Tragödie in München: 24-jähriger Beamter wurde schwer verletzt. Der Mann (34), der den Einsatz ausgelöst hatte, erklärte dann, seine Suizid-Äußerungen seien nur Spaß gewesen.
(ty) Am gestrigen Abend gegen 21 Uhr wurden Münchner Polizisten aufgrund der Suizid-Ankündigung eines 34-Jährigen zu einer Wohnanschrift in Heimstetten beordert. Aus der besagten Wohnung vernahmen die angerückten Beamten ein Winseln. Da auf Klingeln und Klopfen niemand öffnete, entschlossen sich die Gesetzeshüter, die Tür gewaltsam zu öffnen. Ein tragisches Unglück sollte folgen.
In der Wohnung fanden die Polizisten laut heutigem Bericht keinen Menschen vor. Lediglich ein Hund habe sich als Verursacher des Winselns ausfindig machen lassen. Außerdem stellten die Beamten fest, dass die Wohnzimmertür verschlossen war. Diese wurde ebenfalls aufgebrochen. In dem Wohnzimmer war wiederum ein Fenster geöffnet. Dahinter befand sich das Dach eines anliegenden Firmengeländes.
Da der gesuchte 34-Jährige in seiner Wohnung nicht angetroffen werden konnte, entschlossen sich die Polizisten, auf dem Dach dieser Firma nachzusehen. „Das Dach wirkte augenscheinlich stabil und es wurde von einem 24-Jährigen Polizeibeamten betreten“, hieß es heute aus dem Polizeipräsidium. Doch der Eindruck sollte tragischerweise täuschen.
„Bei der Absuche des mutmaßlichen Fluchtwegs des 34-Jährigen erwies sich das Dach nach kurzer Zeit als nicht tragfähig und der 24-jährige Polizeibeamte stürzte zirka fünf Meter tief durch das Dach in die darunter befindliche Lagerhalle“, berichtete die Polizei. Er habe sich dabei schwere Verletzungen zugezogen und musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.
Der 34-Jährige, der den Einsatz ausgelöst hatte, konnte – so heißt es weiter – im Rahmen der Fahndung auf dem Firmengelände angetroffen werden. Seine geäußerten Suizid-Gedanken seien nur spaßhafte Äußerungen gewesen, habe er erklärt. Da in seiner Wohnung auch Betäubungsmittel gefunden wurden, müsse er sich nun wegen Delikten nach dem Betäubungsmittelgesetz verantworten.