Diözesan-Administrator Meier beauftragte sie für den pastoralen Dienst. Sie wird in der Pfarreien-Gemeinschaft Reichertshofen, Langenbruck, Pörnbach tätig sein.
(pba) Diözesan-Administrator Prälat Bertram Meier hat heute im Hohen Dom zu Augsburg drei Frauen offiziell für den pastoralen Dienst beauftragt, darunter die 51-jährige Christa Döllner aus Euernbach in der Gemeinde Scheyern. Sie wird künftig als Pfarrhelferin tätig sein. Ihr Einsatzort ist nach Angaben der Diözese die Pfarreien-Gemeinschaft Reichertshofen-Langenbruck-Pörnbach, wo sie bereits ihre zweijährige Berufseinführung absolviert hat. Verena Wörle (Obergriesbach) und Marie Zengerle (Mörslingen) wurden als Gemeinde-Referentinnen der Diözese Augsburg ausgesandt. Als Zeichen ihrer Beauftragung überreichte Meier den Frauen jeweils ein Exemplar der Heiligen Schrift.
Unter dem Leitwort "Gerufen zum Zeugnis seiner Liebe" zitierte Meier bei der Aussendungsfeier zunächst aus dem Philipperbrief des Apostels Paulus: "Ich danke meinem Gott jedes Mal, sooft ich eurer gedenke." Angesichts des ungeheuren Engagements der pastoralen Berufsgruppen im Bistum Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, gehe es ihm genauso, sagte Meier. Die Erfahrung lehre ihn, dass man die deutsche Kirche im Ausland darum regelrecht beneide. Die drei neuen Mitarbeiterinnen seien dazu aufgerufen, von nun an zusammen mit den Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeitern mitzuhelfen, das Reich Gottes aufzubauen.
"Verkündet und lebt Gottes Wort, damit seine Kraft im Leben der Menschen wirksam wird", so der Appell des Diözesan-Administrators. Daran, dass dies nur durch ein Miteinander in unserer Kirche funktioniere, ließ er keinen Zweifel. "Wir sind aufeinander angewiesen", betonte er und ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wir sind füreinander Hirtinnen und Hirten. Ist diese Zeit der Kirche vielleicht die Stunde, das Hirtenamt aller getauften und gefirmten Christinnen und Christen neu und tiefer zu erfassen, ohne das besondere, geweihte Priesteramt zu relativieren?"
Ein guter Hirte dürfe sich niemals von seiner Gemeinde abheben, sondern müsse an den Rändern arbeiten. Konkret bedeute das für die Frauen und Männer im pastoralen Dienst, dass es in der heutigen Situation nicht mehr reiche, allein die Gemeinde zu organisieren, die Gremien zu koordinieren und dabei die Diakonie außen vor zu lassen. Meier träume von einer Kirche, "die wie ein großes Hoffnungsnetz ist, möglichst engmaschig geknüpft", in das heute drei neue Knotenpunkte geknüpft würden.
Für die drei neuen Mitarbeiterinnen gelte es nun, sich von Jesus in seinen Hirtendienst einspannen zu lassen. Dies sei keine leichte Aufgabe, denn das christliche Verständnis eines guten Hirten sei "keine harmlose Schäfer-Idylle", sondern es gehe "um Leben und Tod". Ein guter Hirt kenne die Seinen und rufe sie beim Namen. "Wir dürften die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen", mahnte Meier Ehrlichkeit an.
Der Mangel an geweihten Hirten ebenso wie an hauptberuflichen Frauen und Männern sowie die damit verbundenen großen Seelsorge-Einheiten brächten es mit sich, dass die in der Seelsorge Tätigen ihre "Schafe" kaum mehr kennen, sondern sie in vielen Fällen nur mehr als Eintrag in der Datenbank wahrnehmen könnten. "Dieser Befund ruft die Verantwortung wach, die wir alle füreinander tragen. Unabhängig ob wir eine Weihe oder kirchliche Beauftragung empfangen haben oder nicht", so der Prälat.
Ein positives Beispiel für einen solchen Hirten, wie sie heute vermehrt gebraucht würden, sei für ihn Papst Franziskus: Er habe sich den Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft zugewandt und ihr Schicksal zur Hauptaufgabe seines Hirtenamts erhoben. Alle Menschen seien für Franziskus aufeinander angewiesen. So sei es wichtig, dass besonders die Menschen am Rand wieder Stimme und Mitsprache verliehen bekämen, betonte der Diözesan-Administrator.
Christa Döllner ist 51 Jahre alt, verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Euernbach in der Gemeinde Scheyern. Geprägt durch ein katholisches Elternhaus, war sie schon immer mit dem kirchlichen Leben verbunden. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder wollte sie auch diese mit dem christlichen Glauben vertraut machen. Deshalb engagierte sie sich neben ihrem Beruf als Technische Zeichnerin viele Jahre ehrenamtlich in der christlichen Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit sowie der Leitung von Wortgottesdiensten in ihrer Heimatgemeinde.
Im Laufe der Zeit entwickelte Christa Döllner immer mehr der Wunsch, sich auch beruflich in den Dienst der Kirche zu stellen. So entschloss sie sich, über den Würzburger Fernkurs Theologie zu studieren. Während der praktischen Phase des Studiums stellte sie dann fest, dass sie sich den vielfältigen Herausforderungen als Pfarrhelferin gerne stellen möchte und dadurch auch in ihrem eigenen Glauben wachsen kann.
"Ihr zukünftiger Einsatzort als Pfarrhelferin ist die Pfarreien-Gemeinschaft Reichertshofen-Langenbruck-Pörnbach, wo sie bereits ihre zweijährige Berufseinführung absolviert hat", hatte das Bistum Augsburg bereits im Vorfeld mitgeteilt. Die Aufgaben-Schwerpunkte liegen für sie den Angaben zufolge in der Kommunion- und Firmvorbereitung, in der Jugendarbeit und der Organisation von Familien-Gottesdiensten. Die 51-Jährige freue sich sehr darauf, mit den Menschen in den Gemeinden den Glauben zu teilen und ihnen Gottes Liebe und seine frohe Botschaft näher zu bringen.
Pfarrhelferinnen tragen laut Bistum auf vielfältigen Aufgabenfeldern in Pfarrgemeinden beziehungsweise Pfarreien-Gemeinschaften zu einer lebendigen Seelsorge bei. Zu den pastoralen Aufgaben-Gebieten gehören im Bereich der Verkündigung etwa Tauf-, Erstkommunion- und Firmvorbereitung sowie Erwachsenenbildung, Glaubens-Seminare und Bibelarbeit. Im Bereich der Diakonie geht es um den Aufbau und die Begleitung von Besuchsdiensten sowie die Seniorenarbeit. Im Bereich der Liturgie werden die Mitarbeit in beziehungsweise die Leitung von Vorbereitungs-Kreisen für Familien-, Kinder-, Jugend-Gottesdiensten sowie Wort-Gottes-Feiern genannt.
Zu Gemeinde-Referentinnen wurden heute sowohl Verena Wörle (27) als auch Marie Zengerle (25) ernannt. Wörle ist in Obergriesbach aufgewachsen und lebt mittlerweile seit zwei Jahren wieder dort. Sie wird als Gemeinde-Referentin in den Pfarreien Stettenhofen und Langweid tätig sein. Zengerle ist in Mörslingen bei Dillingen aufgewachsen; sie wird künftig als Gemeindere-Rerentin in der Pfarreien-Gemeinschaft Pfaffenhofen an der Roth tätig sein.
Gemeinde-Referenten arbeiten – so wurde erklärt – in der Regel selbstständig in einer Seelsorge-Einheit unter der Leitung eines Pfarrers und im Religionsunterricht an Grund-, Mittel- und Förderschulen. Im pastoralen Bereich sind sie zum Beispiel eingesetzt in der Kinder- und Jugendarbeit, der Sakramenten-Katechese, der Erwachsenenbildung sowie in der Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen. Sie leiten und begleiten Glaubenskurse, moderieren Arbeits- und Gesprächskreise und vernetzen und koordinieren Anliegen von Gruppen und Einzelpersonen.