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Wolf: "Dürfen nicht diejenigen vergessen, die eine attraktive ÖPNV-Verbindung zu ihrem Arbeitsplatz brauchen."

(ty) Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) setzt sich für eine schnellere Bahn-Verbindung nach Ingolstadt-Nord und für eine Erweiterung des Fahrplan-Angebots um einen weiteren Zug ein. Auf die Anfrage eines Bürgers hin hatte er bei der DB-Regio nachgehakt, weshalb sich die Fahrzeiten bei einigen Verbindungen um teilweise 50 Prozent erhöht haben. Dies stellt für Wolf besonders für Berufspendler eine deutliche Verschlechterung dar, die mit der Bahn bis Ingolstadt-Nord fahren und dann zum Beispiel die attraktive Direktverbindung der INVG ins Audi-Werk nutzen oder die anderen großen Arbeitgeber – wie etwas Continental, Schaeffler oder die Stadtwerke Ingolstadt – erreichen wollen. 

Mit dem neuen Fahrplan der Deutschen Bahn, der seit 10. Dezember vergangenen Jahres gilt, seien Pendler aus dem Landkreis Pfaffenhofen, die beispielsweise den Zug von Rohrbach nach Ingolstadt-Nord nutzen, sehr unzufrieden, hatte das Landratsamt – wie berichtet – vor einigen Wochen erklärt. Die Reisezeiten erhöhten sich den Angaben zufolge teilweise um bis zu 15 Minuten, darauf habe ein Bürger die Kreisbehörde aufmerksam gemacht. Der Grund hierfür seien Wartezeiten am Ingolstädter Hauptbahnhof. "Dort stehen die Züge oft mehr als zehn Minuten", erklärte das Landratsamt. Diese längeren Fahrzeiten seien nicht hinnehmbar, fand Landrat Wolf und fragte nach.

Warum diese Standzeiten erforderlich seien beziehungsweise ob man diese nicht wieder abschaffen könne, das wollte der Kreischef mit seiner Anfrage bei der DB-Regio, einem Unternehmen der Deutschen Bahn, in Erfahrung bringen. "Mir ist es ein großes Anliegen, einen attraktiven ÖPNV in der Region zu schaffen", betonte Wolf in diesem Zusammenhang. Er könne nicht nachvollziehen, wie es zu einer Verlängerungen der Fahrzeit in so großem Maße kommen könne. Wenn die Bürger öffentliche Verkehrsmittel rege annehmen sollen, befand Wolf, dann "dürften keine solchen gravierenden Rückschritte in Kauf genommen werden". 

Das Landratsamt ließ jetzt wissen, dass inzwischen eine Antwort der Bahn vorliegt. Wie die DB-Regio als Betreiberin mitgeteilt habe, diene diese Maßnahme – also die verlängerten Fahrzeiten – dem Ziel, Anschlüsse in Ingolstadt-Hauptbahnhof zu sichern; insbesondere an den ICE 820 Richtung Nürnberg – Frankfurt/Main – Köln sowie aus dem ICE 820 heraus an die RB 59086 in Richtung Ingolstadt-Nord – Eichstätt.

Hierzu erklärt jetzt wiederum Wolf: "Ich begrüße die Bemühungen, unsere Region optimal an den Fernverkehr anzubinden sehr. Dabei dürfen wir aber nicht diejenigen vergessen, die eine attraktive ÖPNV-Verbindung zu ihrem Arbeitsplatz brauchen." Der Landrat hat sich deshalb laut eigener Darstellung bereits bei der DB-Regio für eine Erweiterung des Fahrplan-Angebots um einen weiteren Zug eingesetzt. "Ich hoffe, dass unsere Argumente dort auf fruchtbaren Boden fallen", sagt er.

Denn: "Es ist schade, wenn wir mit großem Aufwand den ÖPNV stärken und die Vernetzung von Bus und Bahn, die hier vorbildlich das Audi-Werk anbindet, vorantreiben und gleichzeitig eine Fahrplan-Maßnahme diesem Ziel entgegenarbeitet." Besonders vor dem Hintergrund, dass mit der Inbetriebnahme des neuen Bahnhalts "Ingolstadt-Audi", die vom Landkreis und seinen Bahnhalt-Gemeinden offensiv begleitet und gefördert werde, eine weitere Stärkung des ÖPNV auf dieser Relation bevorstehe, "erscheint eine Ausweitung des Angebots auch zur Erhöhung der Fahrgast-Kapazitäten sinnvoll". 

Erstmeldung zum Thema:

Pfaffenhofener Landrat: Längere Fahrzeiten bei der Bahn sind nicht hinnehmbar 


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