Der Volksverein "Edelweiß" aus Oberhaindlfing hat eine gelungene Theater-Premiere auf die Bühne gebracht. Fünf weitere Aufführungen sind terminiert.
(mk) „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Dieses Zitat von Friedrich von Schiller trifft auf die aktuelle Inszenierung des Theater-Ensembles vom Volksverein Edelweiß Oberhaindlfing wohl ziemlich zu. Gegeben wird das Bauernspiel „Lachende Wahrheit“ von Maximilan Vitus. Bei der Premiere am gestrigen Abend im Gasthaus Federl in Gundelshausen lieferten die Akteure unter der Regie von Sieglinde Grabichler eine durchwegs starke Leistung ab. Gesanglich leiteten gleich zu Beginn Stefanie Breu und Katharina Nieder ein; die beiden wurden begleitet von Maxi Bader an der Ziach. Was folgte, war eine unterhaltsam inszenierte Geschichte voller Irrungen und Wirrungen.
Eigentlich wäre alles einigermaßen im Lot auf dem Bauernhof von Nikodemus Sterntaler (Korbinian Stampfl). Mit seiner Tochter Lori (Simone Heckmaier) und der Haushälterin Cordula (Tanja Ehrmaier) führt er ein bescheidenes und einfaches Leben – doch soll sich das schlagartig ändern. Dank der beiden „Regimentsratschn“ Cordula und der Seeleitnerin (Veronika Heckmaier) verbreitet sich nämlich in Windeseile die Neuigkeit, dass der Sterntaler ein nicht unbeachtliches Vermögen hortet und versteckt. Das alles, weil er seine Barschaft vor dem Finanzamt verbergen möchte. Diese Nachricht bleibt indes weder dem Finanzamt, noch dem Gendarm Helldobler (Matthias Kaindl) verborgen. Kein Wunder also, dass der findige und diensteifrige Helldobler alles daran setzt, den brandheißen Finanzskandal aufzuklären.
Als dann der alte Bekannte Wendelin Kloiber (Markus Fischaleck) plötzlich auf dem Hof des Sterntalers auftaucht, bekommt die brisante Angelegenheit nochmals zusätzlichen Schwung. Geblendet vom vermeintlichen Vermögen des Sterntalers willigt auch der reiche Bauer Kapeller (Stefan Sperrer) der Hochzeit zwischen dessen Sohn Franz (Vincent Kammerloher) und der Tochter Lori ein. Auch „gute Freunde“, wie der Kleinhäusler Ruhwandel (Lorenz Mühlthaler), sehen mit einem Mal ihre Gelegenheit in dem vielen Geld, das der Sterntaler besitzen soll, und bieten ihre Hilfe an. Ob zu guter Letzt tatsächlich etwas für den Steuereinnehmer Danzer (Korbinian Lorenz) übrig bleibt, wie hoch die Summe des Ersparten vom Sterntaler tatsächlich ist und ob ihn die Heilige Portiunkula gar vom Gefängnis bewahren kann, das sei hier nicht verraten.
Verraten sei aber, dass dem Theater-Ensemble des Volksvereins Edelweiß ein Glücksgriff mit diesem Stück gelungen ist. Dabei überzeugten Korbinian Stampfl als Nikodemus Sterntaler, Tanja Ehrmaier als neugierige Haushälterin Cordula und Markus Fischaleck als Wendelin Kloiber im „Almöhi-Outfit“ besonders. Sehr authentisch waren auch Matthias Kaindl, der den bissigen Gendarm Helldobler mimte, und die Dorfratschn „Seeleitnerin“ – gespielt von Veronika Heckmaier. Die passenden Kostüme sowie die Maske von Rosmarie Huber, Lena Franke und Jürgen Götz trugen ihr Übriges bei und unterstrichen die Rollen. Auch die Bühnenbau-Truppe um Martin Riedl sowie die Bühnenmaler Ludwig Deller und Bernhard Ziegltrum hatten exzellente Arbeit getan. Erfreulicherweise nahezu arbeitslos blieb an diesem Premieren-Abend die Souffleuse Lena Kreitmayr.
Wer die „Lachende Wahrheit“ über das Vermögen des Sterntalers erfahren möchte, der hat dazu noch am Freitag, 2. März, und am Samstag 3. März, sowie am Freitag, 9. März, und am Samstag, 10. März, jeweils ab 20 Uhr, sowie am Sonntag, 4. März, ab 18 Uhr die Gelegenheit im Gasthaus Federl in Gundelshausen. Karten gibt es bei Gärtnerei-Dorfladen Nißl in Oberhaindlfing, Telefon (0 81 68) 13 64) und im Gasthaus Federl in Gundelshausen, Telefon (0 84 44) 72 71.