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Sprudelnden Einnahmen für die Landkreis-Kommunen: "Standort-Vorteil darf nicht aufs Spiel gesetzt werden"

(ty) Rund 104,2 Millionen Euro an Gewerbesteuer-Einnahmen konnten die Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen im vergangenen Jahr verbuchen, berichtet die IHK unter Berufung auf die aktuellen Zahlen des bayerischen Landesamts für Statistik. Das Aufkommen – vor Abzug der Gewerbesteuer-Umlage an Bund und Länder – stieg damit gegenüber dem Vorjahr um gut 22,3 Millionen Euro. Die den 19 Gemeinden verbliebenen Gewerbesteuer-Anteile standen im vergangenen Jahr für 42,8 Prozent aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis.

Auch wenn die Gewerbesteuer-Hebesätze in 18 von 19 Landkreis-Gemeinden stabil geblieben sind, fordert Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses Pfaffenhofen, dass die Kommunen auch künftig sorgsam mit dieser Einnahmequelle umgehen: "Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen", prophezeit er: "Deswegen müssen die Kommunen bei den Hebesätzen Augenmaß bewahren." Oberbayernweit erhöhten im vergangenen Jahr acht der 500 gewerbesteuer-berechtigten Gemeinden ihre Gewerbesteuer-Hebesätze, darunter die Gemeinde Reichertshausen. Senkungen gab es im Regierungsbezirk in vier Fällen.

Mit 312 Prozent lag der durchschnittliche Hebesatz laut IHK im Landkreis Pfaffenhofen deutlich unter dem oberbayerischen Wert von 334 Prozent und dem bayerischen von 339 Prozent. Laut Kastner darf dieser "Standort-Vorteil von den Kommunen nicht aufs Spiel gesetzt werden". Ein niedriger Hebesatz lasse den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren und führe zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung, die später wiederum in entsprechende Steuer-Einnahmen münde, so Kastner.

Gleichzeitig kritisiert der Wolnzacher Unternehmer, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert würden, sondern auch die Substanz der Unternehmen. Grund dafür seien steuerrechtlich verankerte Hinzurechnungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.

Hiesiger Spitzenreiter beim Gewerbesteuer-Hebesatz war auch im vergangenen Jahr die Kreisstadt Pfaffenhofen mit 345 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Baar-Ebenhausen, Ernsgaden, Geisenfeld, Hohenwart, Jetzendorf, Scheyern, Schweitenkirchen und Wolnzach mit jeweils 300 Prozent auf. Reichertshausen erhöhte den Hebesatz auf 310 Prozent.

Daten zu den Gewerbesteuer-Hebesätzen und Gemeinde-Finanzen werden regelmäßig vom bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre "Gewerbesteuer in Oberbayern" mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer abrufbar.


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