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320 Männer und Frauen aus der Hallertau waren im Januar nach Südbayern gefahren, um im Katastrophen-Gebiet mit anzupacken.

(ty) Insgesamt 320 Männer und Frauen aus dem Landkreis Pfaffenhofen waren im Januar an den Hilfseinsätzen im Landkreis Miesbach beteiligt, wo mit vereinten Kräften gegen das Schnee-Chaos gekämpft wurde. Bei einer Dankesfeier in Schweitenkirchen gab es nun lobende Worte und ein reichhaltiges Brotzeit-Buffet für die Einsatzkräfte. "Es ist sehr schön, dass so viele von Ihnen unserer Einladung gefolgt und hierhergekommen sind. Sehen Sie den heutigen Abend als kleines Dankeschön für Ihr großartiges Engagement bei der Schnee-Katastrophe in den betroffenen Landkreisen", sagte der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) an die Adresse der freiwilligen Helfer.

Es sei – so betonte Wolf – alles andere als selbstverständlich, zu Hause beziehungsweise am Arbeitsplatz alles stehen und liegen zu lassen, um zu einem Hilfeleistungs-Einsatz aufzubrechen, bei dem man nicht einmal genau wisse, was einen erwarte. "Sie alle haben bei den Einsätzen vorbildlichen Gemeinschaftssinn und Hilfsbereitschaft gezeigt", lobte der Landrat: "Durch Ihre Hilfe und Unterstützung konnte den Menschen vor Ort schnell und kompetent geholfen werden." Zum Glück seien zwar alle erschöpft, aber wieder gesund nach Hause in den Kreis Pfaffenhofen zurückgekehrt.

 

Auch Kreisbrandrat Armin Wiesbeck danke den vielen Helfern: "Wir haben es geschafft, in kürzester Zeit die angeforderten Kontingente zusammenzustellen und waren wahnsinnig schnell vor Ort", sagte er. "Ich darf Ihnen dafür auch den Dank und großes Lob von Miesbachs Landrat Wolfgang Rzehak und dem dortigen Kreisbrandrat Anton Rieblinger übermitteln." Nicht unerwähnt lassen wollte Wolf, dass 41 Personen bei zwei Einsätzen und elf Leute sogar bei allen drei Einsätzen mit dabei waren. "Das verdient höchsten Respekt und große Anerkennung", sagte er.

 

Am Freitag, 11. Januar, waren gegen 18 Uhr die ersten 124 Einsatzkräfte von Freiwilligen Feuerwehren, Bayerischem Rotem Kreuz (BRK) und Technischem Hilfswerk (THW) aus dem Landkreis Pfaffenhofen zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte in den Kreis Miesbach aufgebrochen. Die Regierung von Oberbayern hatte kurz nach Mittag die Hilfeleistung angefordert, wodurch der Sonder-Katastrophenschutzplan "Hilfeleistungs-Kontingent" ausgelöst werden musste. Insgesamt handelte es sich um fünf Züge mit 27 Fahrzeugen.

 

"Die ganze Nacht über wurde geschaufelt, dann ein paar Stunden in einer Turnhalle auf Feldbetten geschlafen und dann wieder bis zum späten Nachmittag geschaufelt, bis es dann am Abend nach Hause ging", berichtet Wiesbeck. Einsatzgebiete waren ein Seniorenheim in Miesbach und ein Seniorenheim in Rottach-Egern. Dort musste der Schnee vom Dach geräumt werden. "Rund 290 Schneeschaufeln in allen Ausführungen wurden von sämtlichen Geschäften im Landkreis Pfaffenhofen durch Katastrophenschutz und Feuerwehren besorgt, sehr viele sind bei den Einsätzen kaputt gegangen", so Wiesbeck. "90 Schneeschaufeln wurden zum Einsatzende an den Landkreis Miesbach weiterverkauft."

 

Für Dienstag, 15. Januar, wurde von der Regierung von Oberbayern ein zweites Hilfeleistungs-Kontingent angefordert. Erneut machten sich gut 120 Einsatzkräfte mit insgesamt 26 Fahrzeugen auf den Weg in den Landkreis Miesbach. An diesem Tag wurden in Bayrischzell etliche Dächer von Privathäusern von der Schneelast befreit. "Diesmal hatten wir auch Schneewannen und sogar Baumsägen mit dabei, um den Schnee in Blöcke zersägen zu können", sagt Wiesbeck. Die Rückkehr der Helfer in den Kreis Pfaffenhofen erfolgte noch am späten Abend desselben Tages.

 

Der dritte Einsatz erfolgte dann am Donnerstag, 17. Januar. Für die rund 130 Einsatzkräfte und 27 Fahrzeuge ging es an diesem Tag wieder nach Bayrischzell, um unter anderem weitere Privathäuser vom Schnee zu befreien. Zur Erkundung und Beurteilung der Gebäude fuhren bei allen drei Einsätzen jeweils die Baufachberater – Kreisbrandmeister Bernhard Mayer sowie Adrian Schratt und Florian Nischwitz (beide von der Feuerwehr Pfaffenhofen) – voraus, was die Einsätze wesentlich erleichtert habe. Die Versorgung und Sanitätsbetreuung der freiwilligen Helfer aus dem Landkreis Pfaffenhofen wurde bei allen drei Einsätzen vom BRK-Kreisverband übernommen.

 

Zum Hintergrund

Das Landratsamt Pfaffenhofen hat einen Katastrophenschutz-Sonderplan für ein Feuerwehr-Hilfeleistungs-Kontingent "Standard", "Hochwasser/Pumpen" und "Sturmschaden/Motorsägen" zur überregionalen beziehungsweise länder- oder staaten-übergreifenden Katastrophenhilfe aufgestellt. Bei Großschadenslagen und Katastrophen-Einsätzen kann es geboten sein, dass Feuerwehren auch außerhalb ihrer kommunalen Zuständigkeit und auch außerhalb des Landkreises oder Bayerns eingesetzt werden müssen. Um diese Unterstützungen leisten zu können, müssen organisatorische Vorausplanungen getroffen werden, um bei Bedarf entsprechend reagieren zu können. Das wird durch den Katastrophenschutz-Sonderplan gewährleistet.


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