Die polnische Vize-Konsulin Alicja Szreder-Soroka ist heute zur Kranzniederlegung nach Pfaffenhofen gekommen.
(ty) Zu einer Kranzniederlegung war am heutigen Gedenktag „Allerseelen“ die polnische Vize-Konsulin Alicja Szreder-Soroka nach Pfaffenhofen gekommen. In Begleitung ihrer Schwester Yolanta Rubiniec besuchte sie gemeinsam mit Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW) und Stadtrat Reinhard Haiplik (ÖDP) den städtischen Friedhof in Altenstadt sowie den Gottesacker in Uttenhofen. Am Grab der polnischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie der polnischen Kinder, die zur Zeit des Naziregimes in Pfaffenhofen starben, legten sie Kränze des polnischen Generalkonsulats und der Kreisstadt nieder.
Gürtner bedankte sich bei der Vizekonsulin für ihren Besuch und betonte, wie wichtig es sei, die Erinnerung an das Unrecht und die furchtbaren Ereignisse der NS-Zeit aufrecht zu erhalten – „denn so etwas darf nie wieder geschehen“. Alicja Szreder-Soroka bedankte sich bei der Stadt für die Pflege der Gräber. Wie andere Vertreter des polnischen Generalkonsulats in München besucht sie an den Tagen um Allerheiligen und Allerseelen polnische Grabstätten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in mehreren bayerischen Städten und Gemeinden, um der Toten zu gedenken und zugleich ein Zeichen der Versöhnung zu setzen.
Auf dem Pfaffenhofener Friedhof war das Grab für zehn polnische und 13 russische Zwangsarbeiter, die zur Zeit des Nazi-Regimes in der Stadt starben, im Jahr 1960 angelegt worden, nachdem die Einzelgräber der Zwangsarbeiter aufgelassen worden waren. Den Grabstein hatte der bekannte hiesige Maler Eduard Luckhaus entworfen, der selbst aus Polen stammte.
Am Friedhof in Uttenhofen liegen 16 Kinder polnischer Zwangsarbeiterinnen begraben. Hier hat die Stadt auch eine Gedenktafel installieren lassen. Die tragische Geschichte dieser „Vergessenen Kinder“ hat der Heimatforscher Reinhard Haiplik in seinem Buch „Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz“ dargestellt, in dem er die Geschichte der Stadt zur Zeit des Nazi-Regimes behandelt. Dieses Buch hat die Stadt vor mehreren Jahren herausgegeben, auch Vizekonsulin Szreder-Soroka zeigte sich sehr interessiert daran.