Im Osten der Stadt soll Platz für drei Kindergarten- und zwei Krippen-Gruppen entstehen. Das kostet geschätzte 3,8 Millionen Euro.
(zel) Der Pfaffenhofener Stadtrat hat in seiner Sitzung am heutigen Abend einhellig die Weichen für die Errichtung einer weiteren Kindertagesstätte am östlichen Stadtrand gestellt. Der von der Architektin Rita Obereisenbuchner präsentierte Vorentwurf erntete viel Lob und erhielt am Ende auch die volle Zustimmung. Laut einer Schätzung kostet das Vorhaben etwa 3,8 Millionen Euro. Es geht um ein zweigeschossiges Gebäude in Hang-Lage, in dem drei Kindergarten- und zwei Kinderkrippen-Gruppen betreut werden könnten – insgesamt 99 Buben und Mädchen.
Obereisenbuchner und ein Mitarbeiter ihres – nicht zuletzt durch zahlreiche kommunale Aufträge renommierten – Büros erläuterten den Lokalpolitikern in der Sitzung den Vorentwurf für den Kita-Neubau auf dem abschüssigen Gelände, das rund vier Meter Höhenunterschied aufweist. Geplant ist hier demnach ein hölzerner Baukörper mit Ziegeldach. „Endlich mal wieder ein vernünftiges Gebäude“, schwärmte Stadtrat Andreas Kufer (Freie Wähler) – der wissen muss, wovon er spricht: Er ist schließlich selbst Geschäftsführer einer hiesigen Baufirma.
Bürgermeister Thomas Herker (SPD) ließ wissen, dass die Zeit dränge. Denn momentan könne man noch in den Genuss eines staatlichen Sonder-Zuschusses in Höhe von mehr als 700 000 Euro kommen – was nach der bayerischen Landtags-Wahl eventuell nicht mehr der Fall sein könnte. Man will deshalb nun schleunigst den entsprechenden Antrag ausarbeiten und einreichen sowie im Idealfall bereits im September den Förder-Bescheid in Händen halten.
Der Rest war Lob für die Arbeit von Rita Obereisenbuchner. Wenngleich mitunter nicht so ganz glücklich formuliert. „Toll, dass Sie sich selbst nicht verwirklichen“, befand CSU-Fraktionschef Martin Rohrmann und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass er hier die Planung für einen „Zweckbau“ perfekt umgesetzt sieht. „Erschreckend“ seien allerdings die geschätzten Kosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro – was an der aktuellen Preis-Entwicklung in der Bau-Branche liege. Man habe schon größere Kitas für weniger Geld gebaut.
Kufer wollte wissen, ob man nicht vielleicht gleich noch ein drittes Stockwerk draufsetzen könnte. Obereisenbuchner entgegnete allerdings sinngemäß, dass die sich daraus ergebenden, zusätzlichen Fluchtwege enorme Mehrkosten zur Folge haben würden. Die, so ließ sie durchblicken, offenbar in keinem Verhältnis stehen würden. Nach der vorliegenden Planung sind die Fluchtwege – angesichts der Hanglage – jedenfalls ebenerdig und deshalb wenig aufwändig zu errichten.
Peter Heinzlmair (FW) fragte, ob man denn nicht in dem Gebäude gleich noch eine oder zwei Wohnungen – zum Beispiel für Erzieherinnen – unterbringen könnte. Bezahlbarer Wohnraum ist bekanntlich schwer zu finden in Pfaffenhofen. Bürgermeister Herker hält von einer solchen, gemischten Nutzung des Hauses allerdings nichts, wie er darlegte. „Bauen wir lieber Wohnungen nebenan“, lautete seine Lösung.
Marianne Kummerer-Beck (SPD), die zuständige Referentin bei Kindergarten-Themen im Stadtrat, bezeichnete den präsentierten Vorentwurf als sehr gelungen und attestierte diesem, dass er die Anforderungen an eine moderne Kita erfülle. Von Seiten der Stadtverwaltung hieß es, dass in diesem neuen Kindergarten auch ein „Wald-Konzept“ umgesetzt werden soll.