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Zwei Landtags-Abgeordnete beantworteten in Pfaffenhofen zahlreiche Fragen zur bayerischen Asyl- und Integrations-Politik.

(ty) Unter dem Motto „Willkommen – Ankommen – Weiterkommen. Was bringt die Asyl- und Integrationspolitik in Bayern?“ hatte das Pfaffenhofener Landratsamt am Montag einen Informations-Abend mit Politikern und überwiegend ehrenamtlichen Integrations-Helfern veranstaltet, der allen Interessierten offenstand. Das Thema stieß auf großes Interesse. Gut 70 Teilnehmer, darunter auch die Bürgermeister von Reichertshausen und Baar-Ebenhausen, füllten die Reihen im Saal des Seniorenzentrums am Hofberg in Pfaffenhofen.

 

Fragen konnten im Vorfeld bei der Kreisbehörde eingereicht werden. Am Ende waren es 55, wobei sich insgesamt sieben Themenfelder herauskristallisierten: Die überwiegende Zahl betraf das Transit-Zentrum auf dem Kasernen-Gelände in Manching-Oberstimm beziehungsweise ein dort mögliches „Anker-Zentrum“, den sozialen Wohnungsbau und staatliches Handeln oder Rechtliches. Weitere Themenfelder: Integration an Schulen, Integration Landkreis, europäische Asylpolitik – und diverse Einzelfragen.  

Bereits zu Anfang seiner kurzen Begrüßungsrede mahnte Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU): "Es werden nicht alle hierbleiben können, einige werden auch wieder heimgehen müssen." Abgenommen habe jedoch mittlerweile die Zahl derer, die sich ehrenamtlich für Migranten einsetzten. "300 sind von 700 Ehrenamtlichen verblieben." Wolf lobte deren schier unermüdlichen Einsatz mit den Worten: "Sie leisten eine großartige Aufgabe, die hauptamtlich nicht zu ersetzen ist!" Der Landrat wies aber mit gewissem Erstaunen darauf hin, dass es viele Leute gebe, die die mit der Zuwanderung verbundenen Probleme nicht sähen.  

Die Integrations-Beauftragte der bayerischen Staatsregierung, Mechthilde Wittmann (CSU), und der hiesige Landtags-Abgeordnete Karl Straub (CSU), Mitglied des Ausschusses für Verfassung, Recht und Parlamentsfragen sowie des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden im Landtag, standen Rede und Antwort. Unter anderem auch zu Abschiebungen äußerte sich Straub mit den Worten, dass diese keiner gerne vollziehe. „Sie sind aber notwendig“, betonte er.

Was oft nicht thematisiert werde, sei die Tatsache, dass 84 Prozent der Zuwanderung innerhalb Europas stattfinde, merkte Wittmann an. Das mache die Dinge jedoch nicht einfacher. Problematisch sah sie die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Durch den Zustrom werde diese nicht leichter. Wittmann wies mit Blick auf so genannte Wirtschafts- oder Arbeitsflüchtlinge darauf hin, dass Zuwanderung nach Deutschland aus allen Ländern der Welt nach wie vor möglich sei. "Es sind nur bestimmte Voraussetzungen nötig", sagte sie. "Wer zu uns zuwandern will, hat dazu alle rechtlichen Möglichkeiten." Das Asylrecht sei davon jedoch getrennt zu sehen.      

 

"Es war spürbar, mit wie viel Engagement und Detailwissen beide tätig sind", sagte Wolf über die beiden CSU-Abgeordneten. "Ich bedanke mich, dass Sie sich den Fragen der Basis gestellt haben, die eine oder andere Anregung mitnehmen und mit viel Ausdauer zu allen vorgebrachten Themen Stellung genommen haben." Mit diesen Worten schloss der Landrat die Veranstaltung. Er plädierte für einen menschlichen Umgang im Asyl-Prozess, verwies aber auch auf die Wichtigkeit der Rückführung ausreisepflichtiger Asylbewerber – und grenzte sich klar gegen rechtsnationales Gedankengut ab. "Nur so ist die Integration der Menschen, die den Schutz des Asyls erlangen, zu leisten", zeigte sich Wolf überzeugt.

Das Sachgebiet "Integration" am Landratsamt ist zentraler Ansprechpartner für Fragen der Integration und Migration im Kreis Pfaffenhofen; es ist unter der Rufnummer (0 84 41) 27-29 61 oder -62 und per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar.

"Mit dieser Veranstaltung möchten wir die Gelegenheit geben, Fragen und Anliegen direkt an die Vertreter der Landespolitik heranzutragen", betonte Christine Pietsch vom Sachgebiet "Integration" am Landratsamt, "das war der Wunsch der Ehrenamtlichen im Landkreis".


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