Nach dem schrecklichen Unfall gestern bei Regensburg wurde heute gegen den Beschuldigten wegen Fluchtgefahr ein Haftbefehl erlassen.
(ty) Der 42-jährige Ungar, der gestern im Rausch bei Lappersdorf (Kreis Regensburg) einen tödlichen Unfall verursacht hat, sitzt jetzt hinter Gittern. Er wurde nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberpfalz heute einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Fluchtgefahr erließ. Der Beschuldigte, der sich wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässiger Tötung verantworten muss, wurde ins Gefängnis gebracht. Er war mit seinem Kastenwagen auf die Gegenspur geraten und mit einem 40-jährigen Fahrlehrer kollidiert, der auf dem Motorrad unterwegs war und nach dem Frontal-Crash noch an der Unglücksstelle starb.
Die Tragödie ereignete sich, wie berichtet, am gestrigen Nachmittag gegen 14.20 Uhr auf der Umgehungsstraße R 18 in der Nähe der Abzweigung zur Oppersdorfer Straße. Nach Angaben der zuständigen Polizeiinspektion aus Regenstauf befuhr der 42-Jährige mit seinem Ford-Transit-Kastenwagen die Kreisstraße – von Regensburg her kommend – in Richtung Pielmühle, als er aus bisher ungeklärter Ursache nach links auf die Gegenfahrbahn geriet und das Unheil seinen Lauf nahm.
Die entgegenkommende 16-jährige Fahrschülerin konnte laut Polizei mit ihrem Leichtkraftrad noch ausweichen, sie stürzte und verletzte sich leicht. "Ihr 40-jähriger Fahrlehrer, der mit seinem Motorrad hinter seiner Fahrschülerin fuhr, konnte nicht mehr ausweichen und wurde vom Fahrzeug des 42-Jährigen frontal erfasst und schwerst verletzt", hieß es im Bericht der Polizei. Trotz sofort eingeleiteter Rettungs-Maßnahmen war der Motorrad-Lenker noch an der Unfallstelle gestorben.
Die 16-jährige Fahrschülerin wurde – nach Angaben der Polizei erlitt sie leichte Verletzungen und einen Schock – vom Rettungsdienst in ein Regensburger Krankenhaus gebracht. Auf Anordnung der Regensburger Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger an die Unfallstelle hinzugezogen. Zudem wurde – nachdem bei ihm Alkoholgeruch festgestellt worden war – bei dem Kastenwagen-Lenker eine Blutentnahme angeordnet. Ein Atem-Test habe zuvor einen Wert von "deutlich über 1,1 Promille" ergeben.
Der Wert von 1,1 Promille wurde von der Polizei deshalb explizit genannt, weil ab dieser Grenze selbst dann eine Straftat vorliegt, wenn kein Unfall passiert. Der Unfallverursacher war von den Beamten festgenommen worden. Er wurde nun, wie angekündigt, am heutigen Mittwoch dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Der 42-jährige Beschuldigte kommt den Angaben zufolge aus Ungarn und hat in Deutschland keinen festen Wohnsitz.
Wörtliche wurde heute aus dem oberpfälzischen Polizeipräsidium mitgeteilt: "Der 42-jährige ungarische Unfallverursacher des tödlichen Verkehrsunfalls, der sich gestern, gegen 14.20 Uhr, auf der Umgehungsstraße R18 bei Lappersdorf ereignete und bei dem ein 40-jähriger Fahrlehrer bei der Fahrschul-Ausbildung auf seinem Motorrad ums Leben kam, wurde heute von Polizeibeamten der PI Regenstauf auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Regensburg dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Regensburg zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Der Unfallverursacher, der sich wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs sowie wegen fahrlässiger Tötung verantworten muss, wurde daraufhin in die JVA Regensburg eingeliefert."
Erstmeldung zum Thema:
Schrecklicher Crash bei Regensburg: Besoffener fährt Fahrlehrer tot