Die durch Zecken übertragene Erkrankung kann im schlimmsten Fall zum Tod führen. Gesundheits-Behörde weist auf Impfung hin.
(ty) Wie das Gesundheitsamt am Landratsamt Pfaffenhofen mitteilt, sind im Juli und August drei FSME-Fälle aus dem Landkreis gemeldet worden. Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) handelt es sich um eine durch Zecken übertragene virale Erkrankung mit einem zweigipfligen Verlauf. "Etwa sieben bis 14 Tage nach einem Zeckenstich durch eine infizierte Zecke können unspezifische Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. Nach einer kurzen symptomfreien Zeit von bis zu einer Woche können dann neurologische Beschwerden durch eine Hirn- und Hirnhaut-Entzündung folgen, wie beispielsweise Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen oder Lähmungen", so Dr. Elisabeth Einmüller vom Gesundheitsamt. Im schlimmsten Fall könne die Erkrankung zum Tode führen. Eine spezifische Therapie sei nicht möglich.
"Ein hoher Anteil der Erkrankungen verläuft jedoch asymptomatisch", so Einmüller. "Entgegen dem Namen der Erkrankung kann eine Infektion auch noch im Herbst und bei warmer Witterung auch im Winter erfolgen, abhängig von der Aktivität der Zecken."
Der wichtigste Schutz vor einer FSME-Erkrankung sei der Schutz vor einem Zeckenstich. Zecken halten sich den Angaben zufolge für gewöhnlich im hohen Gras, am Waldrand oder im Gebüsch auf. In den FSME-Risikogebieten seien bis zu fünf Prozent der Zecken mit einem FSME-Virus infiziert und könnten so die Erreger weitergeben.
"Einen guten Schutz bietet eine entsprechende Kleidung mit festen Schuhen, langen Hosen und langen Ärmeln sowie das Absuchen der Kleidung nach Zecken nach Wanderungen oder Arbeiten im Wald, Garten oder auf der Wiese", so Einmüller weiter. Auch mücken- und zeckenabweisende Mittel (Repellentien) könnten helfen. Daneben stelle die FSME-Impfung die einzig wirksame Schutzmaßnahme bei einem infektiösen Zeckenstich dar.
Wird ein Zeckenstich bemerkt, sollte – so raten die Experten – die Zecke umgehend mit einer Pinzette oder ähnlichem entfernt sowie die Hautstelle desinfiziert werden. Abzuraten sei von einem Einsatz von Flüssigklebern oder Öl. Anschließend sollte beim Hausarzt der Tetanus-Impfschutz überprüft werden.
"In Bayern und Baden-Württemberg sind die meisten Landkreise und kreisfreien Städte FSME-Risikogebiete", sagt Einmüller. "Auch unser Landkreis gehört dazu." Was ihren Worten zufolge auffällt, sind die nun bereits drei FSME-Fälle in den vergangenen zwei Monaten. "Bisher traten pro Jahr maximal zwei Fälle im Landkreis auf, in manchen Jahren wurde kein Erkrankungsfall gemeldet", sagt sie. "Wir möchten daher einmal mehr auf die empfohlene FSME-Impfung hinweisen. Insbesondere sollten auch Erwachsene ihren Impfstatus überprüfen."
Die Grundimmunisierung zum Schutz vor einer Erkrankung umfasse drei Impfungen, sie sollte nach Alter und Impfstoff entsprechend aufgefrischt werden. Die Grundimmunisierung könne jederzeit begonnen werden. Die Impfung schütze aber nicht gegen die Borreliose – eine weitere von Zecken übertragene Erkrankung. Wer Fragen zur Impfung habe, könne sich an seinen Hausarzt oder das Gesundheitsamt wenden.
Feuchte Ufer und Waldränder sind ein Paradies für Zecken. Foto: Gesundheitsamt