Es geht um Betrüger-Banden, die Reparatur-Arbeiten erledigen und dann, entgegen der Vereinbarung, horrende Summen verlangen.
(ty) Die Polizei warnt vor forschen Betrüger-Banden, die Reparatur-Maßnahmen zu völlig überteuerten Preisen erledigen. Berichtet wird von zwei aktuellen Fällen aus Schrobenhausen und Karlskron. Bayernweit seien bereits weitere Fälle bekannt. Die Masche der kriminellen Handwerker ist offenbar immer ähnlich: Zunächst wird ein vergleichsweise günstiger Betrag vereinbart, am Ende sollen die Kunden ein Vielfaches davon blechen. Aus 2400 Euro wurden in Schrobenhausen plötzlich 21 500 Euro, in Karlskron wollten die dubiosen Arbeiter statt den ausgemachten 180 auf einmal 14 000 Euro.
Am 16. Mai hatte eine 77-Jährige aus Schrobenhausen der Polizei gemeldet, dass an ihrem Haus Dachdecker-Arbeiten zu einem weit überteuerten Preis durchgeführt worden seien. Die Frau war – so teilten die Beamten heute dazu mit – damals gerade mit Gartenarbeiten beschäftigt, als vier osteuropäische Personen in einem weißen Ford Tourneo mit Esslinger Kennzeichen vorgefahren seien. Die Leute boten ihr an, das mit Eternit-Platten bedeckte Garagen-Dach zu erneuern. "Dabei gingen sie bei den Verhandlungen äußerst geschickt vor", so ein Polizei-Sprecher.
Während einer der Männer mit der Frau noch über das Angebot gesprochen habe, "holten die anderen Arbeiter bereits eine Leiter und begaben sich auf das Dach". Nachdem zunächst ein Preis von 2400 Euro vereinbart worden sei, verlangten die dubiosen Handwerker nach Beendigung der Arbeiten auf einmal satte 21 500 Euro. "Letztendlich konnte der Preis noch auf 14 500 Euro gesenkt werden", heißt es von der Polizei. Die Frau sei durch das Auftreten der Leute derart eingeschüchtert gewesen, dass sie den Betrag bezahlt habe.
Bereits vor vier Wochen war es laut Polizei im Gemeinde-Bereich von Karlskron zu einem ähnlichen Fall gekommen. "Auch hier befand sich der 81-jährige Geschädigte bei Gartenarbeiten, als er von drei osteuropäischen Tätern in einem weißen Ford Transit mit Stuttgarter Kennzeichen zu einer günstigen Reparatur seiner beiden Dachrinnen und Fallrohre angesprochen wurde", berichtet die Schrobenhausener Inspektion. Der vereinbarte Preis habe hier bei gerade einmal 180 Euro gelegen – nach Beendigung der Tätigkeiten seien dann jedoch stolze 14 000 Euro gefordert worden.
Da der 81-Jährige den zwielichtigen Arbeitern laut Polizei glaubhaft machen konnte, gar nicht so viel Geld zu besitzen, wurde der Betrag auf 1500 Euro festgelegt. "In beiden Fällen wurde sehr billiges Material verwendet", berichtet ein Polizei-Sprecher. In Bayern seien den Gesetzeshütern bereits mehrere Fälle nach diesem Muster bekannt, bei denen Hausbesitzer, die im Garten arbeiten, von vorbeifahrenden Personen auf günstige Dach-Reparaturen angesprochen werden. Die Polizei warnt ausrücklich vor Personen, die von der Straße aus günstige Reparaturen anbieten.