Zugleich gibt es 1130 Arbeitslose, das bedeutet eine Quote von 1,5 Prozent. Agenturchef Kolb: "Auf Arbeitnehmer-Seite ist eine gewisse Verunsicherung spürbar."
(ty) "Deutschland befindet sich aktuell in einer schwächeren konjunkturellen Phase, deren Auswirkungen sich zunehmend auf unserem regionalen Arbeitsmarkt bemerkbar machen", sagt Johannes Kolb, der Chef der Agentur für Arbeit in Ingolstadt zur aktuellen Situation. "Vermehrte Meldungen zum Abbau von Beschäftigten in unterschiedlichen Branchen belegen zudem die Begleitumstände sich ändernder Rahmenbedingungen." 5458 Personen – das sind 125 mehr als im Juni – sind in der Region 10 derzeit arbeitslos gemeldet. Vor einem Jahr waren es 261 Arbeitslose weniger. Die aktuelle Arbeitslosenquote steigt im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf jetzt 1,9 Prozent.
Die Dynamik des regionalen Arbeitsmarktes habe sich etwas verlangsamt, heißt es aus der Arbeitsagentur. 1861 Personen beendeten demnach im zu Ende gehenden Monat ihre Arbeitslosigkeit, das sind 201 weniger als im Vormonat und 45 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber meldeten sich in der Region im zu Ende gehenden Juli insgesamt 1990 Personen neu oder erneut arbeitslos. 773 neue offene Stellen seien den Vermittlungs-Fachkräften im Juli zur Besetzung gemeldet worden – das sind 660 weniger als noch vor einem Jahr. Aktuell seien insgesamt 4667 Arbeitsplätze in der Region vakant.
"Ein weiterer Beleg für die zunehmende strukturelle Veränderung ist der steigende Beratungsbedarf unserer Arbeitgeber-Kunden", berichtet Kolb. Dabei seien insbesondere die Beantragung von Kurzarbeiter-Geld sowie Möglichkeiten einer Beschäftigungs-Sicherung die bestimmenden Themen. "Aber auch auf Arbeitnehmer-Seite ist eine gewisse Verunsicherung spürbar, die insbesondere durch die gleichbleibend hohe Zahl an Arbeits-Suchend-Meldungen zum Ausdruck kommt", ergänzt der Agenturchef.
Auch kurz nach Aushändigung der Jahresabschluss-Zeugnisse sendet der Ausbildungsmarkt in der Region weiterhin positive Signale für den bevorstehenden Zieleinlauf Anfang September – zumindest aus Bewerbersicht. Derzeit kommen nach Agentur-Angaben auf 696 unversorgte Bewerber noch 1211 unbesetzte Ausbildungsstellen. "Dieses Zwischenergebnis belegt, dass noch große Dynamik bei der Besetzung von beruflichen Ausbildungsstellen herrscht und noch vieles möglich ist", kommentiert Kolb. "Offen sein für Alternativen sei das Gebot der Stunde – für Schüler wie auch für Ausbildungs-Betriebe.
Im Landkreis Pfaffenhofen hat sich die Zahl der arbeitslosen Personen nochmals geringfügig verringert. Im Juli sank sie um 20 auf nun 1127. Gegenüber dem Vorjahres-Monat bedeutet dies eine Zunahme um 30. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell erneut bei sehr guten 1,5 Prozent (Vorjahr: 1,5 Prozent). Das Arbeitsplatz-Angebot umfasst momentan 1021 offenen Stellen, das Ausbildungsplatz-Angebot 324 unbesetzte Lehrstellen.
Im Stadtgebiet von Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Juli leicht erhöht. Sie stieg um 27 Personen auf 2291, was im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 69 bedeutet. Dies führt erneut zu einer aktuellen Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent (wie Vormonat und Vorjahr), dem geringsten Wert einer bundesdeutschen Großstadt. Aktuell gibt es in Ingolstadt 1695 unbesetzte Arbeits- und 330 vakante Ausbildungsstellen.
Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn der Sommerferien leicht gestiegen. Zum Ende Juli wurden 1019 Personen als arbeitslos gezählt – 55 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 71 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf nach wie vor gute 1,8 Prozent (Vormonat: 1,7 Prozent, Vorjahr: 1,7 Prozent). Der Bestand an vakanten Arbeitsplätzen beträgt 931. Noch 208 betriebliche Lehrstellen sind für den Ausbildungsstart im September unbesetzt.
Im Landkreis Eichstätt nahm die Zahl der Beschäftigungs-Suchenden im zu Ende gehenden Juli um 63 Personen zu. Damit sind aktuell 1021 Personen, 91 mehr als vor Jahresfrist, arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell – wie im Vormonat – 1,3 Prozent (Vorjahr: 1,2 Prozent), was bundesweit den niedrigsten Wert bedeutet. 1020 Arbeitsstellen und 349 betriebliche Ausbildungsplätze sind derzeit im Landkreis als vakant gemeldet.