Die Pfaffenhofener Wasserwacht-Schnelleinsatzgruppe hat im Freibad den Ernstfall geprobt und gibt wichtige Hinweise für alle Bürger.
(ty) „Der Eisrettungs-Schlitten ist im Winter stets im Einsatzauto. Über ein Ventil bläst er sich selbstständig auf“, wiederholt Thomas Roth als Leiter der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Pfaffenhofen seinen jährlichen Vortrag und zeigt ausführlich alle Handbewegungen. Natürlich wissen alle Mitglieder der SEG, worauf es in der Eisrettung ankommt, aber Übung gibt eben Sicherheit. Daher haben sich alle Wasserretter im Freibad Pfaffenhofen getroffen, um den Ernstfall zu proben: Eine verunglückte Person muss schnell aus dem Wasser geholt werden.
Zunächst probten die SEGler das korrekte Zuwerfen des Wurfsackes. „Es sieht einfacher aus als es letztlich ist“, meinen die Beteiligten und fügen hinzu: „Wer im Eisloch ist, kann sich nur schwer bewegen und hat Panik. Da muss die Wurftechnik stimmen.“ Auch die Bewegung auf dem Eis übt die Ortsgruppe immer wieder. Die Sicherung der Einsatzkraft, die sich auf die verunglückte Person zubewegt, ist von größter Bedeutung. Es bringt nichts, wenn sich Einsatzkräfte in Lebensgefahr begeben und selbst verunglücken, warnt Roth.
Schließlich legt sich ein Wasserretter auf den Eisrettungsschlitten, hackt mit den beiden Eispickeln ins Eis und zieht sich nach vorne. Die anderen Wasserretter sichern den Schlitten und ihren Kameraden. Am Eisloch angekommen, zieht er die verunglückte Person vorsichtig aus dem Loch und lässt sich von den anderen Wasserrettern zurückziehen. „Der Schlitten verteilt das Gewicht der Einsatzkraft und ermöglicht die Fortbewegung“, erklärt Roth.
Die Schnelleinsatzgruppe warnt: „Wenn Sie eine Person entdecken, die ins Eis eingebrochen ist, bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr. Rufen Sie die 112 und werfen Sie der Person gegebenenfalls ein Seil zu oder reichen Sie ihr einen Stock. Gehen Sie bitte nicht auf das Eis. Es herrscht Lebensgefahr für Sie und für andere.“