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Unternehmen: Keine Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. Ursache bekannt, Schadens-Ausmaß noch unklar. Eine Verbrennungs-Anlage steht vorerst still.

Von Tobias Zell

Beim Sonderabfall-Entsorger GSB in Baar-Ebenhausen hat es am Montagabend einen Zwischenfall gegeben. Auf dem Werksgelände fiel der Strom aus, auch die technischen Anlagen waren betroffen. Die Ursache des Malheurs gilt inzwischen als bekannt. Laut Geschäftsführung gab es "keine Beeinträchtigung von Nachbarschaft, Mitarbeitern oder Umwelt". Das Unternehmen selbst aber kämpft nun mit den Folgen. An einer Turbine seien "gravierende" Schäden entstanden, deren Ausmaß derzeit geklärt werde. Bis auf weiteres könne nur eine der beiden Verbrennungslinien laufen.

Dominik Deinzer, der Geschäftsführer der "GSB Sonderabfall Entsorgung Bayern GmbH", bestätigte heute gegenüber unserer Zeitung, dass es am Montagabend kurz nach 21 Uhr am Unternehmens-Standort Baar-Ebenhausen zu einem Stromausfall auf dem Werksgelände gekommen ist, von dem auch die technischen Anlagen betroffen gewesen sind. Die GSB betreibt auf dem Areal zwei so genannte Drehrohr-Öfen – kurz VA2 und VA3 genannt – zur thermischen Entsorgung, sprich: Verbrennung, von Industrie-Abfällen.

"Ursache für den Stromausfall war eine Frequenz-Schwankung im externen Strom-Verteilungsnetz", erklärt Deinzer. Seinen Worten zufolge werden die GSB-Anlagen bei einer zu starken Abweichung vom Soll-Wert der Frequenz automatisch vom externen Stromnetz getrennt. Die für die GSB akzeptablen Abweichungen seien dabei enger definiert als die für das Stromnetz hinnehmbaren. Jedenfalls kam es also an jenem Abend gegen 21.02 Uhr zum so genannten Schwarzfall: Der Strom war erst einmal komplett weg.

Eine der beiden Verbrennungslinien steht notgedrungen erst einmal still.

"Trotz des Stromausfalls", erläutert Deinzer, "war die Unterdruck-Haltung zur Rauchgasführung in den beiden Verbrennungslinien jederzeit in Funktion." Die für solche Fälle vorgehaltene Notstrom-Versorgung des GSB-Werksgeländes habe nämlich bestimmungsgerecht funktioniert; Deinzer spricht von einem "Inselbetrieb". Im Gespräch mit unserer Redaktion unterstrich er heute: "Durch den Stromausfall ergab sich keine Beeinträchtigung von Nachbarschaft, Mitarbeitern oder Umwelt."

Die für einen solchen Fall vorgesehenen Informations- und Alarmierungs-Ketten haben, wie geplant, funktioniert. Von der eigenen Leitstelle der hauptamtlichen GSB-Werksfeuerwehr wurden laut Deinzer vorsorglich Unterstützungskräfte von der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr angefordert, die anrückten und in einem so genannten Bereitschaftsraum Position bezogen. Ebenfalls verständigt worden waren die örtlich zuständige Polizeiinspektion in Geisenfeld, das Technische Hilfswerk (THW) und der Rettungsdienst. "Nachdem der unkritische Verlauf des Stromausfalls feststand, wurde gegen 23 Uhr das Einsatz-Ende ausgerufen", so Deinzer.

Dominik Deinzer, Geschäftsführer der "GSB Sonderabfall Entsorgung Bayern GmbH".

Der Zwischenfall sei "als für die Umgebung nicht relevant einzustufen", versichert der GSB-Geschäftsführer. Für das Unternehmen selbst hat das Geschehen allerdings durchaus unangenehme und belastende Folgen. Fest stehe bereits: Es sei ein Sachschaden entstanden. Dessen Ausmaß gilt es aber erst noch im Detail zu ermitteln. "Derzeit sind die Techniker und Ingenieure damit beschäftigt, die negativen Folge des Strom-Ausfalls abzuarbeiten", berichtet Deinzer. Die Untersuchungen laufen.

Bis zum heutigen Nachmittag sollen die Schäden an der Steuerungs-Elektronik in Tanklager 1 und Tanklager 2 behoben sein, sodass die Übernahme der disponierten Flüssig-Abfälle unterm Strich kaum beeinträchtigt gewesen sei. Als gravierend stellen sich nach den Worten von Deinzer allerdings die Schäden an der Turbine (siehe Foto unten) der Verbrennungslinie 2 dar. "Derzeit ist unklar, ob außer der Turbinen-Welle auch Rotor und Leitschaufel-Träger in Mitleidenschaft gezogen wurden", sagt er. 

Diese Aufnahme zeigt laut GSB die beschädigte Turbine.

Bis zum vollständigen Abschluss der umfangreichen Überprüfungen an der VA2-Turbine sowie auch am Schutzgerät zur Kopplung von Werks- und Verteilungs-Stromnetz erfolgt der Anlagen-Betrieb am Standort Baar-Ebenhausen nach Angaben des Unternehmens lediglich mit einer der beiden Verbrennungslinien. Mit erweiterten Lager-Kapazitäten versucht die GSB nach eigenen Angaben die Folgen für die Kunden abzufedern.


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