Gar nicht auf dem Holzweg: Dass Schul-Unterricht auch unter freiem Himmel effektiv sein kann, war heute in Pfaffenhofen zu erfahren.
Von Alfred Raths
Zu einer ebenso unterhaltsamen wie informativen Exkursion durch den so genannten Schulwald im Pfaffenhofener Stadtwald haben sich am heutigen Nachmittag an der Natur interessierte Erwachsene und Kinder auf Einladung des Ortsverbands der "Christlich Sozialen Arbeitnehmer" (CSA) getroffen. Unter der Leitung von Walter Ulrich – CSA-Vorstandsmitglied und regionaler Schulwald-Projektbegleiter der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" (SDW) – sowie der beiden hiesigen Lehrerinnen Stefani-Kathrin Ulrich (Anna-Kittenbacher-Schule) und Cordula Riegler (Joseph-Maria-Lutz-Schule) ging es durch das etwa fünf Hektar umfassende „Schleiferholz“.
Umgrenzt von der Anton-Schranz-Straße, der Königsberger Straße und dem Fußweg am Wald, konnten die Gäste den Freiluft-Lernort näher kennenlernen. Walter Ulrich, der nach eigenen Worten bei vielen Buben und Mädchen bereits als "Wald-Opa" bekannt ist, berichtete von der Begeisterung der Kinder, die er erlebe, sobald sie sich unter den Bäumen aufhielten. Und Pädagogin Cordula Riegler wies darauf hin, dass "der Wald nicht nur Erholungsort ist, sondern auch das Klassenzimmer ersetzen kann".
Diesen – landkreisweit ersten – Schulwald im Pfaffenhofener Schleiferholz gibt es seit Anfang des vergangenen Jahres. Er entstand damals auf Initiative der örtlichen Kreisgruppe der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald", in Kooperation mit der Stadt sowie der Anna-Kittenbacher-Schule und der Joseph-Maria-Lutz-Schule. Hinter dem Projekt steckt ein ausgeklügeltes pädagogisches Konzept, wonach diverse Schulfächer sozusagen in den Wald verlegt und dort Inhalte erlebnis-orientiert vermittelt werden.
Man könne zum Beispiel Bäume vermessen, Mathematik-Aufgaben stellen oder den Wald zur Wortbildung nutzen, erläuterten die beiden Lehrerinnen. Darüber hinaus sei auch "soziales Lernen" im Wald effektiv. Der Pfaffenhofener CSA-Kreisvorsitzende Willi Breher sowie Kreis- und Stadtrat Thomas Röder (CSU) zeigten sich am Ende der heutigen Veranstaltung jedenfalls äußerst angetan von dem Projekt. Wie übrigens auch die weiteren Teilnehmer, darunter Altbürgermeister Hans Prechter (CSU).