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Ausstellung im Pfaffenhofener Rathaus mit Werken von Strafrichter Michael von Benkel: Er zeigt die Konterfeis von Mehrfach-Mördern.

(ty) Der August und September bieten noch einen kleinen Nachschlag zum Pfaffenhofener Kultursommer: Der Ingolstädter Strafrichter, Schriftsteller und Musiker Michael von Benkel zeigt unter dem Titel "SerienmörderInnen ohne Skandal" eine Reihe von Porträts in der Galerie im ersten Stock des Pfaffenhofener Rathauses. Diese durchaus ungewöhnliche Ausstellung ist noch bis zum 13. September bei freiem Eintritt zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen.

Nach großformatigen, abstrakten Werken, Stadtansichten, Flaggen- und Schraubenbildern malt Michael von Benkel seit Längerem auch Porträts. Zwei Serien davon, die weibliche und männliche Serienmörder zeigen, haben es bundesweit zu 15 Minuten Ruhm gebracht, als der Künstler für diese Bilder kritisiert wurde. Seinen Worten zufolge sollen diese Konterfeis allerdings vor allem beleuchten, dass sich die Menschen überschätzen, wenn es gilt, in Gesichtern zu lesen und den Menschen dahinter bestimmte Eigenschaften zuzuweisen.

Michael von Benkel (rechts) im Gespräch mit Bürgermeister Thomas Herker.

Von Benkel erklärt dazu: "Als Künstler reizt es mich, Grenzen auszutesten und zu überschreiten." Neben den Gesichtern der Serienmörder beschäftigen den Strafrichter vor allem die unterschiedlichen Geschichten, die hinter den einzelnen Menschen stecken, die er da im Pop-Art-Stil abgebildet hat. "Man wird nicht als Serienmörder geboren, irgendetwas im Leben lässt einen dazu werden", sagt er. In seinem Alltag am Amtsgericht hat es Michael von Benkel indes mit leichteren Fällen von Kriminalität zu tun.

Er arbeitet als Strafrichter in Ingolstadt, war aber auch fast sechs Jahre lang am Amtsgericht von Pfaffenhofen als Familien- und Jugendrichter tätig. Dort kann man auch 25 großformatige Gemälde sehen, die er geschaffen hat. Außerdem schreibt er Bücher; bislang sind im bp-Verlag Reichertshofen sechs erschienen. Im Jahr 2011 errang er den Pfaffenhofener Literaturpreis "Goethes Schlittschuh". Von Benkel war außerdem als Gitarrist etwa in den Bands "Crick", "Between" oder "Cash & Carry On" unterwegs und ist Träger des ersten Preises beim Aqua-Turbo-Contest 2001.

Der Künstler vor einem seiner Werke.

Wenn der Betrachter der Werke im Pfaffenhofener Rathaus etwas über die Taten der Serienmörder erfahren will, so ist es dank Smartphone und mobilem Internet ein Leichtes, sich anhand der Namen unter den Bildern die entsprechenden Geschichten aufs Display zu holen.

Die Ausstellung ist bis 13. September zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen: montags von 8 bis 16 Uhr, dienstags, mittwochs und freitags von 8 bis 12 Uhr, donnerstags von 7 bis 18 Uhr sowie am ersten und dritten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr.


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