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Die Verkaufs-Erlöse aus dem "RestCycling" gehen direkt an die beschäftigten Näherinnen und schaffen so Jobs für Geringverdiener. 

(ax) Normalerweise sammelt die Pfaffenhofener Kleiderkammer Kleiderspenden und vermittelt sie – gegen eine geringe Gebühr – an Menschen, die finanziell nicht so gut gestellt sind. Doch die Vereinsmitglieder haben sich auch zum Ziel gesetzt, etwas zu unternehmen, dass es die Kleiderkammer im Idealfall irgendwann gar nicht mehr geben muss: „Nämlich durch auskömmliches Einkommen, Armut erst gar nicht entstehen zu lassen.“

Aus diesem Gedanken heraus wurde eine neue Idee geboren: “RestCycling“ – ein Wortspiel aus dem deutschen Begriff „Rest“ für Abfall und dem englischen Wort „Recycling“ für Wiederverwertung. Die Idee war im Rahmen des diesjährigen Pfaffenhofener Klimaschutztags erstmals präsentiert worden. Morgen wird das Projekt „RestCycling“ sowohl in der BR-Abendschau (der Süden) ab 17.30 Uhr als auch auf Bayern-1 in der Sendung "Mittags in Oberbayern" ab 12.05 Uhr vorgestellt, wie der hiesige SPD-Chef Markus Käser heute erklärte. Bekanntlich war die Kleiderkammer damals als Initiative des Ortsverbands der Sozialdemokraten gegründet worden; inzwischen wird sie von einem eigenen Verein geführt, den aktuell Stephanie-Christiane Buck vorsteht.

Stoffreste oder Kleiderspenden, die nicht mehr weitergegeben werden können, sollen beim „RestCycling“ zu Mode-Unikaten und Accessoires verarbeitet sowie im Handel angeboten werden. „Die Verkaufserlöse gehen direkt an die beschäftigten Näherinnen und schaffen so Jobs für Geringverdiener“, heißt es dazu. „Einige der bei uns abgegebenen Kleiderspenden können wir nicht direkt weitergeben. Die Teile sind defekt, verschmutzt oder einfach zu groß“, erklärt Vize-Vorsitzende Kathleen Siemerman.

Eine zentrale Rolle bei dem Projekt spielen die Modedesigner und Schneiderinnen. Derzeit drei Näherinnen um Ines Maisberger sowie das Team der Kleiderkammer sind verantwortlich für die Ideen und Produkte, die aus den Stoffresten entstehen. Taschen, Rucksäcke, Kinderkleider, Schürzen – alle Produkte sind Unikate. „In jedem Teil steckt bis zu fünf Stunden Arbeit – je nachdem was gerade aus dem vorhandenen Material hergestellt wird”, erklärt Kleiderkammer-Chefin Buck.



Für die Ehrenamtlichen von der Kleiderkammer hat „RestCycling“ neben dem sozialen Engagement auch noch einen ökologischen Aspekt: Was eigentlich auf den Müll wandern würde, wird noch verwendet. Die Kleiderkammer hatte im Jahr 2015 bereits den Pfaffenhofener Klimaschutzpreis erhalten – schließlich werden durch die Wiederverwertung pro Kleidungsstück jede Menge Ressourcen, wie Wasser oder fossile Energieträger gespart. Die CO2-Einsparung wurde auf 2,5 bis drei Kilogramm pro Tonne Bekleidung beziffert.

Als nächste Schritte werden nun nach eigenen Angaben Partner gesucht, die die von den Kleiderkammer-Schneiderinnen angefertigten „RestCycling“-Produkte in den Verkauf nehmen. Erstmals gibt es beim Pfaffenhofener Christkindlmarkt am 21. und 22. Dezember (jeweils von 16 bis 22 Uhr) an einem Stand der Kleiderkammer „RestCycling“-Produkte zu erwerben.

 


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