Lorenz Blattert und Max Rädlinger laden am Sonntag in Pfaffenhofen zur "Winterreise" von Franz Schubert. Der Eintritt ist frei.
(ty) Die Winterreise von Franz Schubert dürfte einer der bekanntesten und meist aufgeführten Liederzyklen überhaupt sein. Die Themen unglückliche Liebe, Verlust und Einsamkeit sind allgegenwärtig. Schuberts Liederzyklus erzählt von einem jungen Mann, der nachts – aus einem unbekannten Grund – seine Geliebte verlässt, in die Natur hinaus flieht und dort im Laufe der 24 Lieder, die den Zyklus bilden, zunehmend an seinem Gram zugrunde geht. Das Konzert am Sonntag, 11. Februar, im Rathaus-Festsaal in Pfaffenhofen beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
Klassischerweise wird der Abend von zwei Personen gestaltet: Dem Sänger, der durch die Texte von Wilhelm Müller und Franz Schuberts Melodien das Publikum die Emotionen des Protagonisten erleben lässt, und dem Pianisten, der diese mit den einzigartigen Harmonien Schuberts untermalt. Jeder der beiden steht für sich allein – und doch bilden sie in den Liedern zusammen eine Einheit. Diese Konstellation ist es, die Lorenz Blattert (Bariton) und Max Rädlinger (Klavier) bei ihrer Winterreise im Rathaussaal in Pfaffenhofen erforschen wollen.
Denn hat der Pianist nicht auch das Verlangen, Worte zu finden, die er am Klavier nicht formulieren kann? Verfügt nicht auch der Sänger über Gefühle, die teilweise mit Sprache nicht mehr artikulierbar sind? In der Winterreise beschreiten die Künstler – beides ehemalige Regensburger Domspatzen – die Reise nach außen hin gemeinsam; abwechselnd sitzen sie am Klavier, um dann später den Part des anderen zu übernehmen. So teilen sie sich gewissermaßen das Leid des Protagonisten.
Lorenz Blattert sammelte bereits früh Chorerfahrung beim Thomanerchor Leipzig und erhielt mehrere Förderpreise auf Bundesebene. An der Oper Leipzig sang er bereits den Zweiten Knaben in Mozarts Zauberflöte und ist zudem Gründer der A-cappella Gruppe „Free Vocals“. Max Rädlinger ist seit seinem Studium an der HfKM Regensburg als Kirchenmusiker in seiner Heimatpfarrei Donaustauf tätig. Er spielt regelmäßig vertretungsweise Orgel im Regensburger Dom, ist als Klavierkabarettist mit dem Duo "Max und Pille“ außerdem quer durch ganz Deutschland unterwegs.