Der Pfaffenhofener Rathauschef wurde heute Abend vom SPD-Ortsverband einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gekürt – und gibt sich weiter voller Tatendrang
Von Tobias Zell
Der Pfaffenhofener Rathauschef Thomas Herker (SPD) ist heute Abend von seiner Partei einstimmig zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im kommenden März nominiert worden. Er erhielt 23 von 23 Stimmen und hat damit formal gesehen die erste Hürde auf dem Weg zur Wiederwahl genommen. Freilich war die Nominierung reine Formsache – die Frage war letztlich nur, ob Herker über oder unter 90 Prozent der Stimmen erhält.
Dem hiesigen SPD-Chef Markus Käser war es vorbehalten, den versammelten Pfaffenhofener Sozialdemokraten Thomas Herker als Bürgermeisterkandidaten vorzuschlagen. „Biss, Konzept und Management-Qualitäten“ – das sei Herkers Anspruch gewesen, erinnerte Käser. Und im Ergebnis habe er mit der Entwicklung Pfaffenhofens „von der Schlafstadt zum lebenswerten Weltmeister“ eine Bilanz hingelegt, die sich sehen lassen könne. Herker habe gehalten, was er versprochen habe, lobte Käser.
Um die Geschicke einer Stadt zu lenken, brauche es zwei Dinge, führte Käser weiter aus: einen Plan und einen wachen Geist. „Beides hat er“, sagte Käser, und das sei auch der Unterschied – beziehungsweise der Grund, weshalb die Pfaffenhofener SPD um diesen Kandidaten zu Recht beneidet werde, meinte er sinngemäß.
In seiner leidenschaftlichen Bewerbungsrede blickte Herker dann noch einmal zurück auf die Zeit des Aufsehen erregenden und spannenden Wahlkampfs, an dessen Ende er 2008 dann schließlich den Amtsinhaber Hans Prechter (CSU) vom Thron stieß. Das sei die schönste Zeit seines Lebens gewesen – und direkt dahinter kämen die sechs Jahre als Bürgermeister, so Herker. Seither seiner Wahl zum Stadtoberhaupt „haben wir ambitioniert gearbeitet“, betonte Herker, der glaubhaft darlege, wie viel Spaß ihm die Arbeit als Stadtoberhaupt mache. Er wolle sich weiterhin „für ein lebendiges Pfaffenhofen“ einsetzen, versicherte er und gab sich voller Tatendrang.
Offensichtlich sahen das auch die hiesigen Parteifreunde so, die Herker dann mit 100 Prozent der Stimmen erneut als Bürgermeisterkandidaten in den Wahlkampf schickten. Unter den Gästen war die Ingolstädter OB-Kandidatin Veronika Peters (SPD), die ein kurzes Grußwort sprach.
Markus Käser war dann einer der ersten Gratulanten – er schenkte Herker eine orange-farbene Rundumleuchte, wie man sie zum Beispiel von Bauhof-Fahrzeugen kennt, und spielte damit darauf an, dass Herker als Bürgermeister immer im Einsatz sei. Beim Hochwasser zum Beispiel habe er die Bürger sogar mit Fotos und Hinweisen über Facebook stets auf dem Laufenden gehalten. Deshalb fehle ihm für seine Einsätze nur noch ein solches orangenes Licht.
Im Gespräch mit unserer Zeitung schilderte Herker kurz nach seiner Nominierung seine wichtigsten Ziele, sollte er für eine weitere Amtszeit zum Bürgermeister gewählt werden. „Erschwinglicher Wohnraum ist das zentrale Thema“, unterstrich er. Zweitens gelte es, die weiterhin große Sanierungslast abzuarbeiten – und drittens solle nicht nur das mit intensiver Beteiligung der Bürger geschehen.
Das Detailprogramm der Pfaffenhofener SPD soll laut Herker bis zum Januar unter Bürgerbeteiligung diskutiert und erarbeitet werden. Der Wahlkampf soll nach Angaben von Käser dann Mitte Januar starten. Die Listenaufstellung sei im Zeitraum zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar geplant; einen Termin gebe es noch nicht.