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Temperatur-Durchschnitt lag etwa fünf Grad über dem Referenz-Wert. Viel Sonne für Bayern, in der Hallertau war es besonders trocken.

(ty) Hochdruckgebiete über Mitteleuropa und Skandinavien hielten im April die Tiefausläufer meist fern von Deutschland. So herrschten bereits Anfang des Monats überwiegend frühlingshafte, ab der zweiten Monatshälfte sogar sommerliche Temperaturen. Im Mittel war damit der Monat für Deutschland und für  viele Bundesländer der insgesamt wärmste April seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen im Jahre 1881.

Niederschläge fielen zum Auftakt vor allem in Norddeutschland nochmal als Schnee. Danach entwickelten sich mit höheren Temperaturen gebietsweise heftige Gewitter mit Starkregen und schweren Sturmböen. Alles in allem zeigte der April neben der ungewöhnlichen Wärme ein deutliches Niederschlagsdefizit bei überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.



Mit hochgerechnet 12,4 Grad Celsius lag im April dieses Jahres der Temperatur-Durchschnitt um etwa 5,0 Grad über der Referenz von 7,4 Grad, dem Aprilwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der späteren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die positive Abweichung immer noch rund vier Grad. Durch die anfangs frühlingshaften, zur Monatshälfte hin sommerlichen, teilweise sogar hochsommerlichen Temperaturen, war der Monat auch wärmer als der April 2009, dem mit 11,8 Grad bisher wärmsten April.

 

Selbst der ausgesprochen kühle Monatsbeginn im Norden Deutschlands änderte daran nichts. Hoch „Norbert“ brachte dem Bundesgebiet ab der Monatsmitte ein einwöchiges Sommerfeeling: Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, verzeichnet am 22. April mit einer Tageshöchsttemperatur von 30,4 Grad den ersten „Heißen Tag“ des Jahres. In der Nacht sanken die Temperaturen kaum noch in Frostnähe. Fritzlar, südwestlich von Kassel, meldete am 6. April mit minus 4,9 Grad Celsius den niedrigsten Einzelwert.



Der April verfehlte mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) sein Soll von 58 l/m² recht deutlich. Dabei traten bundesweit sehr unterschiedliche Niederschlags-Summen auf. An Ostern sorgte typisches Aprilwetter für Niederschläge, die im Norden nochmal als Schnee fielen: Am 1. April meldete Tribsees, südwestlich von Stralsund 20 Zentimeter, am 2. April Neuhaus am Rennweg im Thüringer Wald 22 Zentimeter.

 

Besonders trocken war der April in der Hallertau, dem Gäuboden und in der Bodenseeregion – örtlich waren es insgesamt nur etwa zehn l/m². Im hessischen Odenwald fielen dagegen gebietsweise 120 l/m² und mehr, insbesondere durch Tief „Joi“ am 13. sowie ungewöhnlich kräftige Gewitterregen am 23. des Monats. Aus der Region wurden örtlich Überschwemmungen und schwere Schäden gemeldet. Am 29. meldete Aachen-Ohlsbach nach Durchzug kräftiger Gewitter mit 63,3 l/m² die bundesweit größte Tagessumme.



Die Sonnenscheindauer im April überstieg bundesweit betrachtet das Soll von 152 Stunden mit über 225 Stunden deutlich. Besonders begünstigt war dabei der Süden Deutschlands mit teilweise mehr als 270 Stunden. Zu den vergleichsweise sonnenscheinärmeren Regionen zählten dagegen das Emsland, Münsterland, Ruhrgebiet und die Eifel mit etwa 165 Stunden.


                          
In Bayern betrug die Mitteltemperatur für den April 12,5 Grad. Mit einer Niederschlagsmenge von nahezu 25 Litern pro Quadratmeter erreichte der Freistaat nur 39 Prozent seines Solls und war damit das niederschlagsärmste Bundesland. Die Hallertau und der Gäuboden erhielten örtlich nur rund zehn Liter pro Quadratmeter an Niederschlag. Mit gut 250 Stunden war Bayern im zu Ende gehenden April eine besonders sonnenscheinreiche Region.


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