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Jana Holler ist die neue Gebiets-Betreuerin für Wiesenbrüter im Kreis Pfaffenhofen. Sie soll unter anderem die Lebensräume der selten gewordenen Tiere verbessern.

(ty) Jana Holler ist die neue Gebietsbetreuerin für Wiesenbrüter im Landkreis Pfaffenhofen. Landrat Martin Wolf (CSU) und Anita Engelniederhammer, die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, hießen die freiberufliche Biologin willkommen. Die Aufgabe von Holler wird es nach Angaben der Behörde sein, die Populationen und Bruterfolge der Wiesenbrüter zu dokumentieren, ihren Lebensraum durch ein geeignetes Management der Flächen zu verbessern sowie direkte Schutzmaßnahmen selbst durchzuführen. Der Landkreis Pfaffenhofen konnte einer der begehrten und finanziell geförderten Betreuer-Stellen ergattern, muss sich allerdings auch selbst an den Kosten beteiligen.

"Wiesenbrüter wie der Große Brachvogel und der Kiebitz sind unsere Leitarten und mittlerweile unmittelbar vom Aussterben bedroht", so der landrat. "Daher stellt die Gebietsbetreuung eine große Chance für uns dar, den Schutz der Wiesenbrüter enorm zu verbessern." Für Holler ist es nach eigenem Bekunden bei ihrer Arbeit sehr wichtig, die Öffentlichkeit, alle Interessensgruppen und insbesondere die Landwirte in den Wiesenbrüterschutz miteinzubeziehen und sie dafür zu begeistern.

"Mein Ziel ist es, maßgeschneiderte Nutzungs-Konzepte für einzelne Landwirte zu erstellen und sie durch das Vertrags-Naturschutz-Programm zu unterstützen", erklärt Holler. Zudem sollen die Öffentlichkeitsarbeit – etwa durch Führungen und Vorträge – sowie die "Besucherlenkung" einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden.

Holler freue sich auf einen regen Austausch mit allen Interessengruppen. Bei Fragen, Sichtungen oder Anregungen zu Wiesenbrütern, wie Kiebitz oder Großer Brachvogel, könne man sich jederzeit an sie wenden. Freiwillige Mithelfer und Informationen jeder Art könnten den Schutz der Wiesenbrüter dabei nur verbessern.

Der Landkreis Pfaffenhofen wurde vom Umweltministerium für eine der in Bayern raren Gebietsbetreuer-Stellen für Wiesenbrüter ausgewählt. Das Projekt läuft voraussichtlich bis Ende März 2021 und deckt die Wiesenbrüter-Gebiete im Paartal, Pucher Moos, Feilenmoos, Irschinger Moos und im Unteren Ried ab. Die Gebietsbetreuer-Stelle wird durch den Bayerischen Naturschutzfonds, den Bezirk Oberbayern und den Landkreis finanziert. Die Gesamtkosten für den Zeitraum belaufen sich auf rund 96 000 Euro; auf den Landkreis entfallen davon rund 22 000 Euro.

"Das Projekt-Gebiet gehört zu den wenigen reproduzierenden Brachvogel-Gebieten", sagt Engelniederhammer. Außerhalb des voralpinen Moor- und Hügellandes handle es sich um die größten zusammenhängenden Wiesenflächen im Freistaat – im Paartal etwa 340 Hektar, im Feilenmoos um die 450 Hektar. Dieses offene und unzerschnittene Grünland sei ein idealer Brutplatz für Wiesenbrüter.


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