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Er hat den Unternehmerpreis des "Business Club Aachen Maastricht" für sein erfolgreiches Engagement im Familien-Unternehmen erhalten.

(ty) Professor Claus Hipp hat den Unternehmerpreis des "Business Club Aachen Maastricht" für sein erfolgreiches Engagement im Familienunternehmen, dem Pfaffenhofener Babynahrungs-Hersteller Hipp, erhalten. Ihn zeichnet demnach aus, dass er Ökologie und Ökonomie erfolgreich zusammengeführt hat – und dies schon lange bevor in Deutschland der Konflikt zwischen Umweltschutz und industrieller Produktion ein beherrschendes Thema geworden ist. Hipp hatte den mit 5000 Euro dotierten Preis am 3. Oktober erhalten, das Preisgeld reichte er direkt an die Aachener Tafel weiter.

Das strahlende Dutzend von Preisträgern ist damit komplett: Die illustre Reihe von bodenständigen Familienunternehmern mit wachem Sinn für gesellschaftliche und moralische Verpflichtungen, Zusammenhänge und Notwendigkeiten ergänzt seit dem Tag der deutschen Einheit nun Claus Hipp. Die vielseitige Persönlichkeit aus Pfaffenhofen, bekannt als geschäftsführender Gesellschafter des renommierten, erfolgreichen Babykost-Herstellers Hipp, dessen TV-bekanntes Werbegesicht er lange Jahre war, wurde im Aachener Quellenhof als zwölfter Träger mit dem Unternehmerpreis des "Business-Clubs Aachen-Maastricht" (BCAM) ausgezeichnet.

Der 79-jährige Claus Hipp stehe wie kaum ein anderer Unternehmer in Deutschland für ethische Werte, die er in seinem Unternehmen vorlebt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der „Schraubenkönig“ Professor Reinhold Würth, Professor Heinz-Horst Deichmann aus dem Schuh-Imperium, Christiane Underberg aus der Spirituosen-Dynastie und Nicola Leibinger-Kammüller (Maschinenbauer Trumpf), die in ähnlicher Weise auch als Mäzene aktiv sind.

 

Für den plötzlich erkrankten BCAM-Präsidenten Professor Ulrich Daldrup übernahm dessen Stellvertreterin Doris Robben die Moderation des Abends vor rund 250 geladenen Gästen, darunter auch zahlreiche Studierende der Universitäten RWTH Aachen und Maastricht sowie der Fachhochschule Aachen. Hipp habe sich „Hoffnung“, so die Privatbankierin, „für Generationen von Müttern und Kindern zur Unternehmens-Maxime gemacht“. Er habe Ende der 1950er Jahre begonnen, „mit einem hoffnungsvoll modernen Produkt um das Vertrauen der Familien zu werben. Dafür bürgen Sie mit Ihrem Namen“, so Robben.

Für das Kuratorium des BCAM begründete dessen Vorsitzender Walter Maassen die Wahl Hipps, den er eine „außergewöhnliche Persönlichkeit“ nannte. Die Kriterien der Satzung für die Wahl des Preisträgers, nicht nur als Unternehmer erfolgreich zu sein, sondern sich darüber hinaus für soziale, sportliche, kulturelle oder sonstige „edle Ziele“ wie die Förderung der Wissenschaft eingesetzt zu haben, seien bei ihm „nicht nur selektiv, sondern additiv gegeben. Die Fülle an Aufgaben und Engagements, die Sie übernommen, ja vielleicht geschultert haben, macht sprachlos.“

 

Der promovierte Jurist, der in seinen Produkten auf Bio und Umwelt setzte, „als dies noch Fremdworte waren“, so Maassen, ist auch erfolgreicher Maler, Musiker (Oboe und Englischhorn), war lange Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, ist Generalkonsul für Georgien und dort Professor für Betriebswirtschaft und Kunst mit regelmäßigen Vorlesungen. Sein marktführendes Familienunternehmen, in dem die Unternehmer-Legende immer noch präsent ist, hat weltweit rund 3500 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz von 950 Millionen Euro.

Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp nannte Claus Hipp ein „wunderbares Beispiel, dass wir mehr tun müssen, als unseren Job zu machen“, nämlich „Horizonte erweitern“. Den Laudator, Professor Ulrich Großmann, den Direktor des Nationalmuseums in Nürnberg, hatte sich Hipp gewünscht. Der Kunsthistoriker ist dem Unternehmer, der sich als Maler Nikolaus Hipp nennt, durch dessen „professionellen Werke gegenstandsloser Kunst“, mit denen er „gegen den Strom schwimmt“, eng verbunden. Über 130 Einzel- und mehr als 50 Gruppenausstellungen „von New York bis Havanna und Moskau“ sprächen für sich. Seine Werke sind in vielen öffentlichen Gebäuden und privaten Sammlungen zu finden, auch in der Münchener Frauenkirche.

 

Standing-Ovations des Publikums waren der Lohn, nachdem die BCAM-Spitzen den Unternehmerpreis offiziell überreicht hatten. Das damit verbundene Preisgeld von 5000 Euro gab Claus Hipp direkt an die Aachener Tafel weiter. Der Preisträger erinnerte daran, dass Unternehmer „als anständige Kaufleute zum Wohl der Allgemeinheit tätig“ sein sollten. Mit Blick auf die Jugend verwies er darauf, dass die Lehrpläne „überfüllt sind mit Müll, der die Köpfe verstopft“. Man solle „ein Feuer entfachen, statt Eimer zu füllen“.

Den Studierenden rief Hipp zu, die Achtung vor Menschen und handwerklicher Tätigkeit zu wahren und kreativ zu sein, einen „anständigen Umgang“ miteinander zu pflegen, immer wach zu sein und kritisch zu prüfen, ob es legitim sei, was sie tun. „Seien Sie mutig, etwas anzufangen, begeistert eine Idee zu verfolgen und wieder aufstehen, wenn Sie am Boden liegen, das gehört zum Leben dazu“, bekräftigte Hipp. Die Feierstunde wurde vom Duo „Jazzionata“ musikalisch umrahmt.


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