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Telefonseelsorge Augsburg nahm im vergangenen Jahr 11 900 Anrufe entgegen. Das Angebot wird besonders von Frauen und Alleinlebenden im Alter zwischen 40 und 49 Jahren genutzt.

(pba) Die ökumenische Telefonseelsorge Augsburg hat im vergangenen Jahr rund 11 900 Anrufe entgegengenommen. Pro Tag sind dies etwa 25 Beratungsgespräche mit einer täglichen Gesamtgesprächszeit von 9,5 Stunden. Die Zahl der Anrufe ist im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gesunken, die Anzahl an tatsächlich stattgefundenen Beratungsgesprächen jedoch nahezu gleich geblieben: Missbräuchliche Anrufe haben sich reduziert, genauso die Zahl der "Aufleger" und die der "Schweigeanrufe". Diese Zahlen sind dem aktuellen Jahresbericht der ökumenischen Telefonseelsorge zu entnehmen, der jetzt veröffentlicht worden ist.

Wie vielfältig die Themen sind, mit denen die 68 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge konfrontiert waren, spiegelt eine Statistik im Jahresbericht wider: Über die Hälfte der Anrufer (50,4 Prozent) suchte ein Gespräch aufgrund psychischer Probleme wie depressiven Verstimmungen, Ängsten, seelischen Nöten oder Verwirrtheit. Beziehungsfragen waren mit rund 40 Prozent das zweithäufigste Thema.

Ein bis zwei Gespräche befassten sich täglich mit Suizidalität. Der Anteil von Frauen, die ein Beratungsgespräch suchten, war mit über 70 Prozent erneut hoch. Deutlich über die Hälfte der Anrufer (65 Prozent) war alleinlebend. Ein Gespräch suchten zudem hauptsächlich Menschen, die sich in der Lebensmitte befanden (40 bis 49 Jahre). 

Die ehrenamtlichen Telefonberater waren in insgesamt 1810 Schichten sowohl untertags als auch nachts im Einsatz. Zusätzlich waren sie in der Mail- und Chatberatung aktiv. Diakon Franz Schütz, Leiter der Telefonseelsorge Augsburg, ist begeistert vom herausragenden Einsatz seiner Mitarbeiter: „Ich freue mich sehr über das große Engagement der Mitarbeiter. Sie alle sind hochmotiviert und freuen sich, Menschen in Notlagen zur Seite stehen zu können.“ 20 Personen befinden sich derzeit in der Ausbildung zum Telefonseelsorger.    

 

Dank zweier höherer Einzelspenden aus den vergangenen zwei Jahren kann die Telefonseelsorge in Kürze mit einem neuen Projekt an den Start gehen: Ein Krisentelefon für akute Katastrophenfälle, Unfälle oder Gewalttaten soll voraussichtlich ab Februar bei Bedarfsfällen mit einer eigenen Nummer erreichbar sein. Menschen in Panik und Krisensituationen können dann direkt durchwählen und erhalten schnelle und kompetente Unterstützung durch speziell geschulte Mitarbeiter an der Krisen-Hotline. „Wir sind sehr dankbar und freuen uns, dass wir dieses wichtige Projekt initiieren können“, betont Diakon Franz Schütz gegenüber den Spendern und allen Unterstützern der Einrichtung. 

       

Finanziert werden die Personal- und Betriebskosten der ökumenischen Telefonseelsorge zu 75 Prozent durch die Diözese Augsburg, zu der auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, und zu 25 Prozent durch das Diakonische Werk Augsburg. Die Aus- und Weiterbildungen der Mitarbeiter können durch Zuschüsse der Stadt Augsburg, des Bezirks Schwaben, der Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie durch Spenden abgedeckt werden. 

Die ökumenische Telefonseelsorge ist erreichbar über die Telefonnummern 0800 - 111 0 111 und 0800 - 111 0 222 sowie 116123 (ohne Vorwahl wählen). Zur Mail- und Chatberatung gelangt man über www.telefonseelsorge-augsburg.de


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