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Münchner Bundespolizei ermittelt gegen 25-Jährigen wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Fahrens ohne Fahrerlaubnis.

(ty) Gestern ist es auf der Münchner S-Bahn-Strecke 8 (Flughafenlinie) zu einem Zwischenfall gekommen, nach dem die Bundespolizei nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Ein 25-Jähriger war den Angaben zufolge mit einem so genannten Teleskop-Stapler in die Oberleitung der S-Bahn gefahren. Eine durchfahrende S-Bahn riss diese dann herunter. "Wie sich herausstellte, hatte der Teleskopstapler-Fahrer keinen Führerschein", teilte die Bundespolizei heute mit: "Weder für den Stapler, für welchen die Klasse L notwendig gewesen wäre, noch für ein anderes Fahrzeug."

 

Der Bauarbeiter einer in unmittelbarer Nähe zur S-Bahnstrecke 8 liegenden Straßenbaustelle wollte laut Bundespolizei gegen 13.10 Uhr mit dem Teleskop-Stapler über einen Bahnübergang zwischen den Haltepunkten Unterföhring und Ismaning fahren. Hierbei habe der 25-jährige Kroate jedoch vergessen, den auf zirka sieben Meter ausgefahrenen Arm des Teleskop-Staplers einzufahren, bevor er die Schienen querte. Die Folge: "Er blieb mit der ausgefahrenen Hebebühne in der auf 5,50 Meter Höhe hängenden Oberleitung der S-Bahn hängen und riss diese ab." Daraufhin habe es einen Kurzschluss gegeben, der an dem Stapler zwei Reifen zerfetzte. "Der erschrockene Fahrer aus München setzte mit seinem Fahrzeug sofort zurück."

 

Kurz darauf durchfuhr nach Angaben der Polizei dann eine stadteinwärts fahrende S8 diese Stelle. "Der Triebfahrzeugführer leitete bei Erkennen der heruntergerissenen Oberleitung noch eine Schnellbremsung ein", heißt es weiter. "Die Bahn kam jedoch nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und riss mit ihrem Stromabnehmer die Oberleitung in einer Länge von zirka 500 Metern herunter." Die 620 Reisenden wurden von der Feuerwehr aus der S-Bahn gebracht und nach der Evakuierung zum Bahnsteig in Unterföhring gebracht. "Zwei der Reisenden mussten wegen Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst behandelt werden", wurde heute gemeldet.

 

Besonders geschulte Beamte des Ermittlungsdienstes der Münchner Bundespolizeiinspektion haben vor Ort die Spurenlage aufgenommen. Gegen den 25-jährigen führerscheinlosen Stapler-Fahrer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Fahrens ohne Fahrerlaubnis eingeleitet. Die genaue Schadenshöhe werde noch ermittelt, sagte heute ein Sprecher der Bundespolizei. Sie werde sich nach derzeitigem Stand im unteren sechsstelligen Euro-Bereich einpendeln.


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