Der 55-Jährige war nach Zeugen-Hinweisen ermittelt worden. In der Vergangenheit war er offenbar bereits andernorts wegen ähnlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten.
(ty) Nach dem sexuellen Missbrauch eines Kindes in Regensburg ist am späten Mittwochnachmittag ein 55-jähriger Mann aus dem Regensburger Stadtosten festgenommen worden. Das berichtet das Polizeipräsidium Oberpfalz heute. Nach der Veröffentlichung eines Videos in den Medien gingen neue Spuren ein, die schließlich zur Ergreifung des Verdächtigten führten. Nach Angaben der Ermittler war er in der Vergangenheit bereits andernorts wegen ähnlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten.
In den frühen Nachmittagsstunden des 24. Januar hatte ein Unbekannter, wie bereits berichtet, im Bereich der Theodor-Storm-Straße in Regensburg ein Kind angesprochen und so manipuliert, dass es seinen Weg mit ihm bis hin zur Boelckestraße fortsetzte. Dort suchte sich der Täter nach Angaben der Polizei Sichtschutz im Abgang zu einer Tiefgarage und "nahm Handlungen an dem Kind vor", erklärt ein Sprecher. Letztlich habe der Täter von dem Kind noch am Ort des Geschehens abgelassen und sich unerkannt entfernt.
Bereits am 10. Januar war es im gleichen Stadtteil von Regenburg zu einem Ansprechen von zwei Kindern gekommen. Nach bisherigem Ermittlungsstand ist der Beschuldigte auch hier dringend tatverdächtig. Zunächst ist gegen 12.15 Uhr im Bereich Bischof-Wittmann-/Simmernstraße ein Kind angesprochen und auf seinem Weg von einem Unbekannten begleitet worden, der kurz darauf – vermutlich durch einen Passanten gestört – unvermittelt weggelaufen ist.
Gegen 14.30 Uhr hatte, so heißt es von Seiten der Polizei weiter, vermeintlich der gleiche Mann im Bereich der Augsburger-/Kriemhildstraße ein weiteres Kind angesprochen und ging mit diesem in den Hofbereich von Wohnhäusern. Dort veranlasste der Täter, dass sich das Kind auf eine Treppe setzt. Bald darauf entfernte sich der Unbekannte und ließ das Kind zurück.
Bereits zu diesem Zeitpunkt galt für die Polizei und die Einsatzkräfte im Raum Regensburg eine erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich des Unbekannten. Die Kriminalpolizei Regensburg hat umgehend die erforderlichen polizeilichen Maßnahmen eingeleitet. Um weitere Erkenntnisse zu erlangen und auch Zeugen zu erreichen, die ihre Beobachtungen bislang eventuell nicht relevant eingeschätzt haben, wurde am vergangenen Samstag mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei eine groß angelegte Befragung von Anwohnern und Passanten im Bereich Kumpfmühl unter Vorlage von Lichtbildern und durch Vorzeigen eines Tätervideos durchgeführt.
Gleichzeitig sind die Bilder und auch die Videosequenz zur Veröffentlichung in den Medien zur Verfügung gestellt worden. Dem erneuten Aufruf, jede Beobachtung mitzuteilen, folgten laut Polizei etwa 50 Hinweis-Geber, so dass es insgesamt etwa 80 neue Spuren zu überprüfen galt. Eine Mitteilung führte schließlich zum Tatverdächtigen.
Aufgrund der belastenden Ermittlungsergebnisse ist der Tatverdächtige dann gestern Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Dieser hat einen Untersuchungshaftbefehl wegen des dringenden Verdachts der sexuellen Belästigung, des sexuellen Missbrauchs von Kindern und der sexuellen Nötigung erlassen.
Der nun Beschuldigte ist in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. "Die Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden mit den Medien und der Bevölkerung führte am Ende zur Ergreifung des Mannes, der in der Vergangenheit bereits andernorts wegen ähnlicher Delikte polizeilich in Erscheinung getreten ist. Die umfangreichen Ermittlungen dauern auch nach der Festnahme des Tatverdächtigen weiter an", so ein Polizei-Sprecher weiter.
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