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Bei einer 24-Stunden-Aktion hatten die angehenden Floriansjünger aus Rockolding, Ernsgaden, Vohburg und Ilmendorf etliche Szenarien zu bewältigen.

(ty) Etwas Besonderes hatten sich die Jugendwarte der Feuerwehren von Rockolding, Ernsgaden, Vohburg und Ilmendorf am vergangenen Wochenende für ihre Schützlinge einfallen lassen. Im Rahmen einer gemeinsamen 24-Stunden-Aktion wurden mit den Nachwuchskräften verschiedene Übungs-Szenarien unter realistischen Bedingungen durchgespielt. Insgesamt mehr als 50 angehende Floriansjünger konnten zu Recht gespannt sein, was da auf sie zukommen würde. Und nachdem die Jugendlichen am Samstagmorgen in den jeweiligen Feuerwachen ihre Lager aufgeschlagen hatten, dauerte es auch nicht lange, bis die Übungsleitstelle den ersten Alarm auslöste. Ein regelrechter Einsatz-Marathon nahm damit seinen Anfang.

Die Brandmelde-Anlage eines Logistik-Zentrums im Gewerbegebiet von Ilmendorf signalisierte eine Rauchentwicklung. Wie im Ernstfall, wurden die Fahrzeuge – natürlich gesteuert von den erwachsenen Betreuern – an den Einsatzort beordert. Für die Feuerwehr ist bei derartigen Objekten die Brandmelde-Anlage das Herzstück. Die Handhabung der so genannten Feuerwehr-Laufkarten, anhand derer sich die Position des ausgelösten Rauchmelders in der riesigen Halle identifizieren lässt, war für die Jugendlichen eine interessante Erfahrung.

 

Nach einem Mittagessen, das gemeinsam im Gerätehaus in Ilmendorf eingenommen wurde, rückten die Nachwuchs-Feuerwehrler wieder in ihre Standorte ein. Die Zeit bis zum nächsten Einsatz sollte eigentlich mit weiterer Aus- und Fortbildung genutzt werden – doch schon nach kurzer Zeit ging die nächste Alarmierung ein: Brand am südlichen Donau-Ufer in Vohburg.

Um diesen Einsatz realistischer zu gestalten, waren vier große Holzstöße in Brand gesetzt worden, an denen das Löschen trainiert werden konnte. Das Wasser wurde mit Hilfe von Pumpen aus der Donau gefördert. Ein großer Wasserwerfer wurde in Stellung gebracht und etliche Löschtrupps gingen mit ihren Strahlrohren zur Brandbekämpfung vor. Nicht nur die zahlreichen Schaulustigen, die sich vom Ausbildungsstand der Jugendlichen überzeugen konnten, hätten sich in der Mittagshitze wohl gerne unter die Wasserstrahlen gestellt.

 

Zurück am Standort galt es, die Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. Die nächste Alarmierung erfolgte am späten Nachmittag. Die jungen Einsatzkräfte wurden jetzt nach Ernsgaden gerufen: Brand im Schulhaus mit mehreren vermissten Personen. Wie es die Jugendlichen gelernt hatten, wurden die Schläuche verlegt, mit der Brandbekämpfung begonnen und angrenzende Gebäude von den Flammen abgeschirmt. Atemschutz-Trupps drangen in das völlig verrauchte Gebäude vor und begannen mit der Personen-Suche.

Auch in Ernsgaden verfolgten viele Anwohner und weitere Interessierte das Geschehen. Kreisbrandmeister Franz-Xaver Schmidl informierte die Zuschauer per Mikrofon über das Geschehen und erläuterte dabei auch, wie die Feuerwehrler bei einem solchen Ernstfall vorgehen. Die aus dem Gebäude geretteten Personen wurden schließlich dem ebenfalls angerückten Rettungsdienst übergeben. "Nicht nur die Jugendlichen hatten einen sehr realistischen Übungs-Effekt; auch die Erwachsenen zogen wichtige Schlüsse aus dem Szenario", berichtet ein Feuerwehrmann.

 

Das gemeinsame Abendessen fand anschließend im Feuerwehr-Gerätehaus von Ernsgaden statt. Manche der Jugendlichen glaubten nun wohl insgeheim, dass es vorbei sei. Doch das Gegenteil war der Fall. Kaum war es dunkel, waren die Nachwuchs-Feuerwehrler schon wieder gefordert. Das anspruchsvolle Szenario lautete: Auf einem Speditions-Gelände in Rockolding war es zu einem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen. Ein Pkw hatte einen größeren Behälter gerammt, unter dem dadurch eine Person eingeklemmt wurde. Das Auto hatte zudem einen Passanten überrollt, der unter dem Wagen eingeklemmt war.

Die nach und nach eintreffenden Jugendlichen holten sich ihre Anweisungen vom Einsatzleiter. Personenrettung und Übergabe an den Rettungsdienst; andere kümmerten sich um die Bekämpfung des zeitgleich ausgebrochenen Feuers – was sich als besonders schwierig herausstellte, da immer wieder kleine Explosionen erfolgten. Offenbar handelte es sich hier um Gefahrgut in Form von Spraydosen, die den Temperaturen in den Flammen nicht mehr standhielten. Weitere Trupps kühlten den Lagertank der betriebseigenen Tankstelle.

Als diese Gefahren abgewendet beziehungsweise in den Griff bekommen waren, galt es obendrein noch, eine vermisste Person auf dem großen Firmen-Gelände zu suchen. Fast alle Einsatzkräfte waren daran beteiligt. "Alles in allem ein anspruchsvolles Szenario, aber die Jugendlichen waren im wahrsten Sinn des Wortes mit Feuereifer dabei", lautete das Fazit der Organisatoren. Auch hier verfolgten etliche Schaulustige das Übungs-Geschehen.

Zurück in den jeweiligen Gerätehäusern hieß es, auch wenn alle müde waren: Fahrzeuge wieder einsatzbereit machen! Endlich gab es etwas Zeit zum Ausruhen. Früher oder später war schließlich Nachtruhe angesagt, die aber von kurzer Dauer war. So schreckte zum Beispiel in Rockolding die Sirene alle wieder auf. Das Einsatz-Stichwort: "Brandmelde-Anlage Gewerbegebiet Ilmendorf."

 

Etwas schlaftrunken, aber diszipliniert legten die Jugendlichen ihre Einsatzkleidung wieder an und erklommen die Fahrzeuge. Letztlich stellte sich das Ganze als Fehlalarm heraus. So machten die kleinen Floriansjünger dieselbe Erfahrung, wie nicht selten die großen: Fehlalarm mitten in der Nacht. Am Morgen klang die 24-Stunden-Übung mit einem gemeinsamen Frühstück bei der Feuerwehr in Vohburg aus. 

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