Nach wie vor ist völlig unklar, warum die beiden 40-jährigen Frauen umgebracht worden sind.
(ty) Nach dem Fund von zwei Frauenleichen am Montagnachmittag in einem Wohnhaus in Petershausen sitzt der tatverdächtige 53-Jährige inzwischen nicht mehr im Gefängnis, sondern in der Psychiatrie. Im Zuge der Ermittlungen zu dem Doppelmord habe inzwischen ein Gespräch zwischen einem psychiatrischen Sachverständigen und dem Beschuldigten stattgefunden, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit. "Aufgrund der daraus gewonnen Erkenntnisse bestehen konkrete Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Tatverdächtigen."
Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft München II sei deshalb heute vom zuständigen Richter der bereits bestehende Untersuchungshaftbefehl gegen den 53-Jährigen aufgehoben sowie zugleich ein Unterbringungs-Haftbefehl erlassen worden. Dieser sei dem Tatverdächtigen inzwischen auch eröffnet worden und habe nun für den Mann die Unterbringung in einem Krankenhaus für forensische Psychiatrie zur Folge. Die Ermittlungen zum Tod der beiden 40-jährigen Frauen laufen derweil auf Hochtouren. Das Motiv sei nach wie vor unklar, sagte ein Polizei-Sprecher heute am späten Nachmittag gegenüber unserer Zeitung.
Die beiden Frauen aus Dachau waren – wie berichtet – an diesem Montag von Angehörigen als vermisst gemeldet worden, nachdem sie bereits seit Samstag verschwunden waren. In diesem Zusammenhang überprüften dann Polizisten der zuständigen Inspektion Dachau am Montagnachmittag eine mögliche Kontakt-Adresse am Georg-Friedrich-Händel-Weg in Petershausen. "Als sich die Beamten gegen 15 Uhr Zutritt zu der betroffenen Wohnung verschafften, fanden sie die Leichen der zwei Frauen in der Wohnung", so ein Polizei-Sprecher.
Daraufhin wurden die weiteren Ermittlungen sowie die Tatortarbeit von der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck übernommen. "Nachdem bereits erste Feststellungen der Ermittler einen Tatverdacht gegen den 53-Jährigen nahe legten, wurde dieser vorläufig festgenommen", hieß es zur weiteren Entwicklung aus dem Polizeipräsidium. Schon die von der Kripo durchgeführte Spurensicherung in der Wohnung habe "deutliche Hinweise" darauf ergeben, "dass die beiden Frauen einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen sind".
Die Obduktion der beiden Leichen fand am Institut für Rechtsmedizin in München statt. Sie habe "unter anderem Gewalteinwirkung gegen den Hals“ ergeben. Aufgrund der vorliegenden Ermittlungs-Erkenntnisse stellte die Staatsanwaltschaft München II dann einen Haftantrag wegen zweifachen Mordes gegen den dringend tatverdächtigen 53-Jährigen. Der Mann sollte am Dienstag dem Ermittlungsrichter zur Entscheidung über die Haftfrage vorgeführt werden. Gegen den Beschuldigten wurde Haftbefehl erlassen, er kam zunächst in U-Haft. Jetzt sitzt er in der Psychiatrie.
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