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Die letzten drei der neun noch erhaltenen Steine stehen nun wieder an ihrem Platz. Relikte mittelalterlicher Rechtsprechung.

(ty) Die letzten drei der neun noch erhaltenen Burgfriedensteine der Stadt Pfaffenhofen aus dem Jahr 1689 sind an ihre Standorte zurückgekehrt. Nach der umfassenden konservatorischen Behandlung durch eine Steinmetz-Firma aus Augsburg zeugen sie wieder von einem Stück lokaler Stadt- und Rechtsgeschichte. Als letzter wurde jetzt der Stein auf dem Gelände der Firma Schranz an der Ingolstädter Straße wieder aufgestellt.   

 

„Dieser Stein war das beste noch erhaltene Exemplar und diente daher auch  als Vorlage für die Rekonstruktion der verschwundenen drei von ursprünglich zwölf Steinen“, erklärte heute eine Sprecherin der Stadtverwaltung. „Die drei Abgüsse werden demnächst ebenfalls aufgestellt, um die Grenzfestlegung des Burgfriedens aus den Jahren 1573 und 1689 wieder vollständig sichtbar zu machen.“ 

Die unter Denkmalschutz stehenden Burgfriedensteine stammen aus der Zeit der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsprechung. Sie markierten die Ausdehnung des Pfaffenhofener Burgfriedens – also des Rechtsbezirks, auf dessen Gebiet Bürgermeister und Stadtrat für die Ahndung und Bestrafung leichterer Vergehen und Ordnungswidrigkeiten zuständig waren.

 

Nach langen Streitigkeiten über die genaue Ausdehnung dieses Rechtsraums waren auf kurfürstliche Initiative hin im Jahr 1689 zwölf Burgfriedensäulen aus Stein anstelle der bis dahin üblichen hölzernen Markierungen aufgestellt worden. Die waren dann auch weniger anfällig gegen Witterungs-Einflüsse und nicht mehr der Gefahr willkürlicher Versetzung ausgesetzt – da sie bei einer Höhe von rund 1,50 Metern mehrere Zentner Gewicht haben. 

Die historischen Burgfriedensteine verloren dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwar ihre rechtliche Bedeutung, markieren aber bis heute die Ausdehnung der Stadtgemeinde Pfaffenhofen bis zur Gebietsreform in den Jahren 1971/72.


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