Am Freitagabend beginnt der Veranstaltungs-Reigen in Pfaffenhofen. Schon am ersten Wochenende könnte das Programm kaum bunter sein.
(ty) Der diesjährige Pfaffenhofener Kultursommer steht unmittelbar bevor. Freuen darf man sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit Kunst, Theater, Literatur, Filmen, Fotografie und ganz viel Musik. Von 14. Juni bis 3. August versprechen insgesamt fast 30 Veranstaltungen, nicht selten bei freiem Eintritt, sommerliche Unterhaltung. Schon am Eröffnungs-Wochenende ist mit sechs recht unterschiedlichen Programmpunkten einiges geboten. Wir haben die Events der ersten Tage zusammengefasst.
Eröffnet wird der Kultursommer 2019 am Freitag, 14. Juni, um 19.30 Uhr von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und Kultur-Referent Steffen Kopetzky (SPD) in der Kunsthalle am Ambergerweg. Dort beginnt um 20 Uhr auch die Vernissage der Ausstellung "¡Mira Barcelona!" des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins mit Werken von acht renommierten Künstlern, die in Barcelona beheimatet sind. Kurator dieser Ausstellung ist der aus der Kreisstadt stammende Maler Norbert Käs, der die teilnehmenden spanischen Künstler vorab in ihren Ateliers in Barcelona besucht hatte. "Gezeigt wird anhand dieser acht Vertreter ein fragmentarischer Einblick in das aktuelle Kunstgeschehen der katalanischen Metropole", heißt es in der Ankündigung.
Präsentiert werden Gemälde und Objekte, Keramik und Ölmalerei, Großformatiges und moderne Stillleben, Figuration und Abstraktes. Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler – Sabine Finkenauer, Carles Gabarró, Nicole Gagnum, Matilde Grau, Tomas Morell, Wilfried Prager, Natalie Rey und Matias Krahn Uribe – seien bei der Ausstellungs-Eröffnung anwesend. Am Sonntag, 16. Juni, werden am Nachmittag auch Führungen in Begleitung der Künstler angeboten, moderiert von Norbert Käs. Die Ausstellung ist von 15. Juni bis 28. Juli zu sehen – donnerstags bis sonntags zwischen 15 und 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Norbert Käs (rechts) zu Besuch bei Thomas Morell; hier in dessen Atelier.
Zur beliebten Kurzfilm-Nacht lädt die Stadtjugendpflege am Freitag, 14. Juni, ab 21 Uhr auf die Insel ein. Auf der großen Open-Air-Leinwand wird eine Reihe von zum Teil gerade einmal zehnminütigen Streifen gezeigt, die den Zuschauer in andere Welten entführen sollen. Das unterhaltsame Programm reicht der Ankündigung zufolge von örtlichen Beiträgen bis zu nationalen und sogar internationalen Filmen. Für kühle Getränke und kulinarische Kleinigkeiten sei gesorgt. Die Zuschauer können es sich an den Biertisch-Garnituren am Ilm-Ufer gemütlich machen oder sich einen Klappstuhl oder eine Picknick-Decke mitbringen. Der Eintritt ist frei. Bei Regen findet die Veranstaltung im Jugend-Zentrum "Atlantis" statt.
Bei einer weiteren Auflage des Foto-Wettbewerbs "Fotogehgrafie" der Stadtjugendpflege kann tags darauf wieder jeder mitmachen, der über eine Kamera verfügt – ganz egal, ob Laie mit Handy- oder Profi mit Spiegelreflex-Kamera. Unter einem vorher festgelegten Motto gilt es bei dem Wettbewerb, insgesamt zwölf Themen in Fotos umzusetzen. "Im Mittelpunkt steht nicht nur die technisch einwandfreie Umsetzung der Fotos, sondern auch die kreative Motiv-Findung", erklären die Organisatoren. Momentaufnahmen der Stadt seien dabei ebenso möglich wie Wohnzimmer-Arrangements.
Start der "Fotogehgrafie" ist am Samstag, 15. Juni, um 12 Uhr auf der Insel, Anmeldungen sind vor Ort ab 11 Uhr möglich. Die Startgebühr beträgt neun Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Eine Jury entscheidet am Ende über die besten Beiträge in zwei Kategorien: Teilnehmer unter 18 und Teilnehmer über 18. Die Arbeiten der jeweils besten fünf "Fotogehgrafen" werden besonders ausgezeichnet. Ihre Werke werden außerdem ab 20. Juli – zusammen mit allen eingereichten Aufnahmen – in der städtischen Galerie im Haus der Begegnung ausgestellt.
Zur Ausstellung der Hallertauer Künstler lädt die Kreisstadt jedes Jahr Künstler aus der Region ein, sich mit aktuellen Arbeiten zu beteiligen. Die diesjährige Vernissage beginnt am Samstag, 15. Juni, um 19.30 Uhr in der städtischen Galerie im Haus der Begegnung am Hauptplatz. Die große Werk-Schau ist dann bis 14. Juli bei freien Eintritt zu folgenden Zeiten zu sehen: montags bis freitags von 9 bis 12 und 13.30 bis 16.30 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.
Von der Jury ausgewählt wurden diesmal Werke von folgenden 30 Künstlern: Alfred Berger, Max Biller, Sigi Braun, Irmgard Brummer, Helene Charitou, Vladimir Dadon, Hans Dollinger, Robert Andreas Drude, Clemens Fehringer, Alexandra Fromm, Christian Herb, Ulrich Holzner, Claudia Junge, Tatjana Lee, Manfred Leeb, Rafael Leon, Susanne Maier, Robert Rist, Anton Ritzer, Tanja Röder, Reiner Schlamp, Nicole Schuster, Sabine Thurner, Justina Tomanek, Babette Ueberschär, Jakob Wanninger, Heribert Wasshuber, Claudia Wastl, Jürgen Weichmann und Jutta Weichmann.
Eine musikalische Lesung des "Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte" findet in Kooperation mit der Stadt am Sonntag, 16. Juni, ab 17 Uhr im Festsaal des Rathaus statt. Sie verspricht unter dem Titel "Hoamatlich g'redt, g'sunga und aufg'spuit" Texte und Volkmusik aus der Region. Neben eigenen Gedichten und Kurzgeschichten präsentiert "Des Holledauer Gitarrengsangl" (Uschi Kufer und Hans Sommerer) Hallertauer Liedgut. Musikalische Unterstützung erhalten sie von der Tanzlmusi "De Rotzkare Blosn" aus Karlshuld und von der Saitnmusik "De Griabign" aus Pfaffenhofen und Schweitenkirchen. Der Eintritt ist frei; um Spenden wird gebeten.
Grenzen der menschlichen Psyche
Regisseur Falco Blome präsentiert ein bewegendes Stück, das – so heißt es vorab – "an die Grenzen der menschlichen Psyche geht". In der beklemmenden Atmosphäre des ehemaligen Pfaffenhofener Fernmelde-Bunkers am Heimgartenweg gehe es um eine Geschichte, "die erschreckt, verwirrt und irritiert". Die Uraufführung findet am Sonntag, 16. Juni, statt und beginnt um 20 Uhr. Der Text stammt von Blome, der auch Regie führt. Es spielt Maria Helgath, Absolventin der "Theater-Akademie August Everding", die in Pfaffenhofen bereits bei der Winterbühne in "Hinterkaifeck" zu sehen war. Der Lichtkünstler Markus Jordan übernimmt die Raumgestaltung.
Und darum gehts in dem Bunker-Theater: Die Welt nach dem Atomschlag. Tief unter der Erde in einem Atomschutz-Bunker lebt seit Jahrzehnten die letzte Überlebende. Eingeschlossen in ihrem Sarg aus Beton. Denn nach draußen kann sie nicht. Die tödliche Strahlung würde sie sofort vernichten. Ob es überhaupt noch andere Menschen gibt, ob die Welt nicht der völligen Zerstörung anheimgefallen ist, sie weiß es nicht. Einen Kontakt zur Außenwelt gibt es nicht. Vielleicht wäre sie auch gar nicht mehr fähig, mit anderen in Kontakt zu treten. Die Jahre der Einsamkeit haben sie verändert, aus ihr eine Andere gemacht. Ewig kann sie so nicht mehr weiterleben. Die Vorräte gehen zur Neige. Die Wahnvorstellungen greifen Raum. Was wird sie tun?
Blick in einen der Gänge des Bunkers (Archivfoto: Zell).
Weitere Aufführungen gibt es am 17., 18., 19., 20., 22., 24. und 27. Juni sowie am 1., 9., 10., 11., 12., 13. und 14. Juli. Karten zum Preis von 19 Euro (ermäßigt 15 Euro) gibt es unter anderem bei Elektro Steib sowie online unter www.okticket.de. Noch ein Hinweis für die Theater-Besucher: Bringen Sie warme Kleidung mit; denn im Bunker herrscht eine Temperatur von dauerhaft um die zwölf Grad). Treffpunkt ist jeweils am Eingangstor des Bunkers
Weitere Infos zum diesjährigen Kultursommer in Pfaffenhofen, sämtliche Termine und Veranstaltung sowie das komplette Programmheft gibt s unter www.pfaffenhofen.de/kultursommer.