"Es stehen zunächst keine Kündigungen im Raum", sagt der vorläufige Insolvenz-Verwalter Jochen Zaremba. Der Betrieb soll weiterlaufen.
(zel) Nachdem die Autohaus-Straub-GmbH am Dienstag einen Insolvenz-Antrag gestellt hatte, ist inzwischen der Ingolstädter Rechtsanwalt Jochen Zaremba vom zuständigen Gericht zum vorläufigen Insolvenz-Verwalter bestellt worden. Er habe gestern bei einer Betriebs-Versammlung versucht, die Mitarbeiter zu beruhigen, sagte Zaremba heute gegenüber unserer Zeitung. Seinen Worten zufolge sind die Gehälter für die rund 50 Angestellten bis Ende Februar gewährleistet. Und: "Es stehen zunächst keine Kündigungen im Raum." Der Betrieb an allen drei Standorten – Wolnzach, Pfaffenhofen und Mainburg – solle weiterlaufen, um das Sanierungs-Potenzial zu prüfen und sich nach potenziellen Investoren umzusehen.
Auf dem offiziellen Justiz-Portal www.insolvenzbekanntmachungen.de ist der richterliche Beschluss veröffentlicht, wonach "zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen" am gestrigen Donnerstag um 12.45 Uhr die vorläufige Insolvenz-Verwaltung angeordnet und Rechtsanwalt Zaremba zum vorläufigen Insolvenz-Verwalter bestellt worden ist. Es wurde richterlich verfügt, "dass Verfügungen der Schuldnerin nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenz-Verwalters wirksam sind", heißt es weiter. Unter diese Anordnung falle auch die Einziehung von Außenständen.
Zaremba bestätigte heute im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er nun als vorläufiger Insolvenz-Verwalter in diesem Verfahren tätig ist. Als einen seiner ersten Schritte nennt er eine Betriebs-Versammlung, bei der er gestern versucht habe, die Mitarbeiter zu beruhigen. Es geht um insgesamt 48 Beschäftigte, das hatte gestern Geschäftsführer Karl Straub auf Anfrage erklärt. Sie werden erst einmal weiterbezahlt. Zaremba erklärte heute, dass die Mitarbeiter bis Ende Februar Insolvenz-Geld in der Höhe ihres Netto-Lohns erhalten. Praktisch seien also die Gehälter für Dezember, Januar und Februar gewährleistet.
Er habe die Mitarbeiter darum gebeten, dass sie alle "mitmachen und mithelfen", berichtet Zaremba – damit der Geschäfts-Berieb weiterlaufe und er nun die Möglichkeit habe, die Sanierungs-Potenziale zu prüfen sowie sich nach möglichen Investoren umzuschauen. "Wenn der Geschäfts-Betrieb zum Erliegen käme, wäre das kontraproduktiv", betont der Rechtsanwalt. Außerdem erklärte Zaremba heute: "Es stehen zunächst keine Kündigungen im Raum." Seine Botschaft an die Kunden lautet: "Jeder, der sein Auto in die Werkstatt bringt, dessen Auto wird auch repariert."
Karl Straub (Archivfoto: Zell)
Geschäftsführer Karl Straub werde auch weiterhin tätig sein, sagte Zaremba. Er solle mithelfen, "das Sanierungs-Potenzial auszuloten". Straub ist in der Region auch als Abgeordneter des bayerischen Landtags bekannt. Bei der jüngsten Wahl im Oktober verteidigte der CSU-Politiker das Direkt-Mandat im Stimmkreis Pfaffenhofen und sicherte sich damit für weitere fünf Jahre einen Sitz im Maximilianeum. Zehn weitere Bewerber waren bei der Landtags-Wahl gegen ihn angetreten, doch der Wolnzacher distanzierte sie allesamt deutlich: Er kam auf rund 36 Prozent der Stimmen. Straub sitzt auch im Pfaffenhofener Kreistag und im Wolnzacher Gemeinderat, außerdem ist er Vorsitzender des Pfaffenhofener CSU-Kreisverbands.
Wie es nun mit der Autohaus-Straub-GmbH weitergeht, das ist zwei Tage nach dem Insolvenz-Antrag freilich noch offen. Doch aus seiner Erfahrung weiß der vorläufige Insolvenz-Verwalter Zaremba: In vielen Fällen steige ein Investor ein oder übernehme das Unternehmen komplett oder Teile davon. Die Autohaus-GmbH, die an drei Standorten in Wolnzach, Pfaffenhofen und Mainburg, niedergelassen ist, betreibt einen Autohandel und Werkstätten.
Die jeweiligen Immobilien gehören laut Zaremba indes nicht zur Autohaus-Straub-GmbH. Zambera bearbeitet nach eigenen Angaben dieses Insolvenz-Verfahren mit einem sechsköpfigen Team. Er werde auch immer wieder selbst vor Ort und gerade anfangs stark präsent sein. Eine "Vielzahl von Eindrücken" habe er bereits gewonnen.
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