Küchenbrand am gestrigen Abend, mehrere Räume betroffen. Ob der Unterricht auch morgen regulär stattfindet, wird auf der Homepage der Schule bekanntgegeben.
Von Tobias Zell
In der Mittelschule von Scheyern ist am gestrigen Abend ein Feuer ausgebrochen. Verletzt wurde zum Glück niemand, der Schaden könnte sich nach ersten vorsichtigen Schätzungen auf bis zu 60 000 Euro belaufen. Betroffen von dem Brand sind eine Küche und das Lehrer-Zimmer sowie ein Kopierraum und die Lehrer-Bücherei. Der Unterricht fand heute regulär statt, es gab allerdings Klagen wegen des beißenden Geruchs im Gebäude. Die Pfaffenhofener Polizei geht nach den bisherigen Ermittlungen davon aus, dass ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hat. Wir fassen zusammen, was bislang bekannt ist.
Nach Angaben der Pfaffenhofener Polizeiinspektion handelt es sich um einen Küchenbrand, der sich am gestrigen Abend in der Johann-Andreas-Schmeller-Mittelschule an der Marienstraße in Scheyern entwickelt hatte. Das Feuer sei gegen 19.15 Uhr von der Direktorin festgestellt worden, die sich aufgrund einer Veranstaltung noch in dem Gebäude-Komplex aufgehalten habe. Feuerwehrleute mussten anrücken, um den Brand zu löschen. Die Ermittlungen wurden von der Pfaffenhofener Polizei aufgenommen.
Die Beamten waren auch heute Mittag noch vor Ort, um den Sachverhalt aufzunehmen und zu dokumentieren sowie freilich um die genaueren Umstände des Brandfalls zu klären. Wie aus einer offiziellen Mitteilung hervorgeht, die von der Polizei am späten Vormittag herausgegeben wurde, gibt es auch schon einen konkreten Verdacht bezüglich der Ursache des Malheurs: "Vermutlich aufgrund eines technischen Defekts an der Geschirrspül-Maschine war der Brand ausgebrochen", heißt es.
Schulleiterin Pauline Schauer (von rechts), Bürgermeister Manfred Sterz, Daniel Loos von der Gemeinde-Verwaltung und Dritte Bürgermeisterin Alice Köstler-Hösl. Hinter der Tür liegt der von dem Brand betroffene Bereich.
Die Küche brannte nach Angaben der Polizei völlig aus. Das Lehrer-Zimmer sei durch die Rauchentwicklung stark verrußt worden. Wie Schulleiterin Pauline Schauer gegenüber unserer Zeitung erklärte, seien auch ein Kopierraum sowie die Lehrer-Bücherei von den Auswirkungen des Feuers betroffen. Scheyerns Bürgermeister Manfred Sterz (Freie Wähler) und Dritte Bürgermeisterin Alice Köstler-Hösl (CSU) verschafften sich vor Ort ein Bild von der Lage, mit dabei war auch Daniel Loos vom technischen Bauamt der Gemeinde.
Verletzt worden sei durch den Brand niemand, teilte die Polizei mit. Die Beamten bezifferten den entstandenen Sachschaden nach ersten Einschätzungen auf zirka 40 000 Euro. Von kommunaler Seite siedelte man den Schaden im Gespräch mit unserer Zeitung in einer Größenordnung von mindestens 50 000 bis 60 000 Euro an. Die betroffenen Räume sind vorerst gesperrt. Nach den Worten von Rektorin Schauer soll übergangsweise ein leerstehender Klassenraum als Lehrer-Zimmer genutzt werden.
Der Schulbetrieb sei durch den Brand nicht beeinträchtigt, meldete die Polizei. Der Unterricht habe heute regulär stattgefunden, bestätigte auch Rektorin Schauer: Diese Entscheidung sei in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt getroffen worden, wie sie betont. Die Schulleiterin berichtet allerdings auch, dass es bereits Klagen gegeben habe – in dem Gebäude-Komplex ist ein beißender Brandgeruch deutlich wahrzunehmen. Nach derzeitigen Informationen gilt es als wahrscheinlich, dass der Unterricht auch in den nächsten Tagen wie geplant stattfinden kann. Offizielle und aktuelle Informationen dazu sollen auf der Homepage der Schule veröffentlicht werden.
In der Johann-Andreas-Schmeller-Mittelschule in Scheyern werden nach Angaben von Direktorin Schauer derzeit 131 Buben und Mädchen unterrichtet. Insgesamt 16 Lehrkräfte seien hier tätig.
Die Schule trägt den Namen des Sprachforschers Johann Andreas Schmeller; geboren anno 1785 in der Oberpfalz. Er besuchte einst als Bub – nach der Übersiedlung der Familie nach Rohrbach – von Sommer 1795 bis Januar 1796 die Volksschule ("Alte Knabenschule") in Scheyern, wechselte anschließend an die Klosterschule, der er bis Sommer 1796 angehörte. Noch vor den Sommerferien wurde diese wegen der anrückenden französischen Revolutions-Truppen geschlossen. Für Schmeller folgten Gymnasium-Besuch in Ingolstadt und München, ehe er als Germanist und Sprachen-Experte Karriere machte.
Im Jahre 1816 erhielt Schmeller von Kronprinz Ludwig – dem späteren König Ludwig I. – den Auftrag für ein bayerisches Wörterbuch. Diese vier Bände gelten mit als sein Lebenswerk und brachten ihm großes Lob ein – unter anderem von Jakob Grimm, einem der legendären Gebrüder Grimm. Schmeller starb 1852 in München an den Folgen von Cholera. Er gilt als einer der Begründer der Mundart-Forschung. Schmeller beherrschte unzählige Sprachen und befasste sich außerdem – nicht nur als Professor – intensiv mit dem Althochdeutschen. Seine Büste findet sich in der Münchner Ruhmeshalle.