Bau- und Vergabeausschuss des Landkreises besichtigt die Umbauarbeiten für die FOS im Kloster Scheyern. Im Südflügel entstehen acht Klassenzimmer plus Hörsaal und Studienzimmer sowie Fach- und Verwaltungsräume. Bei der Umsetzung gilt es, die Anforderungen des Denkmalschutzes und die Wünsche der Schulleitung unter einen Hut zu bringen.
(ty) Die Umbauarbeiten für die Räume der Fachoberschule besichtigte der Bau- und Vergabeausschuss des Landkreises Pfaffenhofen unter der Leitung von Martin Wolf (CSU). Der für die Arbeiten zuständige Pater Lukas führte die Kommunalpolitiker durch den Südflügel des Klosters Scheyern, der sich derzeit im „Rohbaustatus“ befindet. Wie er erläuterte, wird der Teil des Klosters, der für die Fachoberschule (FOS) bestimmt ist, innen komplett entkernt und wieder neu aufgebaut. Im Prinzip bleiben nur die denkmalgeschützten Außenmauern und der historische Dachstuhl aus dem 17. Jahrhundert stehen.
Die Planungs- und Bauarbeiten sind eine Gratwanderung zwischen den Anforderungen des Denkmalschutzes und den Wünschen der Schulleitung nach zeitgemäßen Unterrichts- und Seminarräumen. Es werden insbesondere acht Klassenzimmer plus Hörsaal und Studierraum sowie die erforderlichen Fach- und Verwaltungsräume neu eingebaut. Insgesamt investiert das Kloster Scheyern hier rund fünf Millionen Euro und vermietet die Räume dann langfristig an den Landkreis, der Sachaufwandsträger für die Fachoberschule ist.
Wie Pater Lukas weiter erläuterte, habe man in gutem Einvernehmen und in vielen Detailgesprächen Lösungen gefunden, die sowohl dem hohen denkmalpflegerischen Anspruch als auch dem zeitgemäßen pädagogischen Anforderungen gerecht werden. Von besonderem Interesse für die Gäste war der frühere Zehentstadel, der zu einem modernen Multifunktionssaal für Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen umgebaut wird. Besonders stolz ist man auf die Freilegung und Sichtbarmachung des barocken Dachstuhls, der nach den Renovierungsarbeiten in „voller Schönheit erstrahlen wird“, so Pater Lukas.
Landrat Wolf unterstrich im Zuge des Rundgangs, dass sich der Landkreis glücklich schätzen könne, „künftig für die Fachoberschule über qualitativ hochwertige Räume in historisch bedeutender Umgebung verfügen zu können“. Schulleiter Hubert Ruisinger betonte, dass der „benediktinische Geist“ durch die Räume der Berufsoberschule und künftig auch durch die der Fachoberschule wehe. Nach seiner Überzeugung spüren sowohl die Schüler als auch die Lehrer die „besondere Umgebung und fühlen sich hier sehr wohl“. Und er sagte: „Wir haben hier außerordentlich positive Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen.“ Das positive Klima wirke sich auf das kameradschaftliche Miteinander und die Leistungen aus.
Die berufliche Oberschule Scheyern wird derzeit von insgesamt 427 Schülerinnen und Schülern besucht, davon lernen 235 in der Berufsoberschule und 192 in der Fachoberschule. Sowohl Pater Lukas als auch Hubert Ruisinger gaben sich zuversichtlich, dass die neuen Räume im Herbst kommenden Jahres zum Schuljahresbeginn bezogen werden können.
Neuer Zweig für die BOS in Scheyern?
Wie bereits berichtet, will sich der Landtagsabgeordnete Karl Straub (CSU) dafür einsetzen, dass die Berufsoberschule Scheyern (BOS) den Zweig „Gestaltung und Design“ bekommt, der an der FOS bereits besteht. „Es wäre wünschenswert, wenn an der BOS Scheyern in einem Schulversuch dieser Zweig gebildet werden und eine Probeeinschreibung stattfinden könnte“, so Straub. Er sagte Schulleiter Ruisinger kürzlich seine volle Unterstützung zu und will nach eigenen Angaben die BOS in Kürze mit dem zuständigen Staatssekretär Georg Eisenreich zur Besichtigung und zur Beratung der weiteren Vorgehensweise besuchen.
In intensiven Diskussionen und im Gespräch mit dem Kloster Scheyern und dem Kreis Pfaffenhofen versucht man, für die BOS weitere Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen. So könnte man, wie in der Vergangenheit bereits mehrfach angedacht, den Zweig „Gestaltung und Design“ kreieren. Aus Sicht der Schulleitung wäre es – wie Straub betont – „sehr interessant“, diesen Zweig, der für die FOS bereits besteht, auch für die BOS zu installieren. Der Landkreis als Sachaufwandsträger und der Konvent der Benediktiner Scheyern als Vermieter der Schulräume hätten ja bereits ihr Einverständnis signalisiert, so Straub.
Das Kloster Scheyern mit angeschlossenem Schülerwohnheim würde gerade auch für diesen Zweig ein hervorragendes Umfeld bieten, findet Straub. „Die Schüler, die aus ganz Bayern nach Scheyern kommen würden, hätten von Anfang an hervorragende Wohnbedingungen.“ Bisher müssten die bayerischen Schüler für diesen Ausbildungszweig nach Berlin.“ Und der momentan in Arbeit stehende Umbau des südlichen Klosterflügels zu einem Schulgebäude bietet nach Fertigstellung des ersten Teilabschnitts im Sommer kommenden Jahres acht neue Klassenzimmer. Das ist freilich in diesem Zusammenhang auch nicht gerade unterineressant.
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