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Rückgang um mehr als 35 Prozent im Zeitraum von 2014 bis 2017. Zum Vergleich: Bundesweit beträgt das Minus 16 Prozent.

(ty) Die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen ist in der Region deutlich zurückgegangen, wie aktuelle Zahlen eindrucksvoll belegen. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres waren im Bezirk der Ingolstädter Agentur für Arbeit, der neben Ingolstadt auch die Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt umfasst, 6022 Leute arbeitslos gemeldet. Davon waren laut heutiger Mitteilung 1026 Personen – das sind 17 Prozent – von Langzeit-Arbeitslosigkeit betroffen; im Zeitraum der Jahre 2014 bis 2017 bedeute das eine Reduzierung um 19,4 Prozent.

 

Zum Vergleich: bundesweit sank die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen im genannten Zeitraum um 16,3 Prozent, bayernweit um 18,6 Prozent. Im Landkreis Pfaffenhofen beträgt der Rückgang den Angaben zufolge satte 35,4 Prozent, im Kreis Neuburg-Schrobenhausen 33 Prozent. Im Stadtgebiet von Ingolstadt ging die Langzeit-Arbeitslosigkeit in den genannten Jahren um 10,4 Prozent zurück, im Kreis Eichstätt um 10,4 Prozent. 

"Seit Ende 2014 hat sich die Zahl der Langzeit-Arbeitslosigkeit in unserer Region positiv entwickelt", fasst Manfred Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ingolstädter Arbeitsagentur, zusammen. Das zeige, so Jäger, dass der präventive Ansatz wirke. "Wir organisieren umfassende Unterstützung über den eigentlichen Bewerbungsprozess hinaus, damit Langzeit-Arbeitslosigkeit erst gar nicht entsteht."

 

Allerdings ist nach den Worten von Jäger bereits absehbar, dass ein weiterer Abbau der Langzeit-Arbeitslosigkeit noch intensivere Bemühungen erfordert. "Denn innerhalb der Gruppe der Langzeit-Arbeitslosen sind die Anteile derer, die es besonders schwer haben, gewachsen." Deshalb lautet das aktuelle Fazit aus der Agentur für Arbeit: Die Richtung stimme, die Herausforderung werde größer. 

Die konjunkturelle Lage sei weiterhin günstig, die Arbeitskräfte-Nachfrage hoch. Jedoch passen nach Angaben der Arbeitsagentur die Profile von Langzeit-Arbeitslosen oft nicht zu den Anforderungen der Unternehmen. Hemmnisse seien fehlende Berufsabschlüsse, geringe Berufserfahrung, gesundheitliche Einschränkungen oder das Alter, aber auch Sprachdefizite sowie eventuell Problemlagen wie Überschuldung oder Suchtverhalten.

 

„Wir verfolgen diverse Ansätze, um diese Ursachen zu bekämpfen“, erklärt Jäger. Als vorrangig und entscheidend sehe er die Vermeidung von Langzeit-Arbeitslosigkeit. Daneben seien passende Handlungsschwerpunkte im Bereich der Integration in den Arbeitsmarkt zu setzen. Ansatzmöglichkeiten hierfür seien zum Beispiel erhöhte Investitionen in Qualifizierungs-Maßnahmen.

„Und letztlich sehe ich auch geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungs-Verhältnisse als eine Möglichkeit, die jedoch nicht zu Lasten von Vermeidung, Qualifizierung und anderen Förderinstrumenten gehen darf“, so der Chef der Arbeitsagentur. „Insgesamt bin ich der Auffassung, dass alle Maßnahmen und Initiativen gegen Langzeit-Arbeitslosigkeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sind, die gemeinsame Anstrengungen aller Partner am Arbeitsmarkt erfordert.“

 

Langzeit-Arbeitslose sollten – so betont Jäger – auf jeden Fall als potenzielle Arbeitskräfte in Betracht gezogen werden. „Arbeit ist mehr als Geldverdienen, sie ist eine Eintrittskarte für gesellschaftliche Teilhabe“, unterstreicht er und appelliert: „Arbeitgeber sollten ihre Bedenken überwinden. Wer eine neue Chance bekommt, ist ganz oft besonders motiviert und engagiert.“ Vielfältige Fördermöglichkeiten und Coaching-Angebote könnten helfen, Anlaufschwierigkeiten abzufedern sowie die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.


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