Sause in München lief aus dem Ruder. Über 50 Beamte mussten anrücken, um die Situation zu beruhigen. Es gab Beleidigungen und Sachbeschädigungen.
(ty) Am Montagabend, es war gegen 22.45 Uhr, wählten Anwohner der Ulrich-von-Hutten-Straße in München-Waldperlach den Polizeinotruf und meldeten, dass in einem leer stehenden Haus eine größere Party steigt, die großen Lärm verursacht. Eine angerückte Streife stellte vor Ort fest, „dass sich sehr viele Personen vor einem dortigen Wohnhaus befanden und auch angaben, dass in dem Haus eine Party stattfände, mit zirka 200 Gästen“.
Während weitere Einsatzkräfte eintrafen, sei ein 18-jähriger Münchner auf die Polizisten zugekommen und habe erklärt, dass er die Party veranstalte – zu der er zirka 50 Leute eingeladen habe. Wegen einer nicht beabsichtigten Verbreitung des Termins in den sozialen Medien seien nun aber deutlich mehr Gäste gekommen. Die Gesetzeshüter stellten jedenfalls einen hohen Lärmpegel fest und schätzten die Anzahl der Personen in dem leerstehenden Haus auf um die 200.
Im Umfeld des Gebäudes entdeckten die Beamten eine am Boden liegende bewusstlose junge Frau sowie einen jungen Mann mit einer Kopfplatzwunde. „Die Ursachen für diese gesundheitlichen Beeinträchtigungen konnten bislang noch nicht ermittelt werden“, wurde heute gemeldet. Beide wurden jedenfalls vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Zwischenzeitlich folgten den Angaben zufolge viele Gäste den Aufforderungen des 18-jährigen Party-Veranstalters, das Haus zu verlassen. Sie hielten sich dann auf der Straße auf. Einige von ihnen beleidigten die Polizeibeamten mit Gesten und Worten. Zwei 17-jährige Münchner, ein 17-jähriger Ottobrunner und ein 18-jähriger Münchner wurden wegen Beleidigungen angezeigt. Auch eine Flasche sei in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden – sie habe einen der Beamten nur knapp verfehlt. Dieser Täter konnte bislang nicht ermittelt werden.
Mit dem Einsatz von mehr als 50 Beamten konnten die Personen dazu gebracht werden, das Wohngebiet zu verlassen. An einer nahen Bushaltestelle wurde ein Mülleimer angezündet. Das Feuer konnte von den Beamten gelöscht werden. Außerdem sei von einem zivilen Einsatzfahrzeug ein aufsteckbares Blaulicht gestohlen worden; das Auto wurde zudem verkratzt. Der Schaden wird mit über 2000 Euro angegeben.
„Erst gegen 0.50 Uhr hatten sich die meisten Party-Gäste aus der Gegend entfernt“, heißt es in dem Bericht der Münchner Polizei. Derweil sei der Polizei gemeldet worden, dass in einem Linienbus mit einem Nothammer eine Scheibe eingeschlagen worden sei. Nach ersten Ermittlungen befanden sich einige der abgerückten Party-Besucher in diesem Bus. Hier entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro.