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So war der November aus Sicht der Wetter-Experten. Mit Bildern aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Tiefdruckgebiete und ihre Ausläufer  zogen im November immer wieder von Westen her über den Norden Deutschlands hinweg. Den Süden erreichten sie selten, wirkten sich dort aber mit milder Luft und stärkeren Niederschlägen deutlich intensiver aus. Nur gelegentlich konnte von Nordwesten her kältere Meeresluft einfließen, mit ersten Schneefällen im Bergland. Im Süden Deutschlands dominierte häufig auch hoher Luftdruck, der Jahreszeit entsprechend oft in Verbindung mit Nebel und Hochnebel. In den wenigen klaren Nächten trat gelegentlich mäßiger und über Schnee vereinzelt auch strenger Frost auf. Insgesamt verlief der Monat mild, niederschlagsreich und sonnenscheinarm. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

 

Der diesjährige November verlief in Deutschland mit 5,1 Grad Celsius um 1,1 Grad wärmer als das Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung plus 0,7 Grad. Zu Beginn des Monats kam eine sehr milde südwestliche Strömung in Gang, die am 4. November ihren Höhepunkt erreichte. Im Südwesten kletterte das Quecksilber verbreitet über 15 Grad. Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, meldete dabei mit 19,4 Grad den bundesweit höchsten Einzelwert.  

Am 12. und 13. November befand sich Deutschland dann im Zustrom kälterer Meeresluft aus Nordwesten. Anschließender Hochdruckeinfluss sorgte vor allem im Süden nachts für frostige Temperaturen. Diese sanken besonders über Schneeflächen örtlich in den zweistelligen Minusbereich. So meldete Oberstdorf am 15. November mit minus 13,1 Grad den bundesweit tiefsten Wert des Monats. Tief „Reinhard“ führte von 22. bis 24. November erneut sehr milde Luft heran. So zeigte das Thermometer in Ohlsbach am 24. dann wieder 18,5 Grad.

 

Mit rund 85 l/m² übertraf der November heuer sein Soll von 66 Litern pro Quadratmeter (l/m²) um 25 Prozent. Während im Norden Deutschlands recht viele Niederschlagstage mit meist kleineren Mengen auftraten, war es im Süden genau umgekehrt. Am 11. November meldete Bernau-Goldbach im  Südschwarzwald beim Durchzug des Tiefs „Numa“ 24-stündig 116,6 l/m² und von 10. bis 12. November sogar 192,3 l/m².

„Numa“ sorgte außerdem in weiten Teilen Frankens und auf mehreren Berggipfeln im Süden für die erste geschlossene Schneedecke. In Baden-Württemberg verursachten die Orkanböen des Tiefs erhebliche Schäden. Der meiste Niederschlag fiel im November im Nordschwarzwald mit bis zu 340 l/m² und im Saarland – der wenigste in Teilen Thüringens und Sachsens mit oft nur 40 l/m².

 

Die Sonnenscheindauer lag im November mit etwa 40 Stunden um 22 Prozent unter ihrem Soll von 54 Stunden. Am längsten zeigte sich die Sonne noch am Bodensee mit örtlich mehr als 65 Stunden. Ostwestfalen und Südniedersachsen kamen dagegen auf kaum 20 Stunden.

In Bayern war's am Kältesten 

Bayern war mit durchschnittlich 3,8 Grad das insgesamt kälteste Bundesland. Der Niederschlag summierte sich auf etwa 85 l/m² und der Sonnenschein auf rund 45 Stunden. Tief „Numa“ überquerte am 12. November mit einem breiten Niederschlagsgebiet den Feistaat. Dabei ging der Regen bis in tiefe Lagen in Schnee über. Dieser lag am 13. November in Bischofsgrün in Oberfranken zehn Zentimeter hoch. In der Nacht zum 15. sank die Temperatur in Oberstdorf auf minus 13,1 Grad – dies war der bundesweit tiefste Wert im November. Auf der Donau bei Vilshofen lief am 22. November bei dichtem Nebel ein Güterschiff auf Grund. 


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