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Laura Bärtle ist mit 19 Jahren die bisher jüngste Lutz-Stipendiatin. Für drei Monate wird sie in Pfaffenhofen leben. 

(ty) Die Entscheidung ist gefallen: Die junge Autorin Laura Bärtle ist die Lutz-Stipendiatin 2019. Die Fachjury hatte viele Bewerbungen zu sichten und lange Texte zu lesen – aber letztlich fiel die Wahl eindeutig auf die erst 19-jährige Freiburgerin. Das gab die Stadtverwaltung heute bekannt. Das Stipendium ist dazu bestimmt, Schriftstellern während ihres Aufenthalts in Pfaffenhofen die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertig zu stellen.

Über 65 Bewerbungen aus ganz Deutschland waren bis Mitte November bei der Stadtverwaltung eingegangen, seitdem hatte die neu zusammengesetzte Jury viel zu tun und einen nicht ganz einfachen Entscheidungsprozess zu absolvieren. Neben dem Schriftsteller und Kulturreferenten Steffen Kopetzky gehören jetzt die Galeristin und Musikerin Lea Heib, die Journalistin Natalie Wiesenberger und der Buchhändler Simeon Stadler dem Gremium an.

In der finalen Sitzung der Jury wurden jetzt die Bewerbungen diskutiert, die es in die letzte Auswahl geschafft hatten. Bärtles Text stach aus den übrigen Manuskripten hervor, "da eine ungewöhnliche und klare Perspektive in Verbindung mit großer sprachlicher Exaktheit und einer atmosphärischen Dichte ihre Erzählung auszeichnete", wie es aus dem Rathaus heißt.

Bärtle reichte einen Ausschnitt einer Erzählung ein, in der sie aus der Perspektive eines jungen Mädchens erste Liebeserfahrungen sowie Erlebnisse in ihrer Familie schildert. Durchzogen ist der Text von einer leichten Melancholie. Bärtles trockene und präzise Sprache entwerfe dabei intensive Stimmungsbilder – sehr reduziert stellt sie das Erleben ihrer Hauptfigur dar, die sich in ein anderes Mädchen verliebt hat.

Die Jury konstatierte, dass die junge Autorin es mit ihrem Textauszug schafft, den Leser in die Geschichte zu ziehen. So ist er gespannt, wie es mit dem jungen Mädchen weitergeht. Diese atmosphärische und sprachliche Dichte sowie die Fähigkeit, spannende, kurze Texte zu schreiben, überzeugte die Jury, Bärtle als Lutz-Stipendiatin für 2019 zu wählen. Denn diese Eigenschaften, so hieß es, seien hervorragend geeignet, einen "Zwischenfall" – den vom Stipendiaten verlangten Text über Pfaffenhofen – zu schreiben.

Bärtle wurde 1999 in Freiburg im Breisgau geboren. Sie ist damit die bisher jüngste Pfaffenhofener Stipendiatin. Durch Workshops und Seminare fand sie Zugang zum Schreiben und ist bereits seit 2015 bundesweit aktiv. Sie war Preisträgerin des lyrix-Wettbewerbs für junge Literatur und wurde eingeladen, am Treffen junger Autoren der Berliner Festspiele teilzunehmen. Sie war Stipendiatin beim Literaturlabor Wolfenbüttel und Nominierte für den Theo-Preis, den Berlin-Brandenburgischen Preis für junge Literatur.

Die 19-Jährige wird voraussichtlich Anfang Mai als diesjährige Lutz-Stipendiatin in den historischen Flaschlturm an der Stadtmauer umziehen und die Sommermonate dort verbringen. Am Freitag, 26. Juli, wird sie ihren Text über Pfaffenhofen, den "Zwischenfall", dem Pfaffenhofener Publikum vorstellen.


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