Logo
Anzeige
Anzeige

Mit der Enkeltrick-Masche sollte er um 20 000 Euro gebracht werden. Er ging zum Schein darauf ein, bei der Geld-Übergabe klickten die Handschellen.

(ty) Bei dem dreisten Versuch, einen 69-jährigen Rentner um satte 20 000 Euro zu erleichtern, ist eine tatverdächtige 34-Jährige auf frischer Tat von der Kriminalpolizei festgenommen worden. Die Handschellen für die mutmaßliche Enkeltrick-Betrügerin klickten bei der zum Schein eingefädelten Geldübergabe in Fürstenfeldbruck, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mitteilte. Die Frau sitzt jetzt in U-Haft.

 

Am Dienstagmittag hatte sich nach Angaben der Polizei eine weibliche Person telefonisch bei dem 69-Jährigen aus Fürstenfeldbruck gemeldet und sich als dessen Nichte ausgegeben. Wie bei dieser Betrugsmasche üblich, gaukelte sie dem Rentner dann vor, dass sie gerade beim Notar sei und für den Kauf einer Eigentumswohnung noch dringend Geld benötige. "Der Angerufene ließ sich jedoch nicht täuschen und ging nur zum Schein auf eine Geldbeschaffung und Übergabe ein", so ein Polizei-Sprecher.

 

Gleichzeitig habe der 69-Jährige die Polizei verständigt. Bei der vereinbarten Übergabe des Geldes – an eine vermeintliche Notar-Mitarbeiterin – in der Nähe der Wohnung des Mannes schlugen die Fahndungs-Beamten der Kriminalpolizei dann am Nachmittag gegen 16 Uhr zu und nahmen die 34-jährige Polin fest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II wurde gestern vom zuständigen Ermittlungsrichter die Untersuchungshaft gegen die Frau angeordnet – wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.

 

Die Kriminellen agieren beim so genannten Enkeltrick in der Regel nach einer ähnlichen Masche. Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen die überregional agierenden Tätern bei meist älteren und allein lebende Personen an, geben sich dabei als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird meist ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht – beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Immobilienkauf. Die Lage wird zumeist äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Ist das Opfer zahlungswillig, wird ein Bote zur Abholung angekündigt. Hat der Angerufene die geforderte Summe nicht parat, folgt nicht selten die Aufforderung, den Betrag doch bei der Bank abzuheben. 

 

Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, rät die Polizei:  

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht eindeutig erkennen.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner Geld fordert.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familien-Angehörigen Rücksprache.
  • Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. 

Anzeige
RSS feed