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Die hiesige Beratungsstelle des "Prop e.V." beteiligte sich an einer bundesweiten Aktionswoche. "Ohne erhobenen Zeigefinger", wie betont wird.

(ty) Auch heuer hat die psychosoziale Beratungsstelle des "Prop e.V." in Pfaffenhofen an der bundesweiten Aktionswoche zum Thema Alkohol teilgenommen, die von 18. bis 26. Mai stattfand und bereits zum siebten Mal organisiert wurde. Unter dem Motto "Kein Alkohol am Arbeitsplatz" erstellten die Mitarbeiter eine Wanderausstellung, die ab 20. Mai mehreren Unternehmen präsentiert wurde. "Durch das hohe Engagement eines Pfaffenhofener Betriebes wurde die Ausstellung sogar verlängert, sodass sie bis gestern sehen war", heißt es von dem Verein für Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie.

Ein Blickfang waren sie allemal, die vier Riesenwürfel, die unter anderem bei den Bayernwerken, im Rathaus, der Danuvius-Klinik und bei Mawa aufgebaut worden waren und in erster Linie der Information dienten. Mit Ausnahme des Kleiderbügel-Herstellers Mawa, wo die Würfel vier Tage lang standen, wurde die "Installation" jeweils morgens von Prop-Mitarbeitern im Eingangsbereich oder in der Kantine aufgebaut sowie abends wieder abgebaut, berichtet der Verein. Die Botschaften, die da vermitteln wurden, waren mitunter aufrüttelnd.

Auf den Seiten der Würfel waren Zahlen und Fakten, Sprüche sowie Zeichnungen abgebildet – mit dem Ziel, das Thema "Alkohol am Arbeitsplatz" ins Bewusstsein der Angestellten zu rücken. "Dabei war uns wichtig, zu informieren, zu sensibilisieren, Gespräche untereinander anzuregen und durch unsere Angebote individuelle Unterstützung anzubieten und das, ohne erhobenen Zeigefinger", erklärt Psychologin Ute Floet. "Viele kennen das Risiko, die Konsequenzen sind ebenfalls recht schnell spürbar. Den entscheidenden Impuls setzen, vielleicht doch Hilfe in Anspruch zu nehmen, darum geht es uns hier."

Etwa fünf Prozent der Arbeitnehmer und bis zu zehn Prozent der Führungskräfte trinken übermäßig Alkohol, heißt es von "Prop". Dadurch komme es nicht nur zu höheren Fehlzeiten und zur Beeinträchtigung der Arbeitsleitung, sondern auch zu erhöhter Unfallgefahr. "Schätzungen zufolge werden mindestens 20 bis 25 Prozent aller Arbeitsunfälle durch Alkoholgenuss verursacht oder beeinflusst." Und, so stand da auch auf einem der Würfel zu lesen: "Bei jeder sechsten Kündigung geht es um Alkohol."

"Unternehmen haben ein Eigeninteresse an gesunden und leistungsfähigen Mitarbeitern und einem positiven Betriebsklima", so Floet. Suchtprävention am Arbeitsplatz, wie sie auch die Prop-Beratungsstelle anbiete, sei daher ein wichtiger Interventions-Ansatz. Nicht immer müsse das gleich mit großem Aufwand verbunden sein. Dass betriebliche Suchtprävention auch mit wenigen Ressourcen erfolgreich sein kann, beweise diese Aktion. Die Resonanz der teilgenommen Betrieben "war durchweg positiv", lautet das Fazit von "Prop" – auch weil die Aktion so unkompliziert und doch so effektiv gewesen sei.

Mit rund 250 Mitarbeitern macht "Prop" in 22 Einrichtungen, an 43 Standorten in und um München seit über 47 Jahren ein Angebot in den Bereichen Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie. Ziel ist es nach eigenen Angaben, jeden Klienten individuell in die richtige Maßnahme zu begleiten. Der Verein sei mit der Clearingstelle für die Kinder- und Jugendhilfe seit über 22 Jahren im Jugendhilfe-Bereich tätig und unterstütze suchtgefährdete Jugendliche mit innovativen Präventions-Projekten sowie der betrieblichen Suchtprävention. "In den Beratungsstellen finden Menschen in schwierigen Lebenssituationen kompetente Ansprechpartner", so der Verein.

Auch Akuthilfe sei wichtig. Der Drogennotdienst gilt als ein niedrigschwelliges Angebot der Überlebenshilfe mit einer Notschlafstelle, einem Kontaktladen und einer 24-Stunden-Beratungsstelle. "In unseren stationären Therapie-Einrichtungen unterstützen multiprofessionelle Teams Drogen- und Alkohol-Abhängige kompetent und engagiert auf dem Weg in ein suchtfreies Leben", so "Prop" über seine Arbeit. Nachsorge und Wiedereingliederung werde großgeschrieben. Die Arbeitsberatungs- und Vermittlungsstelle helfe bei allen Schritten ins Berufsleben.

Wer sich für das "Prop"-Angebot interessiert, kann sich unter der Telefonnummer (0 84 41) 89 06 0 an die Beratungsstelle in Pfaffenhofen, wenden. Die Beratung ist kostenlos und unverbindlich. Weitere Infos gibt es  unter www.prop-ev.de/pfaffenhofen.


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