Hausbesitzer erhalten auf Wunsch kostenlose Beratung und Tipps zu Einspar-Potentialen, energetischen Schwachstellen, Förder-Möglichkeiten sowie Sanierungs-Maßnahmen.
(ty) Warum sind Kamele die perfekten Vorbilder für uns Menschen, wenn es um das Thema Stromsparen geht? „Ganz einfach“, heißt es aus dem Pfaffenhofener Rathaus: „Ein Kamel weiß von Natur aus, wie es perfekt mit den vorhandenen Ressourcen haushalten muss. Theoretisch könnte so ein Kamel nämlich bis zu drei Wochen ohne Nahrung und Wasser auskommen.“ Damit war „Glubschi“ – so hieß das Kamel – am Wochenende das passende Tier für die „Energie-Karawane“ in Pfaffenhofen.
Am Samstag fand die Auftakt-Veranstaltung des Kooperations-Projekts mit der „Europäischen Metropolregion München e. V.“ auf dem Parkplatz der Sparkassen-Filiale an der Hohenwarter Straße in Pfaffenhofen statt. Etliche Interessierte waren gekommen, um gemeinsam mit „Glubschi“ durch das Wohngebiet zu ziehen und sich ein gelungenes Projekt anzuschauen.
Bernd Zellner ist nämlich bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Er habe sein Haus aus dem Jahr 1964 für seine Tochter Teresa komplett saniert – und zwar größtenteils in Eigenleistung. „Man muss sich nur trauen“, sagt er. „Wir arbeiten schon ein paar Jahre dran, haben in dieser Zeit aber auch schon viel geschafft: Dachstuhl runter, Ölheizung raus.“ Er findet: „Jeder kann seinen Beitrag leisten.“
Das haben auch Bürgermeister Thomas Herker (SPD), Stadtrat und Energie-Referent Andreas Herschmann (SPD) sowie die städtische Klimaschutz-Managerin Saskia Kothe bei der Auftakt-Veranstaltung betont. „Wir möchten Sie mitnehmen und Anregungen geben – auch kleine Effekte zählen“, erklärte Herker am Infostand. „Die Stadt kann nicht alles“, sagte der Rathauschef und appellierte: „Beim Energie-Sparen sollte sich jeder angesprochen fühlen.“
Im Rahmen des Klimaschutz-Konzeptes verfolgt die Kreisstadt das Ziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 auf drei Tonnen CO2 je Bürger und Jahr zu senken. Das könne man aber nur erreichen, wenn sich alle Bürger beteiligen, so Herschmann. „Wir sind auf einem sehr guten Weg.“ Im städtischen Stromverbrauch werde seit heuer keine Emission mehr produziert. „Der Strom in Pfaffenhofen ist zu 100 Prozent CO2-frei“, teilte die Stadt in einer aktuellen Presse-Erklärung mit.
Dennoch: 40 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland werden – so heißt es weiter – von Wohngebäuden beansprucht. Das bedeute: „Schon im eigenen Interesse sollte sich jeder Hausbesitzer überlegen, wie er Strom sparen kann.“ Der Anfang sei oft schneller gemacht als gedacht: Den alten Gefrierschrank im Keller könne man beispielsweise problemlos durch ein neues, energie-effizienteres Gerät austauschen und so Stromkosten sparen.
Genau diesen Weg will die Stadtverwaltung nach eigenem Bekunden den Bürgern erleichtern und bietet deshalb interessierten Hausbesitzern aus dem Wohngebiet zwischen der Äußeren Quellengasse und dem Schleiferberg noch bis 26. Oktober eine kostenlose, individuelle Beratung samt Tipps zu Energiespar-Potentialen, energetischen Schwachstellen und Fördermöglichkeiten sowie möglichen Sanierungs-Maßnahmen. „Die beteiligten fachkundigen, neutralen Energie-Berater werden sich zur Termin-Vereinbarung bei den Gebäude-Eigentümern in dem Stadtgebiet melden.“
Einwohner aus anderen Wohngebieten können sich bei der städtischen Klimaschutz-Managerin Saskia Kothe unter der Telefonnummer (0 84 41) 78 20 47 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden, wenn sie Interesse an einer kostenlosen Energie-Beratung haben. „Meine einstündige Energie-Beratung hat mich damals 400 Euro gekostet“, erzählt Bernd Zellner. Für die Teilnehmer der „Energie-Karawane“ ist nach Angaben aus dem Rathaus eine vergleichbare Beratung komplett kostenlos – „und oftmals der Startschuss, um weitere Kosten zu sparen“.
Gruppenbild mit Kamel.