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Bundespolizei hat sechs Afrikaner am Rangierbahnhof München-Nord aufgegriffen. 40-jähriger Gambier, gegen den bereits ermittelt wird, gilt als mutmaßlicher Schleuser.

(ty) Sechs Afrikaner sind am gestrigen Vormittag von der Bundespolizei am Rangierbahnhof München-Nord aufgegriffen worden. Nach ersten Ermittlungen der Beamten hatte ein 40-Jähriger aus Gambia fünf Migranten auf einem aus Italien kommenden Güterzug in die Bundesrepublik eingeschleust. In diesem Jahr wurden damit laut heutiger Mitteilung von der Münchner Bundespolizei bislang insgesamt 122 Personen aufgegriffen, die zuvor per Güterzug – auf ebenso illegale wie lebensgefährliche Weise – nach Deutschland eingereist waren.

 

Gegen 10.15 Uhr wurde die Bundespolizei in München nach eigenen Angaben über "mehrere betriebsfremde Personen am Rangierbahnhof Nord" informiert. Die angerückten Beamten griffen dann – mit Unterstützung eines Helikopters der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim – bei der Suche entlang der Gleise sechs Personen auf. "Alle sechs konnten keine aufenthalts-legitimierenden Ausweispapiere vorzeigen", teilte ein Sprecher der Bundespolizei heute mit.

"Nach ersten Ermittlungen reisten die sechs, die keine ärztliche Hilfe benötigten, kurz zuvor mittels Güterzug, über den Brenner aus Italien kommend, unerlaubt in die Bundesrepublik ein", heißt es weiter. Dabei sollen fünf von ihnen – zwei aus Nigeria, darunter eine Frau, sowie je einer aus Gambia, Ghana und Mali – von einem 40-Jährigen aus Gambia geschleust worden sein.

 

Der mutmaßliche Schleuser aus Gambia war nach Angaben der Münchner Bundespolizei bereits seit September des Jahres 2015 in Deutschland als Asylsuchender gemeldet. "Er hatte bis zum 22. Februar dieses Jahres eine Duldung der Stadt Heilbronn zum Aufenthalt in der Bundesrepublik", heißt es weiter. Gegen den 40-Jährigen werde in Baden-Württemberg wegen eines Verstoßes gegen das Asylverfahrens-Gesetz ermittelt.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I sei der Gambier auf freiem Fuß belassen worden, meldete heute die Münchner Bundespolizei in einer Pressemitteilung. Die anderen fünf Afrikaner seien nach dem Abschluss der Erstmaßnahmen von der Bundespolizei an die Polizei des Freistaates Bayern überstellt worden.

 

Seit Beginn dieses Jahres wurden laut heutiger Mitteilung von der Münchner Bundespolizei bis dato insgesamt 122 Personen aufgegriffen, die zuvor per Güterzug unerlaubt in die Bundesrepublik eingereist waren. Waren es im ersten Halbjahr noch 100 Personen (60 im ersten und 40 im zweiten Quartal), nahm die Zahl im zweiten Halbjahr weiter ab: Im dritten Quartal waren es demnach 22 Personen, im vierten Quartal bislang 15. 

Dies wird nach Angaben der Bundespolizei vor allem auf die umfangreichen Güterzug-Kontrollen von italienischen, österreichischen und deutschen Behörden zurückgeführt, die diese schleusungsrelevante Route "beinahe zum Erliegen brachte". Von den heuer bislang 122 von der Münchner Bundespolizei aufgegriffen Personen – davon 62 am Rangierbahnhof Nord und 47 am Güterbahnhof Ost – stammten 76 aus Nigeria, 14 aus Guinea und acht aus Ghambia.


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