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Die ÖDP sieht im Kreis Pfaffenhofen das Werben für ihr Volksbegehren unter dem Titel "Rettet die Bienen, Vögel und Schmetterlinge" erfolgreich gestartet.

(ty) Fachleute schlagen schon seit geraumer Zeit Alarm: Laut den "Roten Listen der bedrohten Arten" gelten über 7000 Tierarten in Deutschland als gefährdet oder sind sogar vom Aussterben bedroht. Die ÖDP spricht von mehr als 50 Prozent der Bienenarten und über 80 Prozent der Schmetterlinge, die bereits verschwunden seien. Das wirke sich in der Folge auch auf Vögel und viele andere Tierarten aus, etwa durch die Reduktion des Nahrungs-Angebots. "Aufgabe Nummer eins von uns allen muss es sein, dieses Artensterben zu stoppen und den Lebewesen wieder Lebensräume zur Verfügung zu stellen", sagt Bernhard Suttner, langjähriger ÖDP-Landeschef und Sprecher des Volksbegehrens, das die Partei unter dem Titel "Rettet die Bienen, Vögel und Schmetterlinge" vor einigen Tagen gestartet hat.

Mehr als 100 am Samstag am Info-Stand auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt für das Volksbegehren gesammelte Unterschriften sowie eine am gestrigen Sonntag abgehaltene Wildbienen-Führung mit Lissy Fischer vom Bund Naturschutz (BN) am Stockerhof hält der hiesige ÖDP-Kreisverband für einen gelungenen Auftakt vor Ort, wie in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung erklärt wird. "Was wir gemeinsam mit dem Volksbegehren erreichen können, das ist den ökologischen Kollaps unserer Heimat zu verhindern, und zwar mit Ergänzungen zum Naturschutz-Gesetz, um so für unsere Kinder vorzusorgen", betont der Pfaffenhofener ÖDP-Kreisvorsitzende Gustav Neumair aus Scheyern-Winden.

Bereits über 50 Organisationen sind nach Angaben der Ökodemokraten im Bündnis des Volksbegehrens. Die ÖDP suche allerdings – auch im Kreis Pfaffenhofen – noch weitere Unterstützer und sammle fleißig Unterschriften zu dem Volksbegehren, mit dem das bayerische Naturschutz-Gesetz ergänzt werden soll. Die wichtigsten Forderungen sind die Erstellung eines Biotop-Netzes, und eine Landwirtschaft, die den Artenschutz sichert, sowie der Erhalt von mindestens zehn Prozent der Wiesen, etwa auch als Blühwiesen. Im ersten Schritt benötigen die Initiatoren nun 25 000 Unterschriften in freier Straßensammlung. Danach müssten zehn Prozent der bayerischen Wahlberechtigten in den Rathäusern für das Volksbegehren unterschreiben, ehe es zum Volksentscheid kommt.

"Wir wollen kein weiteres Zuwarten, keine hilflosen Appelle an die Freiwilligkeit und auch keine wirkungsarmen Online-Petitionen, sondern endlich verbindliche Gesetze", sagt Suttner. Die bayerische Verfassung biete mit dem Mittel des Volksbegehrens die Möglichkeit, positive Gesetzgebung von unten anzupacken. Wichtige Gesetze hätten damit bereits gegen die CSU, gegen die Staatsregierung und gegen starke Lobby-Verbände durchgesetzt werden können.

"In dieser Weise werden wir uns jetzt zusammen mit vielen engagierten Fachleuten und Organisationen für die Bienen, für den gesamten Artenreichtum und für die Schönheit Bayerns einsetzen", verspricht Suttner. Ganz sicher werde die ÖDP im Verlauf des Volksbegehrens über das Kernthema sprechen: Wie man nicht nur die Bienen und die Artenvielfalt schützen, sondern auch bäuerlich wirtschaftende Familienbetriebe retten könne. Das bedeute, dass es zu einem Paradigmenwechsel kommen müsse. Denn: "Jedes Jahr verschwinden nicht nur viele Tierarten, sondern auch viele Bauernhöfe von der bayerischen Landkarte."

Eine Richtungsänderung fordert auch Agnes Becker, die stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende, die ebenfalls eine Sprecherin des nun gestarteten Volksbegehrens ist. Sie fordert: "Die Ideologie vom Wachsen oder Weichen aufkündigen und die naturnahe, bäuerliche Landwirtschaft endlich fair bezahlen." Angegriffen wird dabei insbesondere die bayerische Regierungspartei: "Die fatale Weltmarkt-Orientierung wie sie von den großen Parteien, allen voran der CSU, propagiert wird, treibt die Bauern in einen knallharten Verdrängungskampf" und ist nach Dafürhalten der Ökodemokraten ein Irrweg. Die ÖDP stehe für regionale Kreisläufe, gute und gesunde Lebensmittel sowie eine ökologische Bewirtschaftung. 


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