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Zahlreiche bereits installierte Leitungen zerstört. Mehrmonatige Bauverzögerung befürchtet. Landratsamt lobt 1500 Euro Belohnung aus.

(ty) Bei der Behörde ist die Rede von einem "Anschlag". Mit Bestürzung reagiert man beim Dachauer Landratsamt laut einer heutigen Mitteilung auf "schwere und vorsätzliche Zerstörungen" auf der Baustelle am Ignaz-Taschner-Gymnasium. Mitte vergangener Woche drangen den Angaben zufolge unbekannte Täter in die Baustelle an der Jahnstraße ein und durchtrennten beziehungsweise beschädigten eine große Anzahl der bereits installierten Elektro-Leitungen. Die ausführende Firma gehe in einer ersten Einschätzung davon aus, dass fünf bis zehn Prozent der verlegten Leitungen beschädigt worden seien. "Der Schaden für die Wiederinstandsetzung dürfte sich auf mehrere hunderttausend Euro belaufen", so die Kreisbehörde.

Den Angaben zufolge müssen für die Demontage und Neuinstallation der betroffenen Leitungen nicht nur bereits fertig montierte Decken- und Wandverkleidungen wieder abgenommen beziehungsweise geöffnet werden, obendrein können anstehende Arbeiten, wie zum Beispiel die Montage der Fachraum-Möbel, nicht plangerecht ausgeführt werden.

Neben dem hohen finanziellen Schaden sei auch mit einer mehrmonatigen Bauverzögerung zu rechnen. "Ein genauer Zeitraum kann hier noch nicht genannt werden, da die Schäden erst noch abschließend erfasst und für die polizeilichen Ermittlungen dokumentiert werden müssen", teilte das Landratsamt dazu mit.

Da die Leistungen – so wird weiter erklärt – noch nicht abgenommen waren, treffe der direkte finanzielle Schaden wohl die beauftragten Bauunternehmen beziehungsweise deren Versicherungen. Aber auch auf den Landkreis Dachau werden nach eigener Einschätzung zusätzliche Aufwendungen zukommen, deren Ausmaß aktuell allerdings noch nicht abgeschätzt werden könne. "Vor allem werden Fachräume sowie die neue Sporthalle nicht wie geplant zum Jahreswechsel für den Unterricht sowie den Vereinssport zur Verfügung stehen", wird aus der Kreisbehörde erklärt.

"Eine solche Art von böswilliger Sabotage habe ich noch nicht erlebt und konnte ich mir bisher auch nicht vorstellen", erklärte Helmut Zech in seiner Funktion als stellvertretender Landrat in einer ersten Reaktion. "Die Dimension geht weit über das leider bekannte Maß an Vandalismus hinaus", betont Zech. "Hier wurde nicht nur die schulische und sportliche Infrastruktur getroffen, sondern dieser Vorfall wird auch Auswirkungen auf die Abwicklung zukünftiger Baumaßnahmen des Landkreises haben."

Selbstverständlich sei die Tat unverzüglich bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden, jedoch liegen laut Landratsamt bislang keinerlei Hinweise zu dem Täter oder den Tätern vor. Die Behörde appelliert an die Bürger: "Sollten Sie etwas Verdächtiges beobachtet haben, melden Sie sich bitte bei der Polizei oder direkt beim Landratsamt." Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen, stellt der Landkreis laut aktueller Mitteilung eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro in Aussicht.


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