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Maria Lang (55) verlässt den Kreißsaal der Pfaffenhofener Ilmtalklinik, will aber weiterhin in der Hebammen-Praxis tätig sein.

(ty) "Ich wollte noch nie etwas anderes werden", sagt Maria Lang. Die 55-Jährige hat 37 Jahre lang ihren Traumberuf – Hebamme – an der Pfaffenhofener Ilmtalklinik ausgeübt und will sich jetzt aus dem Kreißsaal zurückziehen. Bis dato habe sie ziemlich genau 2900 Kindern in der Kreisstadt auf die Welt geholfen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung aus dem Krankenhaus. Doch trotz ihrer langjährigen Erfahrung betont Lang: "Eine Geburt ist immer ein besonderes Erlebnis." 

 

Hebamme ist in ihrer Familie übrigens ein Beruf mit Tradition. Bereits Maria Langs Tante und Großtante waren Hebammen – und auch sie selbst habe den Beruf immer geliebt. Wenngleich sich mit den Jahren so manches geändert habe – weniger allerdings der Geburts-Prozess an sich, sondern mehr die Einstellung der jungen Eltern: "Frauen haben heute oft Zweifel an ihrer Gebärfähigkeit", berichtet Lang. "Viele sind auch, bedingt durch zu viele Informationen, verunsichert." Das sei unter anderem ein Grund für mehr Kaiserschnitte. "Insgesamt waren die Eltern früher entspannter", findet Lang. Was sich dramatisch geändert habe und als große Belastung empfunden werde, sei die ganze Bürokratie rund um eine Geburt. "Manchmal benutze ich meinen Kugelschreiber mehr als meine Hände bei einer Geburt", sagt Maria Lang.

 

Die Pfaffenhofener Ilmtalklinik habe sie als besonderes Haus erlebt. "Hebammen bekommen hier von den Ärzten viel Rückhalt und die Freiheit, die Frauen so zu versorgen, wie sie es für richtig halten", betont sie und lobt: "Wir dürfen Geduld haben und es wird respektiert, dass eine Geburt ihren eigenen Rhythmus hat." Durch Kongresse sowie in Gesprächen mit Berufskolleginnen aus anderen Kliniken habe Maria Lang erfahren, dass das durchaus nicht selbstverständlich sei. Auch das gute Team der Beleghebammen an der Ilmtaklinik sei für sie ein Grund gewesen, so lange hier zu bleiben.

Maria Lang bleibt übrigens den werdenden Müttern in der Hebammen-Praxis erhalten. Sie werde Kurse geben und in der Nachsorge tätig sein. Ihre Kolleginnen werde sie weiter bei der Geburts-Anmeldung unterstützen.


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