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Neben einer Tat im Kreis Dachau werden ihm fünf weitere in Mittelfranken zur Last gelegt. Festnahme beim SEK-Einsatz.

(ty) Eine Ermittlungskommission der Kriminalpolizei in Schwabach hat in Zusammenarbeit mit der Kripo aus Fürstenfeldbruck einen 39-jährigen Tatverdächtigen ermittelt, der mutmaßlich auch den Tankstellen-Überfall am 16. Oktober in Hebertshausen (Landkreis Dachau) begangen hat. Das teilte das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mit. Damit aber noch nicht genug: Insgesamt soll der Mann sechs Tankstellen überfallen haben, die übrigen fünf Tatorte liegen im Raum Mittelfranken. Mittlerweile sitzt der Beschuldigte in Untersuchungshaft.

Wie berichtet, hatte am Dienstag vor zwei Wochen ein maskierter Unbekannter gegen 22 Uhr eine Tankstelle an der Freisinger Straße in Hebertshausen betreten. Er bedrohte laut Polizei den Tankstellen-Mitarbeiter mit einer Pistole und flüchtete zu Fuß mit dem erbeuteten Bargeld – eine Summe im dreistelligen Bereich. "Außerdem hatte der maskierte Räuber einige Schachteln Zigaretten mitgehen lassen", berichtete die Polizei. Ermittlungen einer Schwabacher Kriminaler – in Zusammenhang mit mehreren Tankstellen-Überfällen im mittelfränkischen Raum – führten in Zusammenarbeit mit der Kripo Fürstenfeldbruck zur Ermittlung des Tatverdächtigen. Der 39-jährige Tatverdächtige wurde nach Angaben der Beamten am vergangenen Freitag festgenommen, inzwischen wurde Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Schusswaffe

Fast zwei Monate hatte er mutmaßlich sein Unwesen getrieben. Nach derzeitigen Erkenntnissen ereignete sich am 5. September der erste Überfall auf eine Tankstelle in Feucht (Kreis Nürnberger Land). Der Täter bedrohte laut Polizei den 21-jährigen Angestellten und forderte unter Vorhalt einer Schusswaffe die Herausgabe von Bargeld. Mit seiner Beute von mehreren hundert Euro gelang ihm unerkannt die Flucht. Acht Tage später betrat der Verdächtige eine Tankstelle in Mimberg (Kreis Nürnberger Land) und entwendete aus der Kasse des unbesetzten Verkaufsraums Bargeld. Als er mit seiner Beute flüchten wollte, versuchten Zeugen ihn, so teilen es die Beamten mit, aufzuhalten. "Diese bedrohte er mit einer Schusswaffe und konnte somit seine Flucht fortsetzen", berichtet ein Sprecher.

 

Eine Tankstelle im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof war Schauplatz eines Überfalls am 7. Oktober. Auch hier forderte der Räuber unter Vorhalt einer Schusswaffe Bargeld von einem Angestellten. Anschließend gelang ihm die Flucht. Am 10. Oktober schlug der Mann offenbar erneut in Feucht zu. Wie in den Fällen zuvor bedrohte er eine Angestellte mit einer Pistole, ließ sich die Einnahmen aushändigen und konnte unerkannt entkommen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war der Überfall auf eine Tankstelle in Roth am 21. Oktober die letzte Tat des zur damaligen Zeit noch Unbekannten. Wie in allen Fällen zuvor konnte er mit Bargeld flüchten.

"EKO Benzin"

Polizeiliche Fahndungsmaßnahmen, die nach jeder Tat unmittelbar eingeleitet worden waren, führten nicht zur Festnahme eines Tatverdächtigen. Teilweise waren Polizeihubschrauber sowie Polizeisuchhunde in die Fahndungsmaßnahmen mit eingebunden. Das Fachkommissariat für Raubdelikte der Kriminalpolizei Schwabach übernahm zunächst die Ermittlungen bezüglich der Taten, die im Landkreis Nürnberger Land stattfanden, sowie bezüglich der Tat in Roth. Die Kriminalpolizei Nürnberg ermittelte im Fall Zerzabelshof. Nach Überprüfung der Zusammenhänge wurde bei der Kripo in Schwabach dann eine Ermittlungskommission – die "EKO Benzin" – eingerichtet.

Die intensive Ermittlungsarbeit der EKO in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth brachte die Beamten nach eigenen Angaben dann schnell auf die Spur eines 39-Jährigen. Der steht nun in dringendem Verdacht, für die Raubüberfälle in Mittelfranken verantwortlich zu sein. Auch einen weiteren Überfall außerhalb von Mittelfranken – nämlich den in Hebertshausen im Kreis Dachau – hat er mutmaßlich begangen.

Festnahme bei SEK-Einsatz

Als er am vergangenen Freitag mit Unterstützung von Spezialeinheiten festgenommen wurde, sind auch die Wohnung des Tatverdächtigen sowie dessen Auto durchsucht worden. Dabei stellten die Beamten umfassendes Beweismaterial sicher, wie es heißt. Der 39-Jährige befindet sich jetzt in Untersuchungshaft. Am Samstag wurde er auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage überstellt. Dieser erließ Haftbefehl wegen schweren Raubes, der Beschuldigte kam hinter Gitter.


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