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Der Geisenfelder wurde heute einhellig zum Direkt-Kandidaten im Stimmkreis Pfaffenhofen gekürt. In seiner Rede schoss er sich vor allem auf die CSU ein.

Von Alfred Raths

Bei der Mitglieder-Versammlung zur Nominierung des Direkt-Bewerbers für die heuer anstehende Landtagswahl hat die "Alternative für Deutschland" (AfD) am heutigen Nachmittag in Großeisenbach (Landkreis Freising) den 34-jährigen Geisenfelder Tobias Teich einstimmig aufs Schild gehoben. In seiner Bewerbungsrede schoss sich Teich vor allem auf die CSU ein. Der Stimmkreis Pfaffenhofen, in dem er nun ins Rennen geht, umfasst den Landkreis Pfaffenhofen ausgenommen der Gemeinden Hohenwart, Scheyern und Gerolsbach.

Beruflich war Teich, stellvertretender Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Freising-Pfaffenhofen, selbständiger Außenhandelskaufmann, bevor er im vergangenen Jahr nach der Wahl seines Parteifreunds Johannes Huber in den Bundestag zu ihm als sein persönlicher Referent nach Berlin wechselte. Teich kommt aus der Stadt Geisenfeld, ist 34 Jahre alt, ledig und Vater einer kleinen Tochter. Zuversichtlich meint er, dass im Herbst die AfD in Bayern gute 20 Prozent der Wählerstimmen bekommen könnte – vielleicht durch den zunehmenden Abstieg „der ehemaligen Volksparteien CDU/CSU und SPD“, wie er formulierte. Seine Aufgabe als möglicher Landtags-Abgeordneter sehe er als ein Bindeglied zwischen den Wählern und der Regierung.

„Die Zeiten, in denen die Altparteien noch große Mehrheiten auf sich scharen konnten, sind längst vorüber“, so Teich. Zu groß sein mittlerweile der Unmut im Volk über die demonstrierte Unfähigkeit. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete er als die große Chefin aller CSUler. Zusammen mit ihr habe die Partei an der Unrechtsstaatlichkeit mitgewirkt; es zeichne sich „ein stetes Bröckeln an der weiß-blauen Fassade der Unions-Hegemonie ab.“ Horst Seehofers (CSU) Drohungen gegen Merkel seien ohne Konsequenzen verhallt. Die Glaubwürdigkeit der CSU sei im Keller, eine Besserung nicht in Sicht – und wer glaube, dass die Partei christlich-sozial-konservativ sei, der irre sich gewaltig. „Die Zeiten von Franz Josef Strauß sind bedauerlicherweise längst vorüber“, so Teich weiter. Heute sei es so, dass die AfD halte, was die CSU verspreche.

Punkten beim Wähler will Teich mit Volksnähe und einem offenen Ohr für die Anliegen der Bürger. „Der Souverän ist das Volk und dieses wollen wir vertreten!“ Der 34-Jährige sieht die „rechtswidrige, illegale Masseneinwanderung“ als einen der wesentlichen Gründe für die schwere Krise, in der sich Deutschland befinde. Es sei wichtig, die Rechtsstaatlichkeit wieder herzustellen. Asyl, darauf wies Teich besonders hin, bedeute Schutz vor Verfolgung für eine begrenzte Zeit. „Diesen werden Bayern jedem gewähren, der die rechtlichen Voraussetzungen dafür erfüllt, und sehen den Auftrag auch als unsere Pflicht.“ Illegaler Einwanderung und „Missachtung unserer Regeln“, werde dagegen eine Generalabsage erteilt.

„Was Bayern braucht, sind gesicherte Grenzen und keine schwammigen Pseudo-Obergrenzen für noch mehr illegale Einwanderung“, forderte Teich. Er sprach sich in diesem Zusammenhang für eine eigene Grenzpolizei nach Vorbild des früheren Bundesgrenzschutzes aus. Der Personalbestand der Polizei sollte seiner Meinung nach generell aufgestockt werden. „Innere Sicherheit ist ein Gefühl und dieses Gefühl darf nicht länger durch das Klima der Angst um unsere Frauen und Kinder bestimmt werden.“ Darüber hinaus müsste gewährleistet sein, dass vor allem unberechtigt sich hierzulande aufhaltenden Personen schnell und konsequent abgeschoben würden.

Als seine speziellen Anliegen nannte Teich die Forderung im Bildungsbereich nach einem Ende staatlicher Beeinflussung „der freien Denkweise unserer Kinder“ sowie die Sicherstellung ausreichender und kostenfreier Kindertages- und Kindergartenplätze und die Reform auf dem Pflegesektor. Dazu könnte seiner Ansicht nach eine Anpassung des Pflegegeldes und eine Bezuschussung häuslicher Pflege dienen. Dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum will der AfD-Landtags-Kandidat unter anderem mit einer Familienförderung und einer neuen Version der Eigenheimzulage begegnen. Eine effiziente und naturschonende Politik müsse die Energiegewinnung begleiten, so Teich weiter. Als eines seiner wichtigsten Anliegen zählte er schließlich die direkte Demokratie durch Volksbegehren und -entscheide auf.

Bei der anschließenden Fragerunde an den Kandidaten kam auch das kürzlich von der CSU-Regierung auf den Weg gebrachte neue Polizeiaufgabengesetz zur Sprache. Es wäre in Deutschland das härteste Polizeigesetz eines Bundeslandes mit bisher nicht dagewesenen Kompetenzen im Präventionsbereich. Dazu meinte Teich, dass der Entwurf wohl verfassungswidrig sei. Es müsste dann womöglich eine Organklage eingereicht werden. Von der AfD käme dazu „voller Gegenwind“, sofern sie bis dahin im Maximilianeum vertreten sei.


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