Nach einem Schmorbrand in einer Trafo-Station brach die Energie-Versorgung zusammen. Was bislang zu dem Zwischenfall bekannt ist.
Von Tobias Zell
In der Kelheimer Goldberg-Klinik ist heute Vormittag die Stromversorgung weitgehend zusammengebrochen. Grund für den Zwischenfall war nach bisherigen Erkenntnissen ein Schmorbrand im Bereich einer Trafo-Station im Keller – verursacht vermutlich durch einen technischen Defekt. Verletzt wurde nach übereinstimmender Mitteilung von Polizei, Landratsamt und Krankenhaus niemand. Es mussten keine Patienten verlegt werden, laufende Operationen konnten fortgeführt werden. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften war vor Ort. Die Stromversorgung über das öffentliche Netz war gegen 14.20 Uhr wieder hergestellt.
Wie ein Sprecher der örtlichen Polizeiinspektion gegenüber unserer Zeitung erklärte, hatte es gegen 10.30 Uhr einen Schwelbrand in der Kompensations-Anlage der Trafostation im Keller des Krankenhaus-Komplexes gegeben. Der Brand selbst sei schnell gelöscht gewesen, allerdings sei es in der Folge zu Unterbrechungen in der Stromversorgung gekommen. „Wir waren praktisch stromlos“, erklärte Klinik-Geschäftsführerin Dagmar Reich am Nachmittag gegenüber unserer Zeitung.
Grundsätzlich würde in einem solchen Fall automatisch die Notstrom-Versorgung des Krankenhauses anlaufen, erläuterte Reich. Allerdings hatte sich der Schmorbrand ihren Worten zufolge an einer so ungünstigen Stelle entwickelt, dass die Notstrom-Aggregate heute eben nicht anspringen konnten. Für solche Notfälle gibt es aber noch eine zweite Absicherung: Über eine Batterie-Anlage, die ebenfalls im Keller der Klinik untergebracht ist, konnten laut Reich die Operations-Bereiche und die Intensiv-Station mit Energie versorgt werden.
Die bereits begonnenen Operationen konnten so zu Ende geführt werden, berichtete Reich. Neue Operationen seien freilich nicht begonnen worden. Die Intensiv-Station konnte ihren Angaben zufolge über die Batterie-Anlage ausreichend mit Strom versorgt werden. Der Betrieb sei auch hier normal weitergelaufen. Weitere Bereiche des Krankenhauses seien in der Folge mit Hilfe von tragbaren Notstrom-Aggregaten versorgt worden, die von der Feuerwehr herbeigeschafft worden waren. „Es hat keinerlei Patienten-Gefährdung gegeben“, betont Reich, letztlich sei alles gut ausgegangen. Die Klinik zählt 200 Patientenbetten.
„Aufgrund der Brandmeldung sowie der Schwankungen in der Stromversorgung der Klinik wurden vorsorglich zahlreiche Rettungskräfte alarmiert“, heißt es in dem inzwischen vorliegenden offiziellen Bericht der Kelheimer Polizeiinspektion zu dem Zwischenfall. Im Einsatz waren demnach die Feuerwehren aus Kelheim, Kelheimwinzer, Affecking und Ihrlerstein sowie ein Großaufgebot des Rettungsdienstes.
Mit Hochdruck wurde an der Behebung des Problems sowie an der Notstrom-Versorgung gearbeitet. Gegen 14.20 Uhr war nach Angaben des Landratsamts die Stromversorgung über das öffentliche Netz an der landkreis-eigenen Goldberg-Klinik wieder hergestellt und die Einsatz-Maßnahmen konnten daraufhin zurückgefahren werden. Der Krankenhaus-Betrieb könne normal weiterlaufen, sagte ein Polizei-Sprecher.
Entgegen erster Befürchtungen mussten keine Patienten verlegt worden, wie es heißt. Verletzt worden sei niemand. Patienten oder andere Personen seien durch den Stromausfall nicht zu Schaden gekommen, erklärte das Landratsamt per Pressemeldung. Das bestätigte auch Klinik-Chefin Reich auf Anfrage unserer Zeitung. Infolge der Rauchentwicklung wurden laut Polizei drei Personen mit Verdacht auf Rauchgas-Intoxikation ärztlich behandelt beziehungsweise betreut, nach Abschluss der medizinischen Untersuchungen wurden aber bei den Betroffenen keine jedoch Verletzungen festgestellt.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen war es „wegen einer technischen Ursache“ zu dem Schwelbrand in dem Verteilerkasten gekommen. Die genaue Höhe des Sachschaden könne zum momentanen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden, erklärte die Polizei am Nachmittag.
„Ich danke allen Einsatzkräften, der Geschäftsführung der Goldberg-Klinik, den Ärzten, Schwestern und Pflegekräften und dem technischen Personal für das engagierte und beherzte Eingreifen sowie die Wiederherstellung der Stromversorgung. Insbesondere danke ich den Patientinnen und Patienten für das gezeigte Verständnis“, erklärte Landrat Martin Neumeyer (CSU).
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