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Augsburger Oberhirte feiert heute seinen 75. Geburtstag, damit hat er die Altersgrenze erreicht. Seine Verabschiedung ist für 7. Juli geplant.

(pba) Gemeinsam mit den Weihbischöfen, dem Domkapitel, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Gläubigen hat Bischof Konrad Zdarsa heute im Rahmen einer Eucharistie-Feier im Hohen Dom zu Augsburg seinen 75. Geburtstag begangen. Es gelte zuerst Gott zu danken für die Gabe der Schöpfung und die Gabe der Erlösung durch unseren Herrn Jesus Christus, sagte er zur Eröffnung des Gottesdienstes. "Und daraus folgt dann der Dank für unser Leben und für unsere Berufung." Er danke allen, die der Einladung zu dieser Feier gefolgt seien. Der Oberhirte des Bistums Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, steht vor seinem altersbedingten Rücktritt.

Domdekan Prälat Bertram Meier griff in seiner Predigt den Gedanken des Bischofs auf. Grund zum Danken habe in erster Linie der Jubilar selbst, betonte er. Der Geburtstag dürfe und solle als Tag des Dankes für das Geschenk des Lebens gefeiert werden. Und so könne man sich heute zugleich mit dem Bischof für das Geschenk des Lebens und seines Dienstes bedanken. Wie Meier weiter ausführte, müsse es im Leben stets darum gehen, der Liebe das Haus zu bauen. Darin liege die Dynamik der geistlichen Erneuerung, die Dynamik des Aufbruchs der Kirche in eine Welt, in der sie zugleich fremd, aber auch ein Stück zuhause sei.

Daran erinnere die Herkunft und Prägung des Bischofs, hob Meier hervor. "Aus einer Region stammend, in der die katholische Kirche eine Minderheit ist, mahnt er uns, dass wir es uns in der Kirche nicht bequem machen dürfen wie in einer Kuschelecke, die noch mit volkskirchlichen Elementen ausgepolstert ist." Nicht die Gläubigen müssten die Kirche ändern, sondern die Kirche wandle sich durch den Heiligen Geist, woran die Gläubigen als Getaufte und Gefirmte mitwirken dürften.

"Die Titanic der Volkskirche geht zu Grunde", bekundete Meier unter Bezug auf den Prager Professor Thomáš Halík. Das sei zugleich die Chance, dem christlichen Glauben neu auf den Grund zu gehen. Dabei richtete er sich direkt an den Jubilar: "Wir danken Dir, lieber Bischof Konrad, dass du uns auf diese Notwendigkeit immer mit großem Ernst und Wachsamkeit hinweist." Besonders am Herzen liege dem Bischof dabei die Feier der Liturgie, vor allem die würdige Spendung der Sakramente und die Verkündigung des Wortes Gottes. "Das spürt jeder, der mit ihm die heilige Messe feiern und seine Predigten hören darf."

Gleichzeitig betone der Bischof aber immer wieder, dass Verkündigung und Gottesdienst der Erdung im Dienst am Nächsten bedürften. "Christliche Caritas ist der Lackmus-Test für glaubwürdige Verkündigung und ehrfürchtigen Gottesdienst", so der Domdekan – was für alle Ebenen gelte, von der Diözese über das Dekanat bis in die Pfarreien-Gemeinschaften. So nehme einen das Anliegen der Neuevangelisierung, das der Bischof angestoßen habe, ganzheitlich in Anspruch, unterstrich Meier. "Danke für diesen nachhaltigen Impuls, der wie ein Wasserzeichen unser kirchliches Leben durchziehen soll."

Wenn Bischof Zdarsa das Amt, das Bistum zu leiten, in die Hand des Papstes zurücklege und nun ein neuer Lebensabschnitt anfange, bleibe er doch weiterhin Diakon, Priester und Bischof, bestellt zum Dienst an den Gläubigen in einem Umfeld, das sich nach Weisung und Versöhnung sehne, erklärte der Domdekan. "Möge sich für dich bei allem, was da kommen mag, immer aufs Neue einlösen, was dein Wahlspruch zum Ausdruck bringt: Er ist unser Friede", wünschte er dem Jubilar.

Der Bischof hat nach Angaben des Bistums dem Papst bereits seinen Rücktritt als Diözesan-Bischof angeboten. Dies sehe das Kirchenrecht mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren so vor. Nun liege es an Papst Franziskus, den Rücktritt anzunehmen, womit dann die Zeit der so genannten Sedisvakanz eintreten werde, für die es wiederum genaue kirchenrechtliche Vorgaben gebe.

Vorbehaltlich der Annahme des Rücktritts-Gesuchs werde die Verabschiedung von Bischof Konrad Zdarsa am Sonntag, 7. Juli, stattfinden. Zunächst werde um 15 Uhr im Hohen Dom ein Pontifikalamt gefeiert, dem sich dann eine Begegnung auf dem Domplatz anschließen werde.


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