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Werke von Claudia Stiglmayr-Keshishzadeh (48) sind ab Freitag in der städtischen Galerie von Pfaffenhofen zu sehen. Der Eintritt ist frei.

(ty) Die letzte Ausstellung dieses Jahres in der städtischen Galerie im Pfaffenhofener Haus der Begegnung zeigt Werke von Claudia Stiglmayr-Keshishzadeh, die zuletzt 2013 hier ausgestellt hat. Am Freitagabend ist Vernissage. Die Künstlerin ist blind und malt – für sie selbst ist das jedoch kein Widerspruch: „Beim Malen vergesse ich, dass ich blind bin“, sagt sie.  Mit 23 Jahren erkrankte die heute 48-jährige gebürtige Pfaffenhofenerin  an einer seltenen Form der Leukämie. Den Krebs besiegte Claudia Stiglmayr-Keshishzadeh, allerdings verlor sie als Spätfolge vor zehn Jahren ihr Augenlicht.

Die Künstlerin widmet sich in ihrer Arbeit vollkommen dem Malen mit Acrylfarbe. Ihre Kunst ist ausdrucksstark, berührend bunt und lebensfroh mit einem intuitiven Gespür für Farben. Sie malt abstrakt, doch manche Bilder weisen überraschend gegenständliche Züge auf. Bereits vor ihrer Erblindung war Stiglmayr-Keshishzadeh künstlerisch tätig. Das erklärt vermutlich die Vorstellungskraft, mit der sie konzentriert an jedes ihrer Werke herangeht. 

Mit ihrer Leidenschaft für Farben und Formen entstehen zunächst vor ihrem geistigen Auge – von der Künstlerin auch ihr „Drittes Auge“ genannt – ihre Werke. Ihr einziges Hilfsmittel ist dabei ein Audioscanner für drahtlose Etikettenaufkleber, mit dessen Unterstützung  sie die verwendeten Farben  und Bilder beschriftet beziehungsweise bespricht.

Mit ihrer Kunst möchte sie zeigen, dass man auch mit einem Handicap ein erfülltes, glückliches Leben führen kann. Ihre Freude am Leben spiegelt sich auch in ihren Werken wider. Ganz nach dem Motto der Ausstellung: „Leben(s)Lust – Blind ist nicht schwarz-weiß“.

Claudia Stiglmayr-Keshishzadeh ist seit 1988 künstlerisch tätig und seit 2012 freischaffende Malerin. Ihre Arbeiten waren bereits bei verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem in Pfaffenhofen und Deggendorf, am Flughafen München und in der Uni-Klinik Köln sowie in der Aachen-Business-School. 

Die Vernissage zur Ausstellungs-Eröffnung findet am Freitag, 24. November, um 19.30 Uhr in der städtischen Galerie im Haus der Begegnung  statt. Im Anschluss sind die Werke bis einschließlich 17. Dezember täglich zu sehen; der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten der städtischen Galerie: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.


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