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Bei der Gemeinde war man von einer Straftat ausgegangen, Polizei führte Vorermittlungen. Die Auflösung ist fast schon kurios.

(zel) Im Reichertshausener Rathaus ging man von einer mutwilligen Aktion und einer Straftat aus. Die Pfaffenhofener Polizei hatte Vorermittlungen aufgenommen, gab sich aber deutlich zurückhaltender. Auf dem Spielplatz am Leitlweg im Ortsteil Steinkirchen waren jede Menge dünne, gut drei Zentimeter lange Nägel entdeckt worden. Verteilt auf das gesamte Areal. Die Gemeinde-Verwaltung sprach von einer "erheblichen Gefahr" und reagierte: Der Spielplatz wurde bis auf weiteres offiziell gesperrt. Die Gesetzeshüter hofften indes auch auf Hinweise etwaiger Zeugen, um die rätselhafte Angelegenheit aufklären zu können. Laut heutiger Mitteilung ist der Fall gelöst – und das Ergebnis fast schon kurios. Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, keine Straftat.

 

Wie am 18. Juli berichtet, hatte eine Anwohnerin die Gemeinde-Verwaltung darüber informiert, dass sie auf dem besagten Spielplatz-Gelände in Reichertshausen-Steinkirchen zahlreiche Nägel gefunden habe. Von Seiten der Kommune war dann die Polizei hinzugezogen worden. Beamte waren daraufhin vor Ort, bestätigten den Befund. Nach ersten Informationen, so erklärte die Polizei, war die genannte Anwohnerin vor der Entdeckung zuletzt am 14. Juli gegen 15 Uhr auf dem Areal gewesen. Als sie am 17. Juli, gegen 15 Uhr, den Kinderspielplatz erneut aufgesucht habe, fand sie die Nägel. "Bei der polizeilichen Aufnahme des Sachverhalts konnten – auf dem gesamten Areal des Spielplatzes verstreut – Nägel aufgefunden werden", bestätigte man bei der Pfaffenhofener Inspektion. Es handelte sich demnach "um mindestens hundert Nägel, die jedoch abgestumpft sind".

 

Doch nicht nur auf dem Gelände selbst fand man die Teile. "Im und um den Bereich des Spielplatzes wurden mutwillig mehrere hundert zirka drei Zentimeter große Nägel verstreut", teilt die Gemeinde-Verwaltung am Mittwoch vergangener Woche zu dem Vorfall mit – und hatte sich zu diesem Zeitpunkt auch bereits festlegt: Straftat! "Hier liegt eine erhebliche Gefahr vor", proklamiert man auf der kommunalen Homepage. Sicherheitshalber hatte man auch entsprechende Maßnahmen getroffen: "Der Spielplatz ist bis auf weiteres gesperrt!" 

 

Screenshot von der Warnung auf der Gemeinde-Homepage.

Bei der Polizei schloss man – wie berichtet – eine Straftat zwar nicht aus, wollte sich aber diesbezüglich erst einmal nicht festlegen. Man führe momentan "Vorermittlungen", hieß es am vergangenen Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion. "Ob die Nägel mutwillig verstreut oder aus Versehen verloren wurden, kann derzeit nicht eingeschätzt werden", sagte an jenem Tag ein Sprecher. Zur genauen Klärung des Sachverhaltes wurden auch mögliche Zeugen gebeten, sich bei den Beamten zu melden.

Inzwischen scheint alles geklärt: Aufgrund der Medien-Berichte über den Fall habe sich ein Vater bei der Pfaffenhofener Inspektion gemeldet und Licht ins Dunkel gebracht. "Es handelte sich nicht um eine Straftat", sagte heute ein Polizei-Sprecher und führte aus: "Der Mann teilte mit, dass seine Kinder und deren Freunde sich auf dem Kinderspielplatz aufhielten. Sie brachten ein 3D-Abdruck-Spiel mit, bei dem man Körperteile mittels Metallstiften abformen und darstellen kann. Während des Umhertollens auf dem Spielplatz verloren die Kinder auf dem Areal diese abgerundeten Metallstifte."

Angesichts dieser Erkenntnisse kann der zunächst so rätselhafte Fall zu den Akten. "Die durchgeführten Vorermittlungen ergaben somit, dass es sich sicherlich nicht um eine vorsätzliche Straftat handelte", lautet das Fazit der Gesetzeshüter.

Erstmeldung zum Thema:

Steinkirchener Spielplatz gesperrt: Zahlreiche Nägel entdeckt


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